Müssen AirBnB-Vermieter sich registrieren?
Es ist nichts dagegen einzuwenden, wenn Privatleute für kurze Zeiträume ihre Wohnungen untervermieten. In anderen Städten ist daraus aber längst ein blühender Markt für Ferienappartements entstanden. Da werden massenhaft Wohnungen dauerhaft umgewandelt, weil die Feriengäste ein deutlich besseres Geschäft versprechen als Menschen, die in der Stadt wohnen wollen. Auch in der Messe-, Event- und Kulturstadt Düsseldorf droht eine ähnliche Entwicklung.
Selbst die FDP ist zu der Ansicht gelangt, dass der freie Markt an dieser Stelle nicht funktioniert – und das zurecht. Das wachsende Düsseldorf mit seinen explodierenden Mieten kann es sich nicht leisten, wenn zusätzlich Wohnungen in zentralen Lagen verschwinden. Dazu kommt, dass der Wettbewerb unfair ist: Während Hotels streng kontrolliert werden, ist derzeit noch nicht einmal die Zahl der Ferienappartements den Behörden bekannt.
Es ist daher gut, wenn die Diskussion jetzt weitergeht. Jubeln muss man über den Vorstoß noch nicht, dafür sind zu viele Fragen offen. Aber die Politik muss sich mit den Folgen der neuen Vermietungswege über das Internet befassen – und notfalls auch Grenzen setzen. Ein Registrierungsportal kann ein guter Anfang sein. Diverse Parteien sind in Düsseldorf in Sorge um Wohnraum. Nicht unberechtigt, angesichts der Wohnungsnot und steigender Preise. Die vorübergehende private Vermietung von Fremdenzimmern – etwa über das Internetportal AirBnB – ist aber sicher kein Grund. Das mag in manchen touristischen Hochburgen so sein, in Düsseldorf ist die Zahl der so dem Wohnraum vorübergehend nicht zur Verfügung stehenden Flächen zu vernachlässigen. Der Vorschlag eines Verbots von Zimmervermietungen durch eine Zweckentfremdungssatzung durch Grüne und SPD ist gescheitert, zu Recht. Ganz so drastisch ist der jetzige Vorstoß der FDP dagegen sicher nicht. Und dennoch ist er überflüssig. Artikel 14 des deutschen Grundgesetzes garantiert das Eigentum. Was ich damit mache – so lange ich nicht gegen Gesetze verstoße oder Nachbarn drangsaliere – bleibt das Recht dessen, der es mit seinem Geld erworben hat. Punkt. Das war mal liberale Politik. Düsseldorfs Eigentümer haben sich immer etwas hinzuverdient, in dem sie zu Messezeiten Zimmer vermieteten. Das ist die Freiheit des Eigentümers. Außerdem bringt AirBnB junges internationales Publikum nach Düsseldorf – die beste Werbung für die Stadt.