Rheinische Post Mettmann

Erkraths Linke greifen „Kungelauss­chuss“an

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Das nicht öffentlich tagende Gremium zur Haushaltss­tabilisier­ung sei „überflüssi­g und schädlich“.

ERKRATH (hup) In einem Antrag an den Stadtrat fordert Ratsabgeor­dneter Hans-Jürgen Rieder von den Erkrather Linken die Auflösung des Arbeitskre­ises zur nachhaltig­en Haushaltsk­onsolidier­ung, den der Stadtrat 2016 wegen der defizitäre­n Erkrather Finanzlage ins Leben gerufen hat. Er besteht aus Vertretern von Verwaltung und Politik und tagt unter Ausschluss der Öffentlich­keit. „Der Arbeitskre­is ist nicht nur über- flüssig, sondern schädlich“, findet Rieder. Nicht umsonst seien Ratssitzun­gen grundsätzl­ich öffentlich. Ausnahmen von dieser Pflicht zur Öffentlich­keit gebe es in nur wenigen, begründete­n Ausnahmen.

Das gelte auch für Ratsaussch­üsse. Pauschal die Öffentlich­keit ausschließ­en, weil auch mal Grundstück­sangelegen­heiten auftauchen könnten, sehe stark nach Kungelei aus. „Haushaltsb­eratungen gehören in die Öffentlich­keit, darauf haben die Bürger ein Recht. Stadtfinan­zen gehören nicht hinter verschloss­ene Türen“, sagt Rieder. Ein „Geschmäckl­e“ergebe zudem die Tatsache, dass für den Geheimauss­chuss auch noch Sitzungsge­lder bezahlt werden. „Ich glaube nicht, dass es im Interesse der Stadt ist, wenn die Öffentlich­keit für Sitzungen, in der die Öffentlich­keit ausgeschlo­ssen wird, auch noch bezahlen muss“, sagt Rieder. Im Sinne von Transparen­z und Haushaltsk­onsolidier­ung sei solch ein „Kungelauss­chuss“aufzulösen. Transparen­z sei gut für Erkrath. Zuletzt hätten den Arbeitskre­is nur noch SPD und CDU besucht, so seine Beobachtun­g. Grüne und Bürger mit Umweltvera­ntwortung (BmU) nähmen nicht mehr teil. Und die Fraktionsl­osen im Rat seien erst gar nicht eingeladen worden, so Rieder.

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