Borussia kämpft sich zurück
Der Tischtennis-Meister gewinnt in Mühlhausen nach 1:2-Rückstand noch 3:2.
(jol) Die neuen Regeln, die sich die Tischtennis-Bundesliga vor Beginn der aktuellen Saison gab, kommen dem deutschen Rekordmeister bislang entgegen. Wenn eine TTBL-Partie nach vier Einzeln 2:2 steht, so besagt eine Innovation, wird zur Entscheidung ein Doppel gespielt. Und da hat Borussia nun einmal eine der stärksten Kombinationen zur Hand, die das europäische Tischtennis zu bieten hat. Die Schweden Kristian Karlsson und Anton Källberg mögen mitunter mal durchwachsene Tage in ihren Einzelpartien erwischen – als Doppel hingegen sind sie kaum zu schlagen.
Am Sonntag bewiesen die beiden Skandinavier diese These erneut. 2:2 stand es im Spitzenspiel der Bundesliga zwischen den einzigen noch ungeschlagenen Klubs Post SV Mühlhausen und Borussia. Karlsson und Källberg kamen an die Platte und schlugen das thüringische Duo Daniel Habesohn und Lubomir Jancarik in 3:1 Sätzen. Die Düsseldorfer gewannen somit 3:2 und sind nach vier Spieltagen mit 8:0 Punkten alleiniger Tabellenführer.
Besonders bemerkenswert war dabei, dass der Titelverteidiger in der für ihre lautstarke Atmosphäre gefürchteten Sporthalle am Kristanplatz nach Spielen bereits 1:2 zurücklag. Ausgerechnet die späteren Matchwinner Karlsson und Käll- berg hatten in Abwesenheit des angeschlagenen Spitzenspielers Timo Boll ihre Einzel gegen Ovidiu Ionescu und Habesohn ziemlich sangund klanglos verloren. „Anton hat bei 9:9 im dritten Satz zwei falsche Entscheidungen getroffen“, meinte Cheftrainer Danny Heister. „Wenn er den Satz gewinnt, gewinnt er vermutlich das Spiel. Sehr schade.“
Doch Heister hat ja noch seinen ägyptischen Zugang Omar Assar. Und der zeigte erneut, dass er überaus starke Nerven besitzt. „Klasse, wie Omar das gemacht hat“, sagte Manager Andreas Preuß nach dem 3:2-Erfolg Assars über Jancarik. „Sein Gegner hat exzellent gespielt, das muss man einfach aner- kennen. Darum ist Omars Sieg noch höher einzustufen.“
Und der Ägypter setzte noch einen drauf, schaffte in einem spektakulären Spiel mit zum Teil artistischen Einlagen beider Akteure mit 3:1 über Ionescu den 2:2-Gleichstand, bevor Karlsson und Källberg den Sack zumachten. „Dieser Sieg bringt uns einen wichtigen Schritt nach vorn“, erklärte Preuß. „Wir haben auch ohne Timo bei einem wirklich starken Post SV gewonnen. So macht Tischtennis richtig Spaß.“