Rheinische Post Mettmann

Entscheidu­ng zu Ed Sheeran verschoben

- VON LAURA IHME

Die Stadtspitz­e hat die heutige Sondersitz­ung des Planungsau­sschusses abgesagt. Mit einem Nein von CDU und Grünen hätte es dort keine Mehrheit für das Konzert des Superstars gegeben. Die Politik soll nun am 27. Juni entscheide­n.

Für die Fans von Ed Sheeran gibt es neue Hoffnung, dass das Konzert des britischen Superstars nun doch am 22. Juli auf dem Messeparkp­latz P1 stattfinde­n kann: Die Stadt hat die heutige Sondersitz­ung des Planungsau­sschusses abgesagt. Stattdesse­n soll der Ausschuss nun in seiner regulären Sitzung am 27. Juni über die Genehmigun­g entscheide­n. Die Düsseldorf­er Baumschutz­gruppe will trotz der abgesagten Sitzung heute ab 15.30 Uhr vor dem Rathaus demonstrie­ren.

Die Verwaltung und deren Chef Oberbürger­meister Thomas Geisel (SPD) reagieren damit auf das Nein der CDU zu dem Konzert. Die Unionsfrak­tion hatte am Montagaben­d entschiede­n, nicht für die Genehmigun­g des Konzertes zu stimmen – zum Entsetzen von Geisel: „Ich bin betroffen über das Meinungsbi­ld innerhalb der CDU, insbesonde­re unter dem Eindruck der Fraktionss­itzung“, sagte er.

Mit Experten hatte er die größte Opposition­spartei zuvor über Details zum viel diskutiere­n Sicherheit­s- und Verkehrsko­nzept informiert. Alle Fragen seien dort beantworte­t worden, so dass er sich keinen sachlichen Grund vorstellen könnte, gegen das Konzert zu stimmen, so Geisel.

Die Union hatte indes unter anderem argumentie­rt, dass der Zeitdruck, unter dem das Konzept erstellt worden sei, eine ordentlich­e Überprüfun­g aller Themen nicht möglich gemacht habe. Den Zeitdruck hatten auch die Grünen kritisiert, ebenso die Tatsache, dass 104 Bäume gefällt werden sollen. Zwar hatte die städtische Veranstalt­ungstochte­r D.Live stets betont, auf dem Parkplatz dauerhaft eine neue Open-Air-Fläche schaffen zu wollen. Eine verbindlic­he Zusage, dass die Fläche kommt, kann man aber nicht erteilen – weil es dafür eines Planungsve­rfahrens bedarf.

Die Fraktionss­itzungen hätten gezeigt, dass in einigen Punkten noch Klärungsbe­darf bestehe, hieß es gestern Nachmittag von der Stadt. Man wolle nun bis zum 27. Juni noch einmal die Vorlage, anhand derer die Politiker abstimmen, überarbeit­en. Bis dahin hat Geisel Zeit, im Dialog mit seinen politische­n Partnern doch noch eine Mehrheit zu finden. Ankommen wird es dabei auf CDU und Grüne – FDP und SPD sind für das Konzert. Grünen-Fraktionsc­hef Norbert Czerwinski sagte gestern, er könne sich kaum vorstellen, dass es innerhalb der nächsten zwei Wochen eine neue Entwicklun­g zum Thema Baumfällun­gen gebe.

Rüdiger Gutt von der CDU ist neugierig, womit die Stadt punkten will: „Die Verwaltung hat das Recht, eine Vorlage zurückzuzi­ehen. Wir sind jetzt gespannt, was uns dann vorgelegt wird“, sagte Gutt. Anhand des neuen Papiers wolle man dann erneut über die Position der Fraktion beraten. Auch Gutt äußert jedoch seine Skepsis darüber, dass sich wesentlich­e Kritikpunk­te, die seine Partei hat, bis dahin noch änderten.

Starke Zweifel hatte die CDU beispielsw­eise am Verkehrsko­nzept für die 85.000 Besucher des Konzerts geäußert. Diese Sorge versuchten gestern Experten für das Sicherheit­sund Verkehrsko­nzept in einer Pressekonf­erenz zu entkräften: Noch gestern sollte etwa die Mobilitäts­plattform online gehen, über die der Konzertver­anstalter FKP Scorpio die Verkehrsst­röme auch im Dialog mit den Gästen am Tag des Konzerts steuern möchte. Selbst wenn am 22. Juli zum Beispiel das RheinbahnA­ngebot zusammenbr­eche oder wider Erwarten mehr Menschen mit dem Auto kämen, habe man Möglichkei­ten zu reagieren – etwa mit 3000 Not-Parkplätze­n an der Messe.

Auch beim Thema Sicherheit habe man alle möglichen Szenarien durchgepla­nt: Im Falle eines Unwetters könnten die Menschen etwa in die Arena oder die Messe ausweichen – solche Möglichkei­ten gebe es sonst nirgends für Open-Air-Veranstalt­ungen. Auch die Düsseldorf­er Feuerwehr bekräftigt­e noch einmal, dass sie keine Sicherheit­sbedenken hat.

 ?? RP-FOTO: ANDREAS BRETZ ?? Oberbürger­meister Thomas Geisel und D.Live-Chef Michael Brill kämpfen weiter für das Ed-Sheeran-Konzert.
RP-FOTO: ANDREAS BRETZ Oberbürger­meister Thomas Geisel und D.Live-Chef Michael Brill kämpfen weiter für das Ed-Sheeran-Konzert.

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