Streit um Standort des Luisen-Gymnasiums
Zieht die Schule in einen Neubau, soll der Altbau öffentlich genutzt werden. Das fordern Politiker.
Der Schulausschuss hat die Kopplung zwischen einem Schulneubau an der Völklinger Straße und dem Umzug des Luisen-Gymnasiums an diesen Standort gestern aufgehoben. Einstimmig änderten die Politiker den Text einer Verwaltungsvorlage ab, der das nahe gelegt hatte. Die Experten im Rathaus sollen jetzt ein vierzügiges Gymnasium mit Sporthalle planen, unabhängig davon, wer dort einzieht. Allerdings behält das Luisen-Gymnasium den ersten Zugriff. Eine Verlegung sei anzustreben, „vorbehaltlich eines Beschlusses der Schulkonferenz“, heißt es in dem neu formulierten Text. Einen solchen Konferenzbeschluss gibt es bislang nicht, ungeachtet positiver Signale der Schulleiterin sowie zahlreicher Eltern.
Der Abstimmung vorausgegangen war ein Schlagabtausch, in dem es um die künftige Nutzung des historischen Gebäudes an der Bastionstraße ging. SPD-Ratsherr Oliver Schreiber hatte dafür plädiert, das Luisen-Gymnasium in der Vorlage in jedem Fall zu benennen, es gehe darum, „hier eine Haltung zu beziehen“. Haltung sei sicher sinnvoll, nahm CDU-Ratsherr Stefan Wiedon den Ball auf, aber dann bitte einschließlich jener „Überlegungen im Hinterkopf, wie viel Geld man für das Gebäude bekommen würde“. Eine Anspielung auf eine mögliche kommerzielle Nutzung des TopStandortes in bester Citylage.
Die anschließende Debatte machte klar, dass es politische Mehrheiten nur für eine öffentliche Nutzung geben wird. FDP-Ratsherr Mirko Rohloff nannte beispielhaft die Erweiterung der Maxschule an der Bastionstraße, die Verlegung der Abendrealschule oder die Mit-Nutzung durch das nahe Görres-Gymnasium. Eine weitere schulische Nutzung will auch die CDU. Für die Grünen sagte Clara Gerlach: „Ich würde es nicht darauf verengen, auch Kultur kommt an diesem Standort in Frage.“Schulbau-Experte Florian Dirszus hofft nun auf eine rasche Richtungsentscheidung des Gymnasiums. „Vielleicht klappt es ja noch vor der Sommerpause.“