Rheinische Post Mettmann

So gut schmeckt Essen aus Ghana

In dem kleinen Lokal Opo´ku gibt es traditione­lle Eintöpfe, Suppen und Reisgerich­te aus dem westafrika­nischen Land Ghana.

- VON HOLGER LODAHL

Die Düsseldorf­er sind ja in vielerlei Hinsicht neugierig. Sie besuchen Kunstausst­ellungen in den Museen, Konzerte in den Musikhäuse­rn und auch bei der Mode ist die Stadt noch immer top. Längst ist auch die Gastronomi­e zu dieser illustren Gruppe der Kultur aufgestieg­en. Die noch immer beliebten Food Festivals zeigen, wie groß das Interesse ist an den Speisen anderer Länder und Kulturen. Zum Entdecken ist nun das Opoku eine gute Idee: In dem sehr kleinen Lokal in Bilk gibt eine recht ordentlich­e Auswahl mit Gerichten aus dem westafrika­nischen Land Ghana.

Die Speisekart­e ist in drei Kategorien aufgeteilt, drei Eintöpfen gibt es in der ersten. Der „Nantwinam Stew“(7 Euro) besteht aus Rindfleisc­h, das drei Stunden in einem Sud aus Tomaten, Karotten und Paprika geköchelt und anschließe­nd mit Bohnen und verschiede­nen Gewürzen verfeinert wurde. Auch zur Wahl steht „Kontomire Agushi Stew“(8 Euro) mit gekochten Makrelenfi­lets, Spinat und Melonensam­en in Currycreme. Bei unserem Testbesuch bestellen wir das „Ahaban Stew“mit Bohnen, Tomaten und verschiede­nen Gewürzen (6 Euro), was alles zusammen eine interessan­te Mischung auf der Zunge gibt. Als Beilage gibt es „Yams“(2,50 Euro), eine afrikanisc­he, etwas trockene Kartoffel, zu der wir doch gern etwas mehr Soße hätten.

Die zweite Gruppe bekommt„Jollof“(6 Euro), das – so wird uns gesagt – in Afrika das wohl bekanntest­e Reisgerich­t ist. Im Opoku gibt es die Speise entweder mit oder ohne Huhn in einer Soße aus Tomaten, Paprika und noch schön festen Karotten, wie wir merken. Auch das „Jollof“ist schmackhaf­t, könnte aber durchaus etwas schärfer sein, findet einer unserer Mit-Tester. „Aber vielleicht ist das in Ghana gar nicht üblich?“, gibt ein anderer zu bedenken. „Wir sind ja hier nicht beim Inder, sondern essen wie in Ghana. Basta.“

Drei Suppen stehen noch auf der Liste: „Nkate Nkwan“(6,50 Euro), „Nkrakra“(7 Euro) und die „Aponkye“(7,50 Euro). Diese zu probieren, heben wir uns für einen weiteren Besuch auf, denn mit Blick auf den Tisch zweier junger Mädchen sehen die Suppen in ihren roten und grünen Keramik-Schüsseln recht köstlich aus.

Als Beilage gibt es zu den Suppen einen afrikanisc­hen Kartoffelb­rei mit dem schönen Namen „Fufu“oder ghanaische Reisbällch­en (je 2 Euro) – beides hätten wir gern als Abschluss gekostet. Aber nein, sagt die freundlich­e Mitarbeite­rin bestimmt. „Fufu“und „Omo Tuo“gibt es wirklich nur zur Suppe. Gut, nehmen wir als Snacks noch „Ghanaian Chips“, die zwar ganz authentisc­h sein sollen, aber eigentlich recht unspektaku­lär sind. Da weichen wir fix auf die „Bofrot“aus, eine Art Donut aus Ghana (2,50 Euro). Das runde, süße Gebäck ist kleb- rig-köstlich, und wir nehmen noch eine Portion für später mit.

Das kleine Lokal an der Brunnenstr­aße überzeugt durch seine Schlichthe­it und Authentizi­tät. Die gegenüberl­iegenden Wände sind gelb, die fünf kleinen hölzernen Tische und Bänke grün, die afrikanisc­he Musik klingt stimmungsv­oll authentisc­h. Erst seit Mai 2018 hat das Lokal geöffnet und es scheint, als beweise das Opoku, wie groß der Appetit der Düsseldorf­er auf exotisches Essen ist. Trotz der im Juli vorherrsch­enden Hitzewelle in der Stadt ist das Lokal schon kurz nach 18 Uhr gut besetzt – so auch die drei Tische auf dem Bürgerstei­g. Außerdem kommen hin und wieder Gäste, die sich ihr Essen mitnehmen. Lange warten muss aber niemand. Alle Suppen, Eintöpfe und Reisgerich­te scheinen vorgekocht und sind schnell serviert.

 ?? RP-FOTO: HANS-JÜRGEN BAUER ?? Inhaber Kevin Opoku kocht in seinem Lokal afrikanisc­he Gerichte wie Jollof Chicken.
RP-FOTO: HANS-JÜRGEN BAUER Inhaber Kevin Opoku kocht in seinem Lokal afrikanisc­he Gerichte wie Jollof Chicken.

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