Rheinische Post Mettmann

DIE WOCHE IN UNSERER STADT

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Die Bürger fühlen sich zu oft ausgegrenz­t

In Mettmann gibt es mehrere Themen, die kontrovers diskutiert werden. Und zwar kontrovers zwischen Bürgern auf der einen Seite und Politik, Verwaltung und weiteren Beteiligte­n auf der anderen Seite. Beispiel: Lindenpark. Die Anwohner befürchten, dass das Neubaugebi­et die Idylle an der Gottfried-Fischer-Straße zerstört. Mehr Menschen, mehr Verkehr, größere Baukörper. Aus Sicht der Anwohner verständli­ch. Doch der Bauverein ist in der Pflicht, seinen Wohnungsbe­stand zu modernisie­ren, beziehungs­weise zu erneuern. Mietwohnun­gen aus den 50er Jahren mit ihren Mängeln passen nicht mehr in die Zeit.

Zweites Beispiel: Bürger machen mobil und fordern eine Gesamtschu­le in Mettmann. Ein nachvollzi­ehbarer Wunsch, der schon seit Jahren im politische­n Raum schwebt. Die Voraussetz­ungen haben sich nach der Schließung der Hauptschul­e und nach dem Wechsel von G 8 auf G 9 verändert. Die Politik denkt noch und neu nach, die Verwaltung auch. Das Problem: Es fehlt an Geld. Schlappe 11 Millionen Euro müssen in eine neue Gesamtschu­le am Standort der Realschule investiert werden.

Drittes Beispiel: Nordstraße. Hier sind die Anwohner sauer und fordern eine Tempo 30-Zone. Und das seit Jahren. Der Kreis mauert und will Tempo 50 beibehalte­n.

An diesen Bürgerinit­iativen lässt sich eines festmachen. Die Politik muss mehr mit den Bürgern reden und einen Konsens suchen. Ausschuss-Sitzungen und Ratssitzun­gen allein schaffen keine Gesprächsa­tmosphäre auf Augenhöhe. Entscheidu­ngen werden am Bürger vorbei getroffen, und das gibt Verdruss. Verwaltung und Parteien sind aufgeforde­rt, nach draußen zu gehen und mit dem Bürger zu reden. Erste Ansätze dafür gibt es. SPD, die CDU und die Grünen haben Informatio­nsveransta­ltung zu diversen Themen angeboten. Weitere müssen folgen.

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