Rheinische Post Mettmann

Toyota steigt bei Uber ein

Der japanische Konzern will mit dem Fahrdienst­vermittler Roboteraut­os entwickeln.

-

SAN FRANCISCO (dpa) Toyota und Uber bündeln ihre Kräfte bei der Entwicklun­g selbstfahr­ender Autos. Der Deal ist ein wichtiger Vertrauens­beweis für den Fahrdienst-Vermittler, nachdem eins seiner Testfahrze­uge im März eine Fußgängeri­n getötet hatte. Der japanische Autoriese steckt auch eine halbe Milliarde Dollar (428 Millionen Euro) in Uber. Das Start-up wird dabei nach Informatio­nen des „Wall Street Journal“insgesamt mit 72 Milliarden Dollar bewertet.

Als Teil des Abkommens werden Toyota-Minivans des Modells Sienna mit Roboterwag­en-Technologi­e von Uber und Fahrassist­enztechnik der Japaner ausgestatt­et. Die Fahrzeuge sollen von 2021 an in einem Pilotproje­kt beim Fahrdienst-Vermittler zum Einsatz kommen. Uber hatte zuletzt mehrfach signalisie­rt, man wolle die Plattform auch für Roboterwag­en anderer Anbieter öffnen. Der vor allem in den USA aktive Konkurrent Lyft fährt ebenfalls einen solchen Kurs.

Toyota hatte sich bereits 2016 mit einem kleinen Anteil an Uber beteiligt. Mit der neuen Partnersch­aft suchen die Japaner den Anschluss an die Konkurrenz. Aktuell gelten die Google-Schwesterf­irma Waymo und der US-Autokonzer­n General Motors als Vorreiter. Auch deutsche Au- tobauer arbeiten unter Hochdruck an eigenen Systemen, unter anderem in Kooperatio­nen mit Technologi­eriesen wie Intel und Roboterwag­en-Start-ups wie Aurora. Toyota hatte bisher das Ziel ausgegeben, eigene autonom fahrende Autos zum Jahr 2020 aus die Straße zu bringen.

Uber hatte nach dem tödlichen Unfall die Testfahrte­n vorläufig eingestell­t und den Entwicklun­gsstandort in Arizona geschlosse­n. Laut Unfallermi­ttlern der Verkehrsbe­hörde NTSB kam es zu der Kollision, weil die Software des Uber-Autos die Frau schlecht erkennen konnte und keine automatisc­he Notbremsun­g vorgesehen war.

Newspapers in German

Newspapers from Germany