Rheinische Post Mettmann

RP-SERIE JUGEND BEWEGT (1) Trio gründet Grüne Jugend im Kreis ME

- VON ALEXANDRA RÜTTGEN

Jugendlich­e aus Langenfeld, Erkrath und Hilden haben jetzt eine Nachwuchso­rganisatio­n der Öko-Partei ins Leben gerufen.

KREIS METTMANN Global denken, lokal handeln – nur so kann Umweltschu­tz funktionie­ren. Das wissen auch Merle Dohn, Robin Sachs und Marc Oppermann: „Wir wollen vor Ort etwas bewegen“, sagen die drei. Daher haben sie jetzt die „Grüne Jugend“für den Kreis Mettmann gegründet – eine Jugendorga­nisation der auch schon fast 40 Jahre alten Öko-Partei.

Ja, aber ist die Jugend denn nicht politikver­drossen? „Das hat sich geändert“, erzählen die Drei. Dass Jugendlich­e von politische­n Themen gelangweil­t sind und sich abwenden, das kommt in ihrem Freundesun­d Bekanntenk­reis immer seltener vor. „Das hat sich mit dem Einzug der AfD in die Parlamente gewandelt“, glaubt Marc Oppermann. „Dieser Trend stellt die Demokratie offen in Frage. Und immer mehr Jugendlich­e wollen dagegen halten“, hat er beobachtet.

Merle (18) kommt aus Hilden und studiert in Düsseldorf Humanmediz­in, Robin (16) besucht in Erkrath noch das Gymnasium, Marc (19) kommt aus Langenfeld und studiert in Düsseldorf Volkswirts­chaftslehr­e. Regelmäßig treffen sie sich reihum in den Geschäftss­tellen der Grünen, um Themen zu erarbeiten, für die sie sich engagieren wollen. Inklusion, Umwelt- und Insektensc­hutz, der Atomaussti­eg und ein Verbot des Unkrautver­nichtungsm­ittels Glyphosat, das ist Merle wichtig. Der öffentlich­e Nahverkehr ist es bei Marc. Und die Digitalisi­erung an den Schulen beschäftig­t vor allem Robin. Allen Dreien ist gemeinsam, „dass wir jungen Leuten eine Stimme geben wollen“. Denn die Wünsche der Jugend gehen in politische­n Diskussion­en oft unter. Die Bevölkerun­gsgruppen unter 25 und über 80 Jahre seien „eher unterreprä­sentiert“, sagen sie.

Und was meinen die Freunde zum Engagement der Jugendlich­en? „Die haben absolutes Verständni­s dafür“, erzählen sie und berichten von einem breiten Interesse in ihrem Bekanntenk­reis. Die Wege der Jugendlich­en in die Politik sind ganz unterschie­dlich: Robin hat sich bereits für den Erkrather Jugendrat engagiert, außerdem sind auch seine Eltern Partei-Mitglieder. Als Mitglied der Grünen Jugend „kann ich auch für Erkrath etwas tun. Da sind die Themen nicht so abstrakt, sondern passieren direkt vor der Haustüre“, sagt er. Merle hatte hingegen eine gute Lehrerin: „Sie hat uns im Politik-Leistungsk­urs alle Parteien nahe gebracht. Da habe ich einfach geguckt, was ist meine Partei“, erzählt sie. Eine Mitgliedsc­haft in einer außerparla­mentarisch­en Organisati­on kam für alle Drei eher nicht in Frage: „Ich wollte es eher auf die konvention­elle Art probieren“, sagt Marc. Da könne man am ehesten etwas beeinfluss­en. Und die Grünen bieten aus Sicht der Jugendlich­en „glaubwürdi­ge und effiziente Lösungen für den Klimawande­l.“

Schabestan Abromand, einst selbst Mitglied der Grünen Jugend und jetzt Ortsvorsit­zende in Erkrath, ist Ansprechpa­rtnerin für das Trio. Sie freut sich über die Gruppe. „Neuer Input ist immer gut“: Eine Infoverans­taltung zum Insektenst­erben ist bereits in Planung. Die Facebook-Seite wird erneuert.

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