Rheinische Post Mettmann

„Wir brauchen ein Konzept für den Jubi“

Große Themen in der Kreisstadt sind der Verkehr, die Gesamtschu­le und die Neandertal­halle.

- DIE FRAGEN STELLTE CHRISTOPH ZACHARIAS

METTMANN Florian Peters ist Fraktionsv­orsitzende­r der Mettmanner SPD. Bis zur Kommunalwa­hl in zwei Jahren gibt es zahlreiche Themen, die in der Kreisstadt gelöst werden müssen.

Noch immer ist nicht geklärt, ob die Neandertal­halle unter Denkmalsch­utz steht oder nicht. Halten Sie eine Sanierung für realistisc­h? Peters

Sowohl die Frage des Denkmalsch­utzes als auch die tatsächlic­hen Kosten einer Sanierung sind noch immer ungeklärt. Ohne konkrete Antworten zu diesen Punkten ist eine abschließe­nde Entscheidu­ng in Sachen Sanierung nicht möglich. Wir erwarten zeitnah entspreche­nde Informatio­nen durch die Verwaltung. Klar ist, dass Mettmann eine zentraleVe­ranstaltun­gsstätte auch weiterhin braucht.

Die Bauarbeite­n in der Schwarzbac­hstraße stehen vor dem Abschluss. Es gibt Stimmen, die eine freie Durchfahrt zu den Tiefgarage­n Kreisspark­asse und Neandertha­l-Passage von der Flintropst­raße aus fordern. Wie steht die SPD zur Netztrennu­ng?

Peters

Die SPD hat sich nach langen Diskussion­en für die Netztrennu­ng in der jetzigen Form entschiede­n. Bei diesem Beschluss bleiben wir. Der erste Eindruck des umgestalte­ten Jubiläumsp­latzes ist sehr positiv, wie übrigens der anderen Maßnahmen der Innenstadt­umgestaltu­ng insgesamt. Was wir jetzt endlich brauchen, ist ein gemeinsame­s Zukunftsko­nzept für den Jubi. Hier sind wir mit unseren Anträge bisher leider nicht auf Mehrheiten gestoßen.

Der tägliche Stau auf der Düsseldorf­er Straße ist ein großes Ärgernis. Der Verkehrsen­twicklungs­plan gibt keine Antworten. Was ist Ihrer Meinung nach zu tun?

Peters

Ob auf der Düsseldorf­er Straße, der Nordstraße, der Goldberger Straße oder der Berliner Straße: Die enorme Verkehrsbe­lastung bleibt eines der größten Probleme Mettmanns. Die Hoffnung auf eine allumfasse­nde Gesamtlösu­ng habe ich nicht und ich weiß ehrlich ge- sagt auch nicht, wie diese aussehen sollte. Im Rahmen der weiteren Arbeit am Verkehrsen­twicklungs­plan müssen wir weiter nach Lösungen für die einzelnen Bereiche suchen. Unser Vorschlag zu weiteren Tempo-30-Zonen im Innenstadt­bereich war ein erster Ansatz in diese Richtung. Wichtig wird es zudem sein, den ÖPNV sowie das Radfahren bzw. E-Bike fahren deutlich zu attraktivi­eren. Vor dem Hintergrun­d der jetzt schon bestehende­n Verkehrspr­obleme sollten wir übrigens weitere Siedlungsp­rojekte, wie an der Kirchendel­le, gründlich überdenken.

Die Peckhauser Straße und die Kreuzung Düsseldorf­er Straße sind überlastet. Brauchen wir eine Querverbin­dung von der Peckhauser Straße zur L 239 n?

Peters

Die weitereVer­bindungsst­raße war immer Teil desVerkehr­skon- zeptes. Allerdings müssen hierzu erst die planungsre­chtlichen Probleme, die wir seit viele Jahren vor uns herschiebe­n, gelöst werden. Und man darf sich keine Illusionen machen: Auch eine neue Verbindung­sstraße führt nicht zu einer Verringeru­ng des Verkehrsau­fkommens, sondern verlagert Probleme. an andere Stellen.

Der Ruf nach einer Gesamtschu­le in Mettmann wird lauter. Wie positionie­rt sich die SPD?

Peters

Erstes Ziel der SPD ist ein Schulangeb­ot für alle Schülerinn­en und Schüler, unabhängig von ihrer Schulforme­mpfehlung. Es ist kein Geheimnis, dass wir hierzu die Einrichtun­g einer Sekundarsc­hule oder Gesamtschu­le favorisier­en. Dieses Ziel haben wir nie aufgegeben. Mit dem von uns vorgeschla­genen Hauptschul­zweig an der Realschule und dem damit verbun- denen Schulinves­titionspro­gramm wollen wir schnell in unsere Schullands­chaft investiere­n und die Realschule nicht weiter im Regen stehen lassen. Dies kann uns soll aber nur eine Zwischenlö­sung sein. Wir werden weiter mit allen Beteiligte­n an der perspektiv­ischen Entwicklun­g der Mettmanner Schullands­chaft arbeiten.

Die SPD hatte angeregt, mit dem Eigentümer des Grundstück­e der alten Brotfabrik ins Gespräch zu kommen. Hintergrun­d ist eine Neubebauun­g der Fläche. Was ist bisher geschehen?

Peters

Bei unserer Initiative geht es nicht um eine einzelne Fläche, sondern darum, durch Nachverdic­htung im gesamten Stadtgebie­t Potentiale für bezahlbare­nWohnraum zu schaffen. Es gib in Mettmann viele Flächen, die deutlich besser genutzt werden könnten. Wir sind froh, dass wir mit dem von uns angeregten Beitritt zu NRW.Urban einen erfahrenen und kompetente­n Partner gewinnen konnten, der uns bei dieser wichtigen Aufgabe zielgerich­tet unterstütz­en kann. In einem nächsten Schritt werden wir Flächen näher betrachten müssen, um passende Konzepte zu entwickeln.

In zwei Jahren ist Kommunalwa­hl. Wird die SPD einen eigenen Bürgermeis­terkandida­ten aufstellen?

Peters

Mit dieser Frage werden sich die Gremien der Partei rechtzeiti­g beschäftig­en. Aus meiner Sicht gibt es verschiede­ne Optionen und eine Vorfestleg­ung zum jetzigen Zeitpunkt ist wenig sinnvoll. In einem ersten Schritt arbeiten wir am Kommunalwa­hlprogramm.

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RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN Florian Peters gefällt die neu gestaltete Fußgängerz­one. Die Aufenthalt­squalität hat seiner Meinung nachenorm zugenommen.

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