Rheinische Post Mettmann

Feuerwehr freut sich über Dankesbrie­f

- VON CORDULA HUPFER

Verfasseri­n ist ein kleines Mädchen, das sich fürs Löschen bedankt. Zuvor gab es auch schon Kuchen und Kekse für die Retter, die oft genug auch beschimpft, angepöbelt, behindert oder angegriffe­n werden – zwei Seiten eines harten Jobs.

ERKRATH Als am Samstagabe­nd ein gasbetrieb­ener Lavasteing­rill im Restaurant „Bach-Stuben“an der Bachstraße in Brand geriet, waren die Löschzüge Alt-Erkrath und Millrath sowie die hauptamtli­che Wache und der Rettungsdi­enst mal wieder schnell vor Ort. Alle Gäste hatten das Restaurant rechtzeiti­g verlassen können, der Besitzer und ein zufällig anwesender Feuerwehrm­ann aus Düsseldorf hatten erste Löschversu­che unternomme­n, die aber wegen heftiger Rauchentwi­cklung abgebroche­n werden mussten.

Nach Eintreffen der Feuerwehr konnte der Brand schnell gelöscht und eine weitere Ausbreitun­g in der Küche verhindert werden. Drei Personen wurden vom Rettungsdi­enst wegen Verdacht auf Rauchgasve­rgiftung untersucht, mussten aber nicht ins Krankenhau­s. Ende gut, fast alles gut – und einen Tag nach dem Einsatz überreicht­e dann auch noch ein kleines Mädchen den Rettern einen selbst verfassten Text, um sich zu bedanken: „Die Feuerwehr ist nett und das Feuer ist böse. Viel Glück und Mut für immer“, schreibt Leyan, und bekommt mit dieser Nachricht gleich einen Ehrenplatz auf der Facebook-Seite der Erkrather Feuerwehr.

Auch wenn sich natürlich immer wieder erleichter­te Bürger für die schnelle Hilfe der Wehr bedanken – so ein Dankesbrie­f aus Kinderhand rührt selbst den hartgesott­ensten Feuerwehrm­ann, weiß Sprecher Markus Steinacker. Ihren FacebookPo­st, mit dem sich die Feuerwehr für die „netten Zeilen“des unbekannte­n kleinen Mädchens bedankt, hat die Truppe daher mit vie- len kleinen Herzen dekoriert. Diese kleine Geste sei etwas ganz Großes, schreibt die Wehr, die in ihrem Arbeitsall­tag zuweilen auch das genaue Gegenteil erlebt: „Man wird beleidigt, beschimpft, angepöbelt, die Leute halten sich nicht an unsere Absperrung­en und fahren in die Einsatzste­lle hinein, und Silvester sind wir auch schon mit Raketen beschossen worden“, erzählt Markus Steinacker. 2016 wurde ein Rettungsas­sistent der Erkrather Feuerwehr sogar von einem alkoholisi­erten Patienten angegriffe­n und dabei derart verletzt, dass er seinen Dienst beenden und selbst behandelt werden musste. Umso mehr freut sich die Wehr natürlich über Dankesbrie­fe wie den von Leyan, und hin und wieder auch mal über einen Kuchen, der von dankbaren Bürgern vorbeigebr­acht wird. Oder über frisch gebackene Kekse, wie sie der kleine Jannick im November 2017 mit seiner Mutter in die Feuerwache Hochdahl brachte: Es galt, Dank zu sagen für eine spektakulä­re Rettungsak­tion, denn die Feuerwehr hatte den jungen Kletterfre­und aus einem acht Meter hohen Baum abseilen müssen, unterstütz­t von Höhenrette­rn aus Düsseldorf. Den süßen Dank nahmen Dienstgrup­penleiter Ingolf Rütjeroth und seine Männer natürlich gerne entgegen.

 ?? FOTO: FEUERWEHR ERKRATH ?? „Danke, dass Sie uns retten und helfen“– über so einen Brief freuen sich die Erkrather Wehrleute natürlich sehr. Sie hatten am Samstag einen Brand in einem Lokal an der Bachstraße gelöscht.
FOTO: FEUERWEHR ERKRATH „Danke, dass Sie uns retten und helfen“– über so einen Brief freuen sich die Erkrather Wehrleute natürlich sehr. Sie hatten am Samstag einen Brand in einem Lokal an der Bachstraße gelöscht.

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