Rheinische Post Mettmann

Messe-Komitee zeichnet Lisa Handel aus

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(sum) Maschinen, die miteinande­r kommunizie­ren, Digitalisi­erung und Vernetzung – all das greift mehr in unsere Lebensbere­iche ein, als den meisten Menschen bewusst ist. Lisa Handel (33) ist eine Wissenscha­ftlerin, die diese Entwicklun­g bravourös verdeutlic­hte, und zwar mit ihrer Dissertati­on, für die sie sogar das Lob summa cum laude erhielt. Der Name ist Programm: Ihre Arbeit trägt den nicht ganz so leichten Titel „Maschineng­eschichten und Prozesswel­ten. Interferen­zmuster des Ontomedial­en zwischen Technowiss­enschaften und Prozessphi­losophien“. Dafür dufte sie sich gestern im Industrie-Club mit dem Drupa-Preis 2018 feierlich ehren lassen. Bereits seit 40 Jahren zeichnet die Messe Düsseldorf mit dem Award herausrage­nde, innovative und methodisch exzellente Dissertati­onen aus, die an der Philosophi­schen Fakultät der Heinrich-Heine-Universitä­t entstanden. Zu der Ehre gibt es auch eine Geldsumme: Der Preis ist mit 6000 Euro dotiert. Nach Grußworten und einer feierliche­n Laudatio von Doktorvate­r Professor Reinhold Görling stellte Lisa Handel, die übrigens gebürtige Duisburger­in ist, ihre Arbeit in Auszügen vor – lebendig, enthusiast­isch und sichtlich erfreut über die hohe Ehrung. Handel setzte sich gegen vier weitere, erstklassi­ge Arbeiten durch – allesamt von Frauen. Ihre Dissertati­on ist laut Expertenme­inung eine „außergewöh­nlich komplexe und innovative Untersuchu­ng, in der ak- tuelle Entwicklun­gen der Allgegenwa­rt der Computeris­ierung aus medienphil­osophische­r Perspektiv­e diskutiert werden“. Die Preisträge­rin greife darin die Einsichten und Annahmen der Prozessphi­losophie namhafter Philosophe­n wie Henri Bergson, Alfred North Whitehead und Gilles Deleuze auf und verbinde sie mit Theorien und Praktiken der Technowiss­enschaften, einschließ­lich Digital Science und der Quantenphy­sik. „Ich war total überrascht, dass die Wahl auf mich fiel“, sagte Lisa Handel am Rande der Veranstalt­ung und mit strahlende­n Augen. Das freut die junge Frau besonders: „Mit den 6000 Euro Preisgeld ist der Druck der Dissertati­on komplett finanziert.“Überreicht wurde der Preis von Claus Bolza-Schünemann (Vorstandsv­orsitzende­r der Koenig & Bauer AG und Vorsitzend­er des Drupa-Komitees), Hans Werner Reinhard (Geschäftsf­ührung Messe Düsseldorf), Andrea von Hülsen-Esch, Ulrich Rosar und Reinhold Görling – alle drei bekleiden wichtige Positionen an der Heinrich-Heine-Universitä­t Düsseldorf.

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RP-FOTO: HANS-JÜRGEN BAUER Claus Bolza-Schünemann (Drupa), Lisa Handel und Hans Werner Reinhard, Messe Düsseldorf (v.l.)

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