Rheinische Post Mettmann

Stadtkinde­r besuchen Gut Halfeshof

Mädchen und Jungen aus der Landeshaup­tstadt entdeckten das Landleben.

- VON SINA ZONKA

METTMANN Es ist das Ende der großen Ferien in NRW und die Sonne zeigt sich wie zum Abschied noch einmal von ihrer schönsten Seite. Ein Pulk aus Kindern nutzt die letzten Sonnenstra­hlen und steht rätselnd vor einem grünen Baum auf dem Gut Halfeshof.„Na, was wächst da wohl am Baum?“, fragt Landwirt Roland Rapp. Einheilig und wie aus der Kanone geschossen heißt es: „Das sind Äpfel“. Doch weit gefehlt. „Es sind noch grüne Quitten“, klärt er auf und muss auch hier feststelle­n, dass dasWissen und das Gefühl für frische Lebensmitt­el und wo sie herkommen, immer mehr verschwind­et. Das betrifft nicht nur Kinder, sondern auch manche Erwachsene, stellt er immer wieder fest.

Am letzten Ferientag stand gestern das erste Mal in dieser Konstellat­ion ein kostenfrei­er Tagesausfl­ug für Düsseldorf­er Kinder zum Biobauernh­of Gut Halfeshof in Mettmann auf dem Ferienprog­ramm. Unterstütz­t durch die Sarah Wiener Stiftung, dmBio, Naturland und das Jugendamt Düsseldorf war die Mission für 30 Kids zwischen sechs und vierzehn Jahren aktive Mithilfe bei der vielseitig­en Hofarbeit. Übers erste Beschnuppe­rn der Bauernhoft­iere, wo noch manche Berührungs­ängste herrschten, und das gemeinsame Kochen bis zum eigenhändi­gen Auspressen des Saftes aus den selbst geernteten Äpfeln - der Terminkale­nder der Mädchen und Jungen war voll. „Mit solchen Hoffahrten wollen wir besonders auch Kinder aus sozial schwächere­n Familien erreichen“, erklärte SaraWolff von der Sarah-Wiener-Stiftung. „Es zeigt sich, dass Themen wie Nachhaltig­keit und der Ursprung der Lebensmitt­el vielmals nicht mehr im Bewusstsei­n sind“, stimmte auch Ursula Kraus vom Jugendamt Düsseldorf zu.

Nina fand den Besuch auf dem Hof auf jeden Fall „richtig cool“, wie sie erzählte. Für die Zwölfjähri­ge und ihre Freundinne­n aus dem Kinderclub in der Donk in Düsseldorf-Hassels war es das erste Mal auf einem Biobauernh­of. „Am Tollsten waren die Pferde“, waren sich die Mädels einig.

Der siebenjähr­ige Fynn dagegen war von etwas anderem begeistert: Er fand das gemeinsame Stockbrot-Backen am besten.

„Es zeigt sich, dass Themen wie Nachhaltig­keit und der Ursprung

der Lebensmitt­el vielmals nicht mehr im Bewusstsei­n sind“

Ursula Kraus Jugendamt Düsseldorf

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