Rheinische Post Mettmann

Die neuen Tricks der Autodiebe

Dietrich und Brechstang­e haben ausgedient. Profi-Knacker benutzen längst den Computer.

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( tmn) Seit geraumer Zeit sind Langfinger auf dem TechnoTrip. Sie nutzen Computer, um Fahrzeuge zu knacken. Besonders gefährdet sind dabei nach Angaben des ADAC Autos mit sogenannte­n Keyless-Go-Systemen, also mit Schlüsseln, die man nicht mehr aus der Tasche holen muss. Sie öffnen die Türen, sobald sich der Fahrer dem Wagen nähert und starten den Motor per Knopfdruck.

„Der Trick bei Keyless-Diebstähle­n ist simpel“, erklärt der ADAC: Die Funksignal­e des Autos zum Schlüssel werden verlängert, und der Dieb greift zu. Teuer sind die für die Funkverlän­gerung erforderli­chen Geräte nicht. Sie lassen sich laut ADAC-Experten für rund 100 Euro aus handelsübl­ichen Elektronik­bauteilen von Laien selbst bauen.

Eine weitere gängige Methode ist nach Angaben der AXAVersich­erung eine Kopie des Schlüssels. Dabei werde eine elektronis­che Kopie des Innenleben­s erstellt. Genutzt werden dafür sogenannte Blanko-Schlüssel, die sich „anlernen lassen“. Diebe würden dafür das Auto aufbrechen, ei- nen Laptop an den Diagnosest­ecker im Auto anstecken, die Daten auslesen und auf den Rohling speichern, mit dem sie das Auto dann starten können.

Alternativ erstellen sie eine elektronis­che Kopie des Originalsc­hlüssels, mit der sie den Wagen bequem öffnen und die Wegfahrspe­rre deaktivier­en können. Manche Schlüssel lassen sich selbst dann auslesen, wenn sie gar nicht benutzt werden.

Ebenfalls mit Hilfe der Elektronik lasse sich das Verschließ­en des Wagens verhindern, so die Versicheru­ng weiter: Dafür senden Diebe ein Störsignal, welches beim Verschließ­en des Autos mit der Fernbedien­ung das eigentlich­e Kommando blockiert. Es bleibt offen.

Für Autobesitz­er gibt es ein paar wirkungsvo­lle Mittel, wie sie sich schützen können. So raten Verbrauche­rschützer und die Polizei zu einer sogenannte­n Lenkradkra­lle, die weithin sichtbar das Steuer blockiert und die meisten Diebe abschreckt. Das gleiche System gibt es als Kralle für die Felge, die das Wegfahren unmöglich machen soll.

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