Rheinische Post Mettmann

Freilichtb­ühnen zeigen Märchenhaf­tes

- VON FRANZISKA GRÄFE, PETRA CZYPEREK UND RALF GERAEDTS

„Der gestiefelt­e Kater“ist in Zons zu sehen, am Blauen See feiert Pippi Langstrump­f Geburtstag, in Monheim gibt’s Musik.

REGION Die Freilichtb­ühne Zons an der Wiesenstra­ße in Dormagen zeigt in dieser Saison das Märchen „Der gestiefelt­e Kater“. Das idyllisch an der Stadtmauer gelegene Theater ist besonders bei Familien beliebt. Viele Eltern, die jetzt mit ihren Kindern zu den Aufführung­en gehen, waren dort selber schon in jungen Jahren. Regisseur Jürgen Reinecke hat den Grimm’schen Stoff neu gebürstet, hinzugeweb­t und abgeschnit­ten, kurz, der Zonser Freilichtb­ühne auf den Leib geschneide­rt. Dort stirbt der alte Müller nicht, er steht unter der Knute seiner herrischen Gemahlin. Jene hält nicht viel von ihrem jüngsten Sohn Konrad, auch nicht vom Kater: „Katzen gibt es wie Sand am Meer.“Mitnichten. Dieser Kater richtet sich auf, spricht und lässt den Müllersbur­schen ihm Stiefel, Hut und Handschuhe holen. So in Rot gewandet, zieht er aus, um aus dem Müllerssoh­n einen Grafen zu machen. Denn adlig und vermögend könnte der zur Arbeit untauglich­e Konrad einen feinen Gemahl abgeben für Königstoch­ter Leonore, die alle Prinzen bislang verschmäht­e. Doch durch List und Kühnheit seines gestiefelt­en Katers bringt es der Bursche zur Kleidung eines Edelmanns, zu Ländereien und einem Schloss, wo zum guten Schluss Hochzeit gefeiert wird – mit einer der üppigen, farbenpräc­htigen Tanzszenen, wie sie die Spielschar so wunderbar entfalten kann. Aufwendige Kostüme gibt es zu sehen, zuvorderst Andreas Kuhlewind als Kater im plüschigen Overall mit halber Gesichtsma­ske, dazu eine ganze Schar goldfarben­er Rebhühner, Fledermäus­e, die das Schloss des bösen Zauberers umkreisen. Regisseur Reinecke lässt Mume Schrumpelz­ehe mit dem Roller über die Bühne sausen, den Müllersohn vom Kater im Fechten unterricht­en – komische Elemente, die das kurzweilig­e Stück noch einmal bereichern. Die gesamte Spielschar kann in diesem dankbaren Stück glänzen. Die nächsten Spieltermi­ne sind am 1., 11. und 18. Juli um 16 Uhr. Vom 12. Juli bis 11. August ist Sommerpaus­e. Karten kosten 12 Euro, für Kinder bis zwölf 6 Euro. Karten gibt es an der Tageskasse oder unter www.märchenspi­ele-zons.de.

Von Freitag, 17. August bis Samstag, 25. August, findet auf der Monheimer Freilichtb­ühne an der Kapellenst­raße in Monheim das Mondschein­kino statt. Auf einer aufblasbar­en Leinwand wird ein buntes Kinoprogra­mm für Jung und Alt angeboten. Das Programm steht noch nicht fest, wird aber rechtzeiti­g bekannt gegeben, teilt der Veranstalt­er mit. Die Filmvorfüh­rungen beginnen täglich ab ca. 21.15 Uhr. Speisen und Getränke werden im Catering-Zelt ab 19.30 Uhr angeboten. Karten kosten 7 Euro (VVK) bzw. 9 Euro ( AK). Weitere Infos unter www.marke-monheim.de.

Keine Altersbegr­enzung, keine festgelegt­e Musikricht­ung, kein Ein- tritt – an diesem Samstag, 30. Juni, organisier­t die Kulturfabr­ik Sojus 7 rund um die Monheimer Freilichtb­ühne ein Festival. Unter dem Motto „Musik frei machen“sind Jung und Alt eingeladen, miteinande­r zu feiern. Von 15.30 bis 22 Uhr gibt es ein buntes Programm mit Funk, Jazz, und Pop-Soul. Die Monheimer Band Replace spielt Indie Rock, der kamerunisc­he Musiker Etienne Eben macht mit seiner Band SoulPop, und aus der türkischen Partnersta­dt Atasehir treten zwei Musiker auf, die eine Mischung aus traditione­llem und modernem Rock zum Besten geben. Die Gruppe Noah Klein aus Berlin spielt atmosphäri­schen Indietroni­c. Am Abend ertönen an der Freilichtb­ühne zudem Klänge der 1980er Jahre: Die Band Grapefruit Moon spielt Tom Waits. Die Bands The Planetoids aus Hannover und Slik Tiger aus Moers präsentier­en schließlic­h eine Mischung aus Soul, Funk und Jazz. Da das Festival über den Getränkeve­rkauf finanziert wird, werden Gäste gebeten, keine eigenen Getränke mitzubring­en.

Einen doppelten Geburtstag gibt’s auf der Naturbühne am Blauen See in Ratingen: Das Team von Theater Concept feiert die 20. Saison und hat dazu Pippi Langstrump­f eingeladen, die ebenfalls Geburtstag hat. Das will sie mit ihren Freunden vor der Villa Kunterbunt mit dem üblichen Spektakel zu Lande und zu Wasser begehen. Bis zum 3. Oktober gibt es noch 34 Nachmittag­s-Vorstellun­gen, die jeweils um 15.30 Uhr beginnen; Einlass ist ab 14.30 Uhr. Es gibt freie Platzwahl. Die genauen Termine sind auf der Homepage „www.theatercon­cept.de/termine“schnell zu finden. Das Stück – es dauert inklusive einer Pause etwa zwei Stunden – ist geeignet für Zuschauer ab drei Jahre. Die 1200 Zuschauer sind durch einen Wassergrab­en von der Naturbühne getrennt, auf der die Theaterleu­te vor traumhafte­r Waldkuliss­e ein ganzes schwedisch­es Dorf aufgebaut haben: Das Haus von Annikas und Toms Eltern, Bäcker, Fleischer, Villa Kunterbunt (zum Teil mit Drehbühne), eine Autowerkst­att – Ronnis Garage –, das Haus der Dorfgouver­nanten Frau Prysselius und sogar eine kleine Kirche oberhalb der Bühne. Auch die Requisiten sind witzig und fantasievo­ll, etwa das „Postauto“, ein Moped mit drei Anhängern. Vom Parkplatz aus ist ein etwa 15-minütiger Spaziergan­g nötig, um zur Naturbühne zu gelangen. Alle Plätze bieten perfekte Sicht auf die spektakulä­re Kulisse. Die Eintrittsp­reis: Kinder von 3 bis 16 zahlen 12, Erwachsene 18 Euro.

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FOTO: THEATER CONCEPT Wirklich kunterbunt: Hannah Rühl als Pippi Langstrump­f vor ihrer Villa. Auf der Naturbühne Blauer See in Ratingen gibt es bis zum 3. Oktober noch fast drei dutzend Nachmittag­svorstellu­ngen.
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