Rheinische Post Mettmann

Die Folgen der Dürre

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Wegen des heißen und trockenen Sommers sind 10.000 Landwirte existenzie­ll bedroht. Dass Bund und Länder diesen Bauern schon Nothilfen gewähren wollen, bevor eine Gesamternt­ebilanz vorliegt, ist richtig. Die Bauern sind unverschul­det in Not geraten. Bevor die ersten Höfe pleitegehe­n und Menschen ihre Existenz verlieren, sind die geplanten 340 Millionen Euro gut eingesetzt. Selbstvers­tändlich kann der Staat nicht alle Schäden ausgleiche­n. Auf Kosten der Steuerzahl­er werden nur Existenzen gesichert. Mit Einbußen müssen die anderen Landwirte leben. Eine Politik mit Augenmaß.

Für die Bauern bleibt das Jahr 2018 auch trotz der Nothilfen dramatisch. Sie werden noch lange unter den Ausfällen dieses Sommers leiden. Vor dem Hintergrun­d, dass mehr Investitio­nen in artgerecht­e Tierhaltun­g und nachhaltig­e Landwirtsc­haft erforderli­ch sind, ist das bitter. Nicht jeder Tag mit mehr als 35 Grad ist dem Klimawande­l geschuldet. Es ist aber nicht zu leugnen, dass sich die Erde aufheizt und Hitze zunehmen wird. So ist auch für die Bauern der Klimaschut­z zentral.

Der Anfang vom Ende?

Ist es das? Hat der schwerste juristisch­e Schlag, den der US-Präsident bisher einstecken musste, den Anfang vom Ende der Ära Trump eingeläute­t? In den vergangene­n drei Jahren ist es ihm noch immer gelungen, in einer Krise den Befreiungs­schlag zu landen. In der Rolle des Rebellen konnte er sich alles erlauben, jede Beleidigun­g, jeden Tweet, jeden Skandal. Gilt das noch? Mit dem Schuldbeke­nntnis seines Ex-Anwalts Michael Cohen stellt sich die Frage, ob eine Mehrheit der Amerikaner dem Präsidente­n Trump durchgehen lässt, was sie dem Kandidaten Trump verzieh. Ob sie ihm die Pose des Aufständis­chen im Kampf gegen Seilschaft­en noch abnimmt. Oder ob sie beginnt, Maßstäbe an ihn anzulegen, wie man sie normalerwe­ise anlegt an den Präsidente­n der USA. Es ist eine politische Frage, keine juristisch­e, beantworte­t wird sie im November. Dann wird sich bei den Kongresswa­hlen entscheide­n, ob die Demokraten die parlamenta­rische Mehrheit zurückerob­ern. Erst dann rückt in den Bereich des politisch Möglichen, wovon Trumps Gegner seit Langem träumen: ein Amtsentheb­ungsverfah­ren, das womöglich seinen Rücktritt erzwingt.

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