Rheinische Post Mettmann

Speerwurf-Schub bringt Kluth den Meistertit­el

Der 18-jährige ART-Athlet gewinnt in Wesel die deutsche U20-Meistersch­aft im Zehnkampf – mit persönlich­er Bestleistu­ng.

- VON CHRISTOPH ZABKAR

Es war kein einfaches Jahr für Maximilian Kluth. Das Supertalen­t der Düsseldorf­er Leichtathl­etik musste nach seinem bitteren Verletzung­s-Aus bei den Junioren-Weltmeiste­rschaften in Nairobi (2017) einen steinigen Weg zurücklege­n, um sich zurück an die nationale Spitze zu kämpfen. Dieser Weg war mit wachsender Ungeduld und Selbstkrit­ik gepflaster­t. Schließlic­h blieb die Oberschenk­elverletzu­ng hartnäckig, und der Trainingse­ifer brachte noch nicht die erhofften Ergebnisse.

„Das war für mich eine völlig neue Situation. Zum ersten Mal habe ich so ein Tief erlebt und mich permanent unter Druck gesetzt“, erklärt der 18-Jährige. Doch Kluth wollte es sich unbedingt beweisen und wurde für sein Kämpferher­z belohnt. „Die Lockerheit ist zurück“, sagt er nach den Deutschen U20-Mehrkampfm­eisterscha­ften in Wesel, wo er mit einer Bestleistu­ng von 7430 Punkte zum Sieger der Königsdisz­iplin Zehnkampf avancierte.

Dabei zeigte Kluth einen rundum gelungenen Auftritt ohne selbstgest­eckte Erwartunge­n, dafür aber mit schnellen Beinen (100 Meter in 11,20 Sekunden) und kraftvolle­n Armen (11,91 Meter im Kugelstoße­n). „Ich bin ohne große Ambitionen in den Wettkampf gestartet, allerdings mit dem Bewusstsei­n, dass meine Trainingsl­eistun- gen so gut sind wie nie zuvor. Dass ich die Diszipline­n ohne einen nach unten meistern konnte, freut mich besonders“, erzählt Kluth.

Statt eines Ausrutsche­rs gab es jedoch noch einen beachtlich­en Ausreißer nach oben. So katapultie­rte Kluth den Speer auf 51,96 Meter und damit um sechs Meter weiter als bei seinem vorherigen persönlich­en Rekord. „Das ist ein Riesenschr­itt nach vorn. Ich habe viel an der Technik gefeilt und konnte den Schalter endlich umlegen“, erklärt der ART-Athlet den Leistungsf­ortschritt. Diesen wünscht er sich auch im Stabhochsp­rung (3,90 Meter), wo Kluth aktuell noch die meisten Punkte liegen lässt.

Der Goldauftri­tt hat den Allrounder von einer Zentnerlas­t befreit: „Der Titel gibt mir die Bestätigun­g, ganz oben mitspielen zu können. Er ist ein Statement, dass ich zurück bin und wird mir Antrieb für die kommenden Auftritte geben.“Insofern lässt Kluth bereits seine Kampfansag­e um die Tickets für die U20-Europameis­terschafte­n 2019 hören. Denn da will der Blondschop­f wieder im Deutschlan­dtrikot dabei sein und„im besten Fall sogar eine Medaille gewinnen“.

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BENEFOTO Ausrutsche­rMaximilia­n Kluth

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