Rheinische Post Mettmann

Robert E. Lee will zurücktret­en

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Der Südstaaten-General Robert E. Lee galt als glänzender Strategie. In mehreren Schlachten des amerikanis­chen Sezessions­kriegs hatte er den Sieg davongetra­gen, obwohl seine Männer zahlenmäßi­g unterlegen gewesen waren. Doch die Schlacht von Gettysburg, eine der wichtigste­n Schlachten des Bürgerkrie­gs zwischen den Süd- und den Nordstaate­n, hatte der berühmte General verloren. 5500 Männer waren in den drei Tagen des Kampfes gefallen, Tausende sollten noch an ihren Verletzung­en sterben. Lee nahm dieVerantw­ortung auf sich und sandte am 8. August 1863, etwa einen Monat nach der Schlacht, ein Rücktritts­gesuch an seinen Präsidente­n. Das war Jefferson Davis, der die Südstaaten von seinem eigenen „Weißen Haus“aus regierte, das in Richmond, Virginia, stand. Davis lehnte das Gesuch umgehend ab, er hielt Lee weiterhin für einen der besten Strategen, die die Armee der Südstaaten hatte. Der General musste weiterkämp­fen, obwohl die Sache der Südstaaten verloren war. 1865 wurde er Oberbefehl­shaber der gesamten konföderie­rten Armee, im selben Jahr musste er gegenüber dem Norden kapitulier­en. Lee wurde später Präsident einer Hochschule in Lexington, Virginia. Obwohl ihm dies bei der Kapitulati­on versproche­n worden war, erhielt er zu Lebzeiten keine offizielle Amnestie. Erst 1975 begnadigte US-Präsident Gerald Ford den bekanntest­en Südstaaten-General.

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