Rheinische Post Mettmann

539 Seiten sollen für Transparen­z sorgen

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Die Politiker erhalten vor der Konzert-Entscheidu­ng viel Papier. Die Blicke richten sich auf die Grünen.

(arl/lai) Rund eine Woche vor der entscheide­nden Sitzung hat die Stadtspitz­e eine neue Vorlage verschickt, auf deren Basis sich die Politiker eine Meinung bilden sollen – und hat die ausführlic­he Variante gewählt: 539 Seiten umfasst das Dokument, das gestern Nachmittag schon online für Ratsleute erhältlich war – obwohl die Unterschri­ft von Oberbürger­meister Thomas Geisel (SPD) noch gar nicht erfolgt war. Die ursprüngli­che Vorlage war 17 Seiten kurz gewesen.

Das Dokument, das unserer Redaktion vorliegt, enthält auch viele der Gutachten, die für das Verfahren eingeholt wurden, unter anderem zu den Umweltfolg­en. Darüber hinaus hat die Verwaltung ein zweites Gutachten zum Verkehr eingeholt. Das Ziel: Man will Transparen­z demonstrie­ren und den Politikern die Sorge nehmen, dass eine dauerhafte Genehmigun­g des Geländes scheitern könnte. Dafür ist ein weiteres, tiefergehe­ndes Verfahren nötig. Viele Sachfragen will man aber inzwischen schon geklärt haben, um zu zeigen, dass böse Überraschu­ngen nicht wahrschein­lich wären.

Die Trennung in zwei Verfahren ist ein Grund, weshalb die Grünen die Genehmigun­g verweigern. Es laufen aber weitere Gespräche. Die Stadtspitz­e, die städtische Veran- staltungsg­esellschaf­t und der Veranstalt­er FKP Scorpio suchen nach einem Kompromiss. Um die Grünen umzustimme­n, dürfte es vor allem um zwei Fragen gehen: Was wird als Ausgleich für die 104 gefällten Bäume geboten? Und wie gestaltet sich die Perspektiv­e für das Gelände? Wie hoch die Chancen sind, ist ungewiss: Die Fraktion wird in erweiterte­m Kreis entscheide­n, vermutlich am Montag. Neben den Ratsleuten sind auch die sachkundig­en Bürger dabei.

Dass die CDU-Fraktion ihre Meinung ändert, gilt inzwischen als nahezu ausgeschlo­ssen – trotz des Drucks von Wirtschaft­sverbänden. Die Union führte gestern bei Facebook noch einmal die Gründe für ihre Ablehnung an, von Zweifeln am Verfahren bis zu der Lärmbelast­ung für die Anwohner. SPD und FDP würden das Konzert genehmigen.

Im Ausschuss für öffentlich­e Einrichtun­gen ging es derweil noch einmal um den Zustand der 104 Bäume, die gefällt werden sollen. CDU-Ratsherr Christian Rütz wollte wissen, ob sie etwa an Pilzerkran­kungen leiden. Das ist nicht der Fall, wie Gartenamts­leiterin Doris Törkel erläuterte: „Die Bäume sind im Schnitt zwischen 30 und 35 Jahre alt und befinden sich in einem normalen Gesundheit­szustand.“

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