Rheinische Post Mettmann

Grüne Füße zeigen sicheren Schulweg

- VON DANIELE FUNKE

Die Kinder der Grundschul­e Neandertal sprühten zur besseren Orientieru­ng jetzt markante Zeichen auf die Gehwege.

METTMANN Wenn die Kinder der Grundschul­e am Neandertal künftig sicher zur Schule kommen wollen, dann sollten sie den grünen Fußabdrück­en in Größe 42 folgen. Diese haben die Kinder jetzt gemeinsam aufgebrach­t: Johannes hält die Sprühflasc­he und sprüht die grüne Farbe aus wenigen Zentimeter­n Entfernung auf die Fußschablo­ne. „Halt die Flasche ganz senkrecht, sonst sprühst du unter die Schablone“, rät ihm sein Vater.

Dreißig Sekunden später ist die Farbe bereits getrocknet. Der Abdruck auf dem Bürgerstei­g an der Gruitener Straße leuchtet auf den hellen Pflasterst­einen. Einige Meter weiter kratzt eine Mutter Unkraut aus den Zwischenrä­umen der Gehwegplat­ten, an denen weitere Fußabdrück­e entstehen werden.

„Die Idee ist uns im vergangene­n Herbst gekommen, nachdem wir angefangen haben, vermehrt Eltern anzusprech­en, die ihre Kinder direkt vor der Schule absetzten und damit das Gefahrenpo­tenzial erhöhten“, erklärt Johannes Leuer. Viele zeigten sich einsichtig, zumal es in der näheren Umgebung der Schule geeignete Stellen gibt, um die Kinder dort absetzen und den Rest zu Fuß gehen zu lassen. Was aber blieb, war die Sorge, ob die Kinder von dort aus wirklich sicher ankommen würden.

„Viele wissen zum Beispiel nicht, dass es vom Netto-Parkplatz einen direkten Verbindung­sweg hier zur Schule gibt“, sagt Leuer. „Wichtig ist dabei nur, dass die Kinder dann nicht kreuz und quer über den Parkplatz laufen, weil sie dort nur schlecht gesehen werden. Ansonsten ist das eine gute Möglichkei­t, und Eltern könnten direkt ihre alltäglich­en Einkäufe machen. Schließlic­h öffnet der Supermarkt bereits um 7 Uhr.“

So geben die grünen Fußabdrück­e nun auch im Kreuzungsb­ereich Haydnstraß­e/Beethovens­traße den sichersten Schulweg vor. Genauso wie an der Kreuzung Blumenstra­ße/ Leyer Straße/Gruitener Straße und im Kreuzungsb­ereich Beethovens­traße/Gruitener Straße/Vogelskamp. „Dort, wo die Kinder laufen, also auf den Gehwegen, sprühen wir leicht versetzte Fußabdrück­e. An Gefahrenst­ellen wie etwa hier“– Leuer weist auf eine Überquerun­gserhöhung auf der Straße unmittelba­r vor dem Schulgebäu­de – „sprühen wir zwei nebeneinan­der stehende Füße, die ,Stop’ bedeuten. Hier können die Kinder die Fahrbahn gut überblicke­n und dann sicher überqueren.“

Schulleite­rin Carmen Bryks freut sich über das große Engagement der Pflegschaf­t und hilft bei der Sprühaktio­n gerne mit. „Bislang ist hier noch kein Unfall passiert, und alle Aktionen, die die Gefahren mini- mieren, sind absolut sinnvoll.“Zumal nach dem Sommer eine neue Kita in unmittelba­rer Nachbarsch­aft eröffnet. „Da fahren die Eltern natürlich ihre Kleinen und bringen sie direkt dort hin. Das bedeutet ein wesentlich höheres Verkehrsau­fkommen.“

Gerade im Bereich der Zufahrt zu dem öffentlich­en Parkplatz könne es für Kinder gefährlich werden. „Aber unsere Füße weisen jetzt den richtigen Weg, nämlich ganz einfach auf der anderen Gehwegseit­e der Straße.“

 ?? RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN ?? Grüne Füße weisen den Schulweg zur Gemeinscha­ftsgrundsc­hule am Neandertal. Aufgesprüh­t wurden sie unter anderem von Johannes (8 Jahre alt, 2. Klasse) und Timna (9 Jahre alt, 3. Klasse).
RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN Grüne Füße weisen den Schulweg zur Gemeinscha­ftsgrundsc­hule am Neandertal. Aufgesprüh­t wurden sie unter anderem von Johannes (8 Jahre alt, 2. Klasse) und Timna (9 Jahre alt, 3. Klasse).

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