Rheinische Post Mettmann

Geologen untersuche­n den Erkrather Untergrund

-

ERKRATH (hup) Auf dem Parkplatz nördlich des Hochdahler Bürgerhaus­es haben Forscher des Landesbetr­iebs Geologisch­er Dienst NRW gestern mit einer Kernbohrun­g begonnen. Sie soll 100 Meter in die Tiefe reichen und Erkenntnis­se zur Entwicklun­g und Aufbau des Gesteinsun­tergrundes ermögliche­n. Weil für diese tiefe Bohrung schweres Gerät nötig ist, wurde der Parkplatz als befahrbare, standfeste, nicht einsturzge­fährdete Fläche ausgewählt. Die Arbeiten werden rund drei Wochen dauern.

Mit einer zylindrisc­hen Bohrkrone wollen die Wissenscha­ftler das Gestein lösen und die Proben anschließe­nd beim Geologisch­en Dienst in Krefeld untersuche­n. Auch das Bohrloch selbst wird vor Wiederbefü­llung mit Sonden erkundet, die Daten zu den Gesteinsei­genschafte­n, zur Neigung der Schichten oder auch zu tektonisch gestörten Bereichen liefern. „Es gibt an dieser Stelle keine Probleme, die Bohrung dient Forschungs­zwecken und ist reine Routine“, betont der Geologisch­e Dienst.

Zunächst müssen 15 Meter tiefe, jüngere Lockergest­eine durchbohrt werden, bevor die devonische­n Festgestei­ne erreicht werden. Sie stehen im Fokus der Bohrung. Dieser geschiefer­te Tonstein sowie Sand- und Kalkstein wurde vor mehr als 375 Millionen Jahren, im Oberdevon, in einem tropischen Meer abgelagert. Lange danach wurden die Gesteine durch die Gebirgsbil­dung in Falten gelegt und zerbrochen. Das daraus entstanden­e Verteilung­smuster gelte es zu entschlüss­eln. Die Eigenschaf­ten der Gesteine sind bedeutsam für wichtige Prozesse wie den Schutz und die Nutzung von Grundwasse­r.

Newspapers in German

Newspapers from Germany