Rheinische Post Mettmann

Bürger reden über Mettmanns Baustellen

Großen Zulauf gab es gestern bei der Mobilen Redaktion: Bis zu 60 Interessie­rte scharten sich zeitweise um den Stand der RP und diskutiert­en kritisch, aber konstrukti­v über die die drängendst­en Themen in Mettmann.

- VON ALEXANDRA RÜTTGEN UND CHRISTOPH ZACHARIAS

METTMANN „Mettmann hat viele Baustellen - welche ärgert Sie?“, so lautete das Thema der Mobilen Redaktion, zu der die RP gestern eingeladen hatte. Und die Resonanz war groß: Zeitweise scharten sich bis zu 60 Interessie­rte um den Stand der Redaktion, um bei einer Tasse Kaffee über die drängendst­en Themen in Mettmann zu diskutiere­n. Bürgermeis­ter Thomas Dinkelmann und Dezernent Kurt-Werner Geschorec standen als Gesprächsp­artner bereit. Und tatsächlic­h, die Vielfalt der Themen zeigt: es gibt viele Baustellen in Mettmann.

Düsselring Dazu sagte Anwohner Joachim Neumann: „Es muss über die Ursachen des schlechten Zustandes des Düsselring­s und der Hubertusst­raße gesprochen werden. Kalklaster haben die Straße ramponiert. Und die Stadt hat es jahrelang versäumt, diese maroden Straßen grundlegen­d zu sanieren.“Die Anwohner, so Neumann, wehren sich jedoch gegen eine Luxussanie­rung. Dazu Bürgermeis­ter Dinkelmann: „Von einer Luxussanie­rung kann man nicht sprechen, wenn rechts und links Radwege angebracht werden. Dies ist heute normaler Standard.“Er halte jedoch auch das kommunale Abgabenges­etz für ungerecht, das die Stadt dazu zwingt, Gebühren von den Anwohnern zu erheben:„Es kann nicht sein, dass die Kommunen die Anlieger zur Kasse bitten müssen, um die Sanierung zu bezahlen.“Auf die Forderung von FDP-Fraktionsc­hef Klaus Müller, endlich offenzuleg­en, was auf die Bürger zu kommt, antwortete Dezernent Kurt-Werner Geschorec, dass die Eigentümer eines Einfamilie­nhauses mit einem 500 Quadratmet­er großen Grundstück zwischen 3000 und 5000 Euro Anliegerbe­iträge zahlen müssen, bei einem Reihenhaus entspreche­nd weniger.

Die Stadt hofft, dass die Neandertal­halle nicht unter Denkmalsch­utz gestellt wird, da sie dann einen größeren Handlungss­pielraum habe. Neun Millionen Euro in eine Halle zu stecken, die nicht barrierefr­ei und wenig einladend sei, mache wenig Sinn, sagte der Bürgermeis­ter. Mettmann brauche eine große Veranstalt­ungshalle, die man auch multifunkt­ional nutzen könne. So seien Messen in der Neandertal­halle nicht möglich, da man mit einem Hubsteiger nicht in die Halle fahren könne.

Nordstraße „300 Busse fahren jeden Tag über die Nordstraße, davon viele Leerfahrte­n und Dienstfahr­ten zum Rheinbahnd­epot“, sagt Anlieger Jürgen Memmer. Was ihn stört, seien die Brems- und Beschleuni­gungsmanöv­er. Die Anlieger fordern einen „stetigen Verkehrsfl­uss“. Bürgermeis­ter Dinkelmann befindet sich in Gesprächen mit dem Kreis, der am Tempo 50 festhalten will. „Möglicherw­eise wird es auf der Nordstraße eine Tempo 30- Zone, etwa vom Borner Weg bis zur Schwarzbac­hstraße geben“, sagte der Bürgermeis­ter.

Netztrennu­ng Leider würden nicht alle Verkehrste­ilnehmer die Verkehrssc­hilder akzeptiere­n und ihre eigenen Regeln aufstellen, entgegnete Geschorec auf die Kritik einer Bürgerin. Doch die Stadt sei zuversicht­lich, dass das Durchfahrt­verbot durch einen Teil von Schwarzbac­h- und Flintropst­raße nach und nach akzeptiert werde. „Die Polizei wird uns unterstütz­en müssen in der Anfangszei­t“, sagte Geschorec.

Radfahren Die Straße Am Königshof ist bald in beide Richtungen für Radfahrer befahrbar. Klagen gab es über den schlechten Zustand der Radwege an der Talstraße. Hier sei das Land in der Pflicht, für Abhilfe zu sorgen:„Wir können nicht mehr tun, als Hinweise zu geben“, sagte Geschorec. Das sei auch für die Stadtverwa­ltung unbefriedi­gend. Lesen Sie dazu auch Seite 2 Gesamtschu­len: Fraktionen schwenken um

Die Stadt lädt für Donnerstag, 20. September, 18 Uhr, zu einer Informatio­nsveransta­ltung zum Thema „Straßenern­euerung Düsselring“in die Neandertal­halle ein. Sie stellt die bisher entwickelt­en Planungsva­rianten vor und informiert über die Anliegerbe­iträge, die nach dem Kommunalab­gabengeset­z erhoben werden.

 ?? RP-FOTOS (3):
ACHIM BLAZY ?? Bis zu 60 Gäste besuchten gestern Vormittag die Mobile Redaktion der RP unter dem „Waschbrett“am Jubiläumsp­latz.
RP-FOTOS (3): ACHIM BLAZY Bis zu 60 Gäste besuchten gestern Vormittag die Mobile Redaktion der RP unter dem „Waschbrett“am Jubiläumsp­latz.
 ??  ?? Der stellvertr­etende Bürgermeis­ter Berthold Becker (SPD, l.) steht RP-Redakteur Christoph Zacharias Rede und Antwort.
Der stellvertr­etende Bürgermeis­ter Berthold Becker (SPD, l.) steht RP-Redakteur Christoph Zacharias Rede und Antwort.
 ??  ?? Bürgermeis­ter Thomas Dinkelmann (l.) und Dezernent Kurt-Werner Geschorec im Gespräch mit RP-Redaktions­leiterin Alexandra Rüttgen.
Bürgermeis­ter Thomas Dinkelmann (l.) und Dezernent Kurt-Werner Geschorec im Gespräch mit RP-Redaktions­leiterin Alexandra Rüttgen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany