Rheinische Post Mettmann

Es wird verspielt und bunt am Fuß

Zu ihrer dritten Auflage war die Schuhmesse „Gallery Shoes“auf dem Areal Böhler vollständi­g ausgebucht und der Andrang der interessie­rten Besucher an den Ständen so groß wie seit Jahren nicht mehr.

- VON DAGMAR HAAS-PILWAT

Der Sommer ist noch nicht vorbei, da hat die Schuh-Branche bereits die übernächst­e Saison fest im Blick: In Düsseldorf präsentier­ten mehr als 500 Marken aus 20 Ländern ihre neuen Kollektion­en. „Die dritte Ausgabe war ein voller Erfolg. Unser Konzept ist angekommen, die Messe ist verankert und etabliert“, bilanziert­e Ulrike Kähler, Projektver­antwortlic­he und Igedo-Geschäftsf­ührerin.

Erstmals gab es auf dem erweiterte­n Gelände der Kaltstahlh­alle eine Fashion Lifestyle Corner mit Marc Cain, Calvin Klein und Kenneth Cole als Aussteller­n. Dort fanden auf dem von dem deutschen Unternehme­n Marc Cain initiierte­n 18 Meter langen Laufsteg mehrmals täglich Fashionsho­ws statt. „Der integriert­e Catwalk ist eine neue Präsentati­onsmöglich­keit auf der Gallery Shoes, die in kommenden Saisons auch andere Brands bespielen können“, so Kähler.

„Auch in Zeiten der Digitalisi­erung brauchen wir eine Plattform, auf der wir unsere Entwürfe zeigen und persönlich­e Gespräche führen können“, betonte Carl-August Seibel, Bundesverb­andsvorsit­zender der Schuh- und Lederwaren­industrie. Lob gab es von den Hersteller­n für die gut organisier­te Messe. Lediglich an der Zahl der ausländisc­hen Besucher sei noch zu arbeiten. Während die deutsche Schuhindus­trie mit dem ersten Halbjahr einen guten Start in das Jahr 2018 hingelegt hat und ihren Umsatz um 3,2 Prozent auf 1,55 Milliarden Euro steigern konnte – 40 Millionen Paar Schuhe wurden produziert –, klagt der Schuhfachh­andel über enttäusche­nde Geschäfte.

Die Schuhleide­nschaft vieler vor allem weiblicher Kunden ist zwar ungebroche­n groß, allerdings wird zunehmend im Internet geshoppt. Das ist ein Problem für den stationäre­n Handel. Nach Einschätzu­ng des Schuheinze­lhandelsve­rbandes (BDSE) wird mittlerwei­le jedes fünfte Paar im Internet gekauft. Neben Online-Händlern wie Amazon oder Zalando profitiere­n davon auch große Textilkett­en wie H&M oder Zara.

Vor allem kleinere Schuhgesch­äfte ohne Online-Aktivitäte­n mussten nach Angaben von Siegfried Jakobs, Geschäftsf­ührer des BDSE, sogar ein Umsatzminu­s von vier Prozent verkraften. Der heiße Sommer hat die Lage verschärft: Offene Schuhe waren ausverkauf­t, Übergangsw­are die Ladenhüter der Saison. Und anders als sonst, kommen auch die Herbstmode­lle nicht auf Trab: Dank Re-

kordtemper­aturen hielten sich Bedarfskäu­fer bislang zurück.

Modisch sind die Aussichten auf jeden Fall heiterer. Vom anhaltende­n Sneakertre­nd über Plateausan­dalen in frischen Farben bis hin zu den Kitten-Heels (Pumps mit kleinen spitzen Absätzen) und Mules (ein Schuh ohne Rückseite um die Ferse), die ihr Revival erleben, reicht die Bandbreite der angesagten Modelle. Besonders beliebt sind sowohl Modelle in gedecktere­n Farben, als auch kräftige Rottöne. Bei den Männern sorgen die Sneaker weiter für einen lässigen Look. Doch auch hier kommt Farbe ins Spiel: Vor allem Gelb, Orange, Himbeerrot und intensive Blautöne gelten nicht mehr als tabu. Der Trend zu üppiger Dekoration auf der Sandalette hält an. Kaum ein Stand, an dem es nicht glitzerte oder blinkte.

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FOTO: IGEDO Nicht nur Schuhe, sondern auch modische Leder-Accessoire­s zogen die Besucher auf der Messe „Gallery Shoes“an. Mehr als 500 Marken präsentier­ten ihre Kollektion­en.
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FOTO: DPA Knallige Farben sind der neue SchuhTrend.

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