„Wir brauchen ein Konzept für den Jubi“
Große Themen in der Kreisstadt sind der Verkehr, die Gesamtschule und die Neandertalhalle.
METTMANN Florian Peters ist Fraktionsvorsitzender der Mettmanner SPD. Bis zur Kommunalwahl in zwei Jahren gibt es zahlreiche Themen, die in der Kreisstadt gelöst werden müssen.
Noch immer ist nicht geklärt, ob die Neandertalhalle unter Denkmalschutz steht oder nicht. Halten Sie eine Sanierung für realistisch? Peters
Sowohl die Frage des Denkmalschutzes als auch die tatsächlichen Kosten einer Sanierung sind noch immer ungeklärt. Ohne konkrete Antworten zu diesen Punkten ist eine abschließende Entscheidung in Sachen Sanierung nicht möglich. Wir erwarten zeitnah entsprechende Informationen durch die Verwaltung. Klar ist, dass Mettmann eine zentraleVeranstaltungsstätte auch weiterhin braucht.
Die Bauarbeiten in der Schwarzbachstraße stehen vor dem Abschluss. Es gibt Stimmen, die eine freie Durchfahrt zu den Tiefgaragen Kreissparkasse und Neanderthal-Passage von der Flintropstraße aus fordern. Wie steht die SPD zur Netztrennung?
Peters
Die SPD hat sich nach langen Diskussionen für die Netztrennung in der jetzigen Form entschieden. Bei diesem Beschluss bleiben wir. Der erste Eindruck des umgestalteten Jubiläumsplatzes ist sehr positiv, wie übrigens der anderen Maßnahmen der Innenstadtumgestaltung insgesamt. Was wir jetzt endlich brauchen, ist ein gemeinsames Zukunftskonzept für den Jubi. Hier sind wir mit unseren Anträge bisher leider nicht auf Mehrheiten gestoßen.
Der tägliche Stau auf der Düsseldorfer Straße ist ein großes Ärgernis. Der Verkehrsentwicklungsplan gibt keine Antworten. Was ist Ihrer Meinung nach zu tun?
Peters
Ob auf der Düsseldorfer Straße, der Nordstraße, der Goldberger Straße oder der Berliner Straße: Die enorme Verkehrsbelastung bleibt eines der größten Probleme Mettmanns. Die Hoffnung auf eine allumfassende Gesamtlösung habe ich nicht und ich weiß ehrlich ge- sagt auch nicht, wie diese aussehen sollte. Im Rahmen der weiteren Arbeit am Verkehrsentwicklungsplan müssen wir weiter nach Lösungen für die einzelnen Bereiche suchen. Unser Vorschlag zu weiteren Tempo-30-Zonen im Innenstadtbereich war ein erster Ansatz in diese Richtung. Wichtig wird es zudem sein, den ÖPNV sowie das Radfahren bzw. E-Bike fahren deutlich zu attraktivieren. Vor dem Hintergrund der jetzt schon bestehenden Verkehrsprobleme sollten wir übrigens weitere Siedlungsprojekte, wie an der Kirchendelle, gründlich überdenken.
Die Peckhauser Straße und die Kreuzung Düsseldorfer Straße sind überlastet. Brauchen wir eine Querverbindung von der Peckhauser Straße zur L 239 n?
Peters
Die weitereVerbindungsstraße war immer Teil desVerkehrskon- zeptes. Allerdings müssen hierzu erst die planungsrechtlichen Probleme, die wir seit viele Jahren vor uns herschieben, gelöst werden. Und man darf sich keine Illusionen machen: Auch eine neue Verbindungsstraße führt nicht zu einer Verringerung des Verkehrsaufkommens, sondern verlagert Probleme. an andere Stellen.
Der Ruf nach einer Gesamtschule in Mettmann wird lauter. Wie positioniert sich die SPD?
Peters
Erstes Ziel der SPD ist ein Schulangebot für alle Schülerinnen und Schüler, unabhängig von ihrer Schulformempfehlung. Es ist kein Geheimnis, dass wir hierzu die Einrichtung einer Sekundarschule oder Gesamtschule favorisieren. Dieses Ziel haben wir nie aufgegeben. Mit dem von uns vorgeschlagenen Hauptschulzweig an der Realschule und dem damit verbun- denen Schulinvestitionsprogramm wollen wir schnell in unsere Schullandschaft investieren und die Realschule nicht weiter im Regen stehen lassen. Dies kann uns soll aber nur eine Zwischenlösung sein. Wir werden weiter mit allen Beteiligten an der perspektivischen Entwicklung der Mettmanner Schullandschaft arbeiten.
Die SPD hatte angeregt, mit dem Eigentümer des Grundstücke der alten Brotfabrik ins Gespräch zu kommen. Hintergrund ist eine Neubebauung der Fläche. Was ist bisher geschehen?
Peters
Bei unserer Initiative geht es nicht um eine einzelne Fläche, sondern darum, durch Nachverdichtung im gesamten Stadtgebiet Potentiale für bezahlbarenWohnraum zu schaffen. Es gib in Mettmann viele Flächen, die deutlich besser genutzt werden könnten. Wir sind froh, dass wir mit dem von uns angeregten Beitritt zu NRW.Urban einen erfahrenen und kompetenten Partner gewinnen konnten, der uns bei dieser wichtigen Aufgabe zielgerichtet unterstützen kann. In einem nächsten Schritt werden wir Flächen näher betrachten müssen, um passende Konzepte zu entwickeln.
In zwei Jahren ist Kommunalwahl. Wird die SPD einen eigenen Bürgermeisterkandidaten aufstellen?
Peters
Mit dieser Frage werden sich die Gremien der Partei rechtzeitig beschäftigen. Aus meiner Sicht gibt es verschiedene Optionen und eine Vorfestlegung zum jetzigen Zeitpunkt ist wenig sinnvoll. In einem ersten Schritt arbeiten wir am Kommunalwahlprogramm.