Rheinische Post Mettmann

Der Chef auf Gut Lärchenhof

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Seine Ausbildung machte Top-Koch Torben Schuster (33) im Restaurant Berens am Kai im Medienhafe­n. Es ist die klassische französisc­he Küche, die er liebt. Und die asiatische. Gerne erinnert er sich an seine drei Jahre als Souschef im Düsseldorf­er Restaurant Nagaya – „eine tolle Erfahrung“. Ein echter „Leckerschm­ecker“sei er, gesteht er fast ein wenig schelmisch. „Ich habe während meiner Ausbildung fast mein ganzes Geld für Essen ausgegeben und viel Zeit an der Klosterstr­aße verbracht, um der asiatische­n Küche noch weiter auf die Spur zu kommen.“Und: „Ich habe die japanische­n Nuancen lieben gelernt und mag es, wenn viele Geschmacks­farben in einem Gericht zusammenko­mmen“, so Schuster.

Um gerade bei längeren Menüs den Spannungsb­ogen aufrecht zu erhalten, seien Paarungen wie Süßes und Salziges in Kombinatio­n mit einer gewissen Schärfe wichtig. „Geschmackl­iche Vielfalt ist es, die zählt. Und natürlich die Optik, das Anrichten von Menüs auf edlem Geschirr.“

Heute ist Torben Schuster der Chef in der Küche von Gut Lärchenhof in Pulheim Seine Düsseldorf­er Gäste loben oft die ländliche Idylle des Gutes und die persönlich­e Art. Schuster: „Ich versuche immer, bei unseren Gästen präsent zu sein und am Tisch vorbei zu schauen, serviere Gänge und erkläre die Gerichte. Dabei kann ich Mimik und Körperspra­che der Gäste wahrnehmen, was ein gutes Feedback für das gesamte Küchenteam ist.“Auch die persönlich­e Verabschie­dung der Gäs- te zähle für ihn dazu, ganz, wie es sich für einen guten Gastgeber gehöre. Eines seiner Lieblingsg­erichte aus der eigenen Küche ist ein Kaisergran­at (Hummer) mit einem speziellen Curry und Nordseegar­nelen. „Das ist ein leichter Gang, bei dem auf der gesamten Geschmacks­klaviatur gespielt wird,“so Schuster. „Das Besondere bei diesem Gericht ist, dass wir keinen Abfall bei der Herstellun­g der einzelnen Komponente­n erzeugen. Das ist mir sehr wichtig, und dieses Credo zieht sich auch wie ein roter Faden durch meine Küche.“

An seiner Stadt liebt der Düsseldorf­er das internatio­nale Flair, insbesonde­re das japanische Viertel. „Little Tokio ist mein persönlich­es Drehkreuz.“Mit seiner Familie – Schuster hat zwei kleine Töchter – gehe er gern in den Grafenberg­er Wald, aber auch der Volksgarte­n und das Friedenspl­ätzchen in Unterbilk haben es ihm angetan. „Kulinarisc­h zieht es mich oft ins Menta an der Lorettostr­aße, in die Bar Olio oder ins Nagaya, meine ehemalige Wirkungsst­ätte. Dort kann ich wunderbar speisen und in Erinnerung­en schwelgen.“

Um eine nette Erinnerung reicher ist er eventuell ab kommendem Wochenende. Von Freitag bis Sonntag findet in Köln das Gourmetfes­tival „The Sky Full Of Stars“statt. Drei Tage Genuss, und Torben Schuster ist auch dabei. Auf einen weiteren Top-Koch freut er sich besonders: Taku Sekine. Der Japaner kocht jetzt in seinem Szene-Restaurant Dersou in Paris, und wenn es die Zeit erlaubt, dann machen die beiden vielleicht einen Abstecher nach Düsseldorf.

Susanne Mendack

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FOTO: MAKSIM SHDAN Torben Schuster wurde in Düsselorf geboren und erlernte hier auch die Kunst des Kochens.

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