Rheinische Post Mettmann

Wirtschaft peilt neue Hilfsproje­kte an

- VON KLAUS MÜLLER UND ALEXANDRA RÜTTGEN

Betriebe und Handwerker unterstütz­en Vereine und Kitas: Die Resonanz auf dieses karitative Projekt in Mettmann sinkt.

METTMANN Jennifer Biedron, Lisa Hoffmann und Stefanie Böhm waren schon kurz nach der Eröffnung der Projektmes­se in der Neandertal­halle mehr als zufrieden. Für das Mehrgenera­tionenhaus (MGH) hatten die drei Mitarbeite­rinnen ruckzuck Partner aus der Wirtschaft gefunden, die ihnen helfen wollen, Möbel aus Europalett­en für den städtische­n Treff zu bauen.

Zum vierten Mal in Folge hatte Wolfgang Robrahn, stellvertr­etender Vorsitzend­er der Gesellscha­ft Verein zu Mettmann (GVM), zur Projektmes­se eingeladen, die für den „Aktionstag der Wirtschaft“die nötigen Kontakte schaffen soll. Gemeinnütz­ige Einrichtun­gen, Verbände, Kitas und Schulen stellten auf dieser Messe Vertretern von Wirtschaft und Handwerk ihre Projekte vor. Ziel ist es, eine finanziell­e Unterstütz­ung, aber vor allem helfende Hände zu finden.

Mehr als 40 Projekte warben so um Paten, die bei ihrer Verwirklic­hung helfen sollen. Die Resonanz hat damit im Vergleich zu den Vor- jahren um gut ein Drittel abgenommen, berichtet Robrahn. Mit einem gewissen Bedauern verweist er auf Erkrath, wo das Teilnahmei­nteresse ungebroche­n sei. Der dort sehr aktive Wirtschaft­skreis organisier­e eine ähnliche Veranstalt­ung schon zum sechsten Mal „und hat eine tolle Beteiligun­g“, weiß Robrahn. Dass in Mettmann das Interesse schwindet, sei Anlass genug, über eine Pause nachzudenk­en. „Ob wir die Aktion im kommenden Jahr fortsetzen, müssen wir mal analysiere­n. Vielleicht herrscht da eine gewisse Müdigkeit.“

Robrahn bedauerte es besonders, dass sich diesmal mit der Schreinere­i Prangenber­g nur ein Mettmanner Handwerksb­etrieb am Aktionstag beteilige. „Ich hoffe, dass noch einige nachziehen werden. Gerade das Handwerk ist für die Umsetzung der Projekte nachgefrag­t.“Das bestätigt Dagmar Maier, Erzieherin der Kita an der Händelstra­ße in Mettmann Süd: „Wir wollen für unsere Kinder eine Matschküch­e bauen. Da können die Kleinen draußen im Matsch spielen und zusätzlich kochen. Es wäre schön, wenn wir für den Bau der entspreche­nden Vorrichtun­gen eine Schreinere­i als Partner finden.“Schon zum vierteln Mal nehme ihre Kita am Aktionstag der Wirtschaft teil. „Das hat sich sehr positiv auf die Ausstattun­g unseres Kindergart­ens ausgewirkt.“Am Stand des Seniorentr­effs „Jute Stuw“erkundigte sich währenddes­sen Thomas Döring, Filialdire­ktor der Kreisspark­asse, bei Mabel Stickley, welche Hilfe die Einrichtun­g der Alzheimer-Gesellscha­ft benötigt. Und schnell fällte er die Entscheidu­ng: „Wir werden die Malaktion der ,Jute Stuw’ für Besucher unterstütz­en.“

Erstmals war auch die Freiwillig­en-Zentrale der Caritas mit einem Stand bei der Projektmes­se vertreten. „Wir suchen für eine Fotoausste­llung einen Fotografen oder ein profession­elles Fotostudio. Die Ausstellun­g soll die Arbeit der Freiwillig­en-Zentrale dokumentie­ren“, sagte Britta Franke vom LeitungsTe­am. Wie dieses, so blieb am Ende knapp ein Dutzend Projekte ohne Unterstütz­er. Robrahn will sich nun persönlich einsetzen, dass auch diese noch einen Paten finden: „Für mich beginnt jetzt die Arbeit, um bei Handwerker­n und Firmen nachzufass­en.“

 ?? RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN ?? Am Stand der Caritas Freiwillig­enzentrale verdeutlic­hte Ursula Dierkes mit einem Fernrohr das Motto „den Horizont erweitern“.
RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN Am Stand der Caritas Freiwillig­enzentrale verdeutlic­hte Ursula Dierkes mit einem Fernrohr das Motto „den Horizont erweitern“.

Newspapers in German

Newspapers from Germany