Rheinische Post Mettmann

Triathlet Bock startet wieder in Ratingen

Der 28-Jährige greift nach einer Pause an. Er geht am Sonntag beim Ratingen-Triathlon auf der Mitteldist­anz an den Start.

- VON NORBERT KLEEBERG

RATINGEN Niclas Bock ist auf Heimaturla­ub in Ratingen. Alte Freunde treffen, die spätsommer­lichen Tage genießen, die so vertraute Stadt sehen – all dies hat er sich vorgenomme­n. Und am morgigen Sonntag hat der 28-jährige Breitschei­der noch etwas Besonderes vor: Er möchte beim Stadtwerke Ratingen-Triathlon die Mitteldist­anz über 76,5 Ki- lometer gewinnen.

Das hat er sich jedenfalls vorgenomme­n. 1,5 Kilometer schwimmen, 60 Kilometer auf dem Rad, zum Abschluss einen Lauf über 15 Kilometer: Das haut rein. Und wer den Anstieg auf der Radstrecke Richtung Hösel kennt, der weiß, dass die Oberschenk­el auf der dritten oder vierten Runde angesichts des ordentlich­en Anstiegs schon ziemlich brennen können.

„Bocki“, wie ihn seine Freunde undWeggefä­hrten nennen, hat dies bereits erlebt. Er hat Respekt vor dieser anspruchsv­ollen Strecke. Und er weiß, dass die Ratinger ihren Lokalmatad­or nicht vergessen haben. Er will am Sonntag natürlich alles geben und eine Zeit um die 2:50-Stunden erzielen. Dafür muss er in die Vollen gehen.

Fest steht: Niclas Bock wirkt im RP-Gespräch deutlich gelassener als früher. Und so erzählt er auch davon, wie schön es ist, gut und sta- bil durch einen Wettkampf zu kommen. Das war nicht immer so. Auf der Langdistan­z musste er aussteigen, er nahm sich eine Auszeit, war beruflich auf einem anderen Feld (Sportmarke­ting) unterwegs. Sein Profiteam hatte sich damals aufgelöst, es kam zu einer längeren Pause.

Nun ist er wieder Profi. Seine Eltern stärken ihm den Rücken, begleiten ihn aufWettkäm­pfen, fahren mal eben nach Österreich, schauen sich den Wettbewerb an und düsen wieder zurück: wahre Fans!

Als Niclas Bock im Februar dieses Jahres eine schwere Armverletz­ung beim Lauftraini­ng erlitt, war das sicherlich ein Schock. Doch er hat sich dieser neuen Herausford­erung gestellt und sich selbst gesagt: Ruhe bewahren, ausheilen lassen – und dann geht es weiter.

Längst ist er wieder bei Kräften, hat eine gute Saison hingelegt. Faris Al-Sultan ist sein Trainer. Ein Mann, der längst den Triathlon-Olymp erklommen hat: Er gewann nämlich den Ironman auf Hawaii. „Faris hat

„Faris hat in seiner Karriere Höhen und Tiefen erlebt, so kann er mir Tipps geben“

Niclas Bock

„In der intensiven Phase schraube ich mein Pensum auf 30 Stunden hoch“

Niclas Bock

in seiner Karriere Höhen und Tiefen erlebt, und so kann er mir wichtige Tipps und Hinweise für die Wettkämpfe geben“, sagt er.

Zum Beispiel bei der Trainingss­teuerung: „In der intensiven Saisonvorb­ereitungsp­hase schraube ich mein Wochenpens­um auf 30 Stunden hoch, hinzu kommen Physio-Einheiten und Dehnarbeit“, sagt der Athlet. Im kommenden Jahr will er sich auf diesem Niveau stabilisie­ren undWettkäm­pfe erfolgreic­h absolviere­n. Ein Ironman bleibt sein Ziel, und er gibt ehrlich zu, dass der Schritt zwischen Mittel- und Langdistan­z erheblich ist. Doch er hat dieses Ziel im Visier.

Seit drei Jahren lebt er fest im Allgäu, seit Anfang dieser Woche ist er mal wieder in Ratingen. Er freut sich auf denWettkam­pf, der um 8.45 Uhr beginnt. Natürlich schaut er auf die Konkurrenz, aber in erster Linie auf sich selbst und darauf, dass er gut durchkommt.

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ACHIM BLAZY ?? Niclas Bock ist gerne in der Heimat – und freut sich auf seinen Einsatz beim Triathlon am Sonntag.
RP-ARCHIVFOTO: ACHIM BLAZY Niclas Bock ist gerne in der Heimat – und freut sich auf seinen Einsatz beim Triathlon am Sonntag.

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