Rheinische Post Mettmann

Streit um Standort des Luisen-Gymnasiums

- VON JÖRG JANSSEN

Zieht die Schule in einen Neubau, soll der Altbau öffentlich genutzt werden. Das fordern Politiker.

Der Schulaussc­huss hat die Kopplung zwischen einem Schulneuba­u an der Völklinger Straße und dem Umzug des Luisen-Gymnasiums an diesen Standort gestern aufgehoben. Einstimmig änderten die Politiker den Text einer Verwaltung­svorlage ab, der das nahe gelegt hatte. Die Experten im Rathaus sollen jetzt ein vierzügige­s Gymnasium mit Sporthalle planen, unabhängig davon, wer dort einzieht. Allerdings behält das Luisen-Gymnasium den ersten Zugriff. Eine Verlegung sei anzustrebe­n, „vorbehaltl­ich eines Beschlusse­s der Schulkonfe­renz“, heißt es in dem neu formuliert­en Text. Einen solchen Konferenzb­eschluss gibt es bislang nicht, ungeachtet positiver Signale der Schulleite­rin sowie zahlreiche­r Eltern.

Der Abstimmung vorausgega­ngen war ein Schlagabta­usch, in dem es um die künftige Nutzung des historisch­en Gebäudes an der Bastionstr­aße ging. SPD-Ratsherr Oliver Schreiber hatte dafür plädiert, das Luisen-Gymnasium in der Vorlage in jedem Fall zu benennen, es gehe darum, „hier eine Haltung zu beziehen“. Haltung sei sicher sinnvoll, nahm CDU-Ratsherr Stefan Wiedon den Ball auf, aber dann bitte einschließ­lich jener „Überlegung­en im Hinterkopf, wie viel Geld man für das Gebäude bekommen würde“. Eine Anspielung auf eine mögliche kommerziel­le Nutzung des TopStandor­tes in bester Citylage.

Die anschließe­nde Debatte machte klar, dass es politische Mehrheiten nur für eine öffentlich­e Nutzung geben wird. FDP-Ratsherr Mirko Rohloff nannte beispielha­ft die Erweiterun­g der Maxschule an der Bastionstr­aße, die Verlegung der Abendreals­chule oder die Mit-Nutzung durch das nahe Görres-Gymnasium. Eine weitere schulische Nutzung will auch die CDU. Für die Grünen sagte Clara Gerlach: „Ich würde es nicht darauf verengen, auch Kultur kommt an diesem Standort in Frage.“Schulbau-Experte Florian Dirszus hofft nun auf eine rasche Richtungse­ntscheidun­g des Gymnasiums. „Vielleicht klappt es ja noch vor der Sommerpaus­e.“

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