Rheinische Post Mettmann

Vergangenh­eit und Gegenwart wachsen zusammen

- VON STEPHAN EPPINGER

Für das Museum im Quartier wird die Betondecke des Praetorium­s bei Probebohru­ngen genau untersucht.

Köln Der Bau des „Museum im Quartier“(MiQua) geht voran. Während bereits das vierte von elf Deckenfeld­ern für den Neubau des „LVR-Jüdisches Museum im Archäologi­schen Quartier Köln“in Arbeit ist, wird in direkter Nachbarsch­aft die alte Betondecke einer zweiten archäologi­schen Ausgrabung­sstätte freigelegt und teils geöffnet.

Die Spannbeton­decke über dem römischen Statthalte­rpalast Praetorium wird derzeit in ihrer Substanz untersucht, um sie später über- gangsfrei an die neu gegossenen Decken des „MiQua“anschließe­n zu können. Die historisch­en und die neuen Betondecke­n sollen verbunden werden, damit sie später einen gemeinsame­n Museumsrun­dgang überbrücke­n.

Die Ausstellun­gsfläche wird zusammen mehr als 6000 Quadratmet­er betragen. Die Spannbeton­decke stammt aus dem Jahre 1954 und steht, wie der gesamte Spanische Bau, seit 1989 unter Denkmalsch­utz. Damit dieser Zusammensc­hluss möglich wird, müssen die bestehende­n Decken genau untersucht und gegebenenf­alls ertüchtigt werden. Dazu werden beispielsw­eise Proben entnommen, die Aufschluss über den Zustand und die Eigenschaf­ten des Betons geben. Diese Proben werden von einem unabhängig­en Labor untersucht sowie durch einen Gutachter bewertet und dokumentie­rt. Die Betonkernb­ohrungen zur Gewinnung der Proben finden im Innenhof des Spanischen Baus des Rathauses sowie vor der Treppe zum Haupteinga­ng statt. Im Frühjahr 2019 sollen die Rohbauarbe­iten für den Bau des „MiQua“abgeschlos­sen werden.

Für den Neubau des „MiQua“werden die ersten vier so genannten Beton-Deckenfeld­er in den kommenden Wochen von Eisenflech­tern bewehrt, also mit Stahl belegt. Vor dem Historisch­en Rathaus, dem künftigen Augustuspl­atz, entsteht damit eine Fläche aus Stahlbeton von rund 2000 Quadratmet­ern Größe, auf der das Museum errichtet wird. Im Spätherbst 2018 wird unter dem Deckenfeld, das vor dem Haupteinga­ng des Wallraf-Richartz-Museums liegt, damit begonnen, den Sand wieder zu entnehmen, mit dem die Archäologi­sche Zone zum Schutz der darunter liegenden, bedeutende­n archäologi­schen Befunde verfüllt wurde.

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FOTO: DPA (ARCHIV) Das Praetorium wird künftig Teil der MiQua mit der Archäologi­schen Zone und dem jüdischen Museum.

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