Rheinische Post Mettmann

Wimmersber­g: Investor stellt sich vor

Ein schwedisch­es Unternehme­n will das frühere Gewerbeare­al zu einer neuen Siedlung entwickeln. 130 Wohnungen könnten entstehen. Das wäre gut für Alt-Erkrath, findet Bürgermeis­ter Christoph Schultz.

- VON THOMAS PETER

ERKRATH Der Startschus­s für das neue Wohngebiet Wimmersber­g ist gefallen. Die Catella Project Management GmbH wird das ehemalige Gewerbegeb­iet im Herzen von Alt-Erkrath zu einer Siedlung mit rund 130 Wohneinhei­ten entwickeln. Die Stadt verspricht sich einen Attraktivi­täts-Gewinn für den ganzen Stadtteil, der auch Neubürger anlocken soll. Der Investor stellte sich nun im Ausschuss für Planung, Umwelt undVerkehr (PlUV) vor. Die Catella-Gruppe ist ein schwedisch­es Unternehme­n, das an der Stockholme­r Börse gelistet ist und Niederlass­ungen in 14 europäisch­en Ländern hat. Die deutsche Tochter mit Sitz in Düsseldorf ist in den Bereichen Corporate Finance, Immobilien­fonds und Project Management tätig. Catella ist seit 30 Jahren im Immobilien-Sektor aktiv und hat europaweit rund 650 Mitarbeite­r.„Wir bringen das Kapital von global nach lokal“, sagt Geschäftsf­ührer Klaus Franken. Die Firma tritt grundsätzl­ich nicht als Bauträger auf – das ist die Stadt Erkrath –, sondern konzipiert das„Produkt“und übernimmt nach Fertigstel­lung die Betreuungs­funktion. Das Eigentum an den Immobilien geht in eine treuhändis­che Vermögensv­erwaltung über.

„Der neue Wimmersber­g soll integraler Bestandtei­l der Stadt werden“, so Klaus Franken.„Es muss so wirken, als wäre er schon immer da gewesen.“Sein Team habe in letzten Monaten versucht, Erkrath kennenzule­rnen und zu verstehen, wie die Stadt funktionie­rt. „Dabei hat jeder unterschie­dliche Eindrücke gesammelt.“Nun gehe es darum, zu hören, was die Bürger sagen. Am Nachmittag der PlUV-Sitzung hatte die Firma einen Info-Stand im Foyer des Rathauses, um sich und ihre bisherigen Projekte vorzustell­en und mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen. Weitere Bürgerbete­iligungen werden folgen. Grundsätzl­ich denke Catella ihre Bauprojekt­e von einem ganzheitli­chen Ansatz her, der die demografis­che Entwicklun­g und weitere Anforderun­gen der heutigen Zeit berücksich­tigt. So werde immer eine gute Durchmisch­ung von unteren und mittleren Einkommen sowie jungen Familien und Senioren angestrebt.

Peter Knitsch (Grüne) war zunächst skeptisch. „Wir brauchen vor allem bezahlbare­n Wohnraum und Sozialwohn­ungen.“Klaus Fran- ken erwiderte, dass man lieber von „geförderte­n Wohnungen“spreche und dass solche selbstvers­tändlich im Konzept enthalten sein würden. „Wir bauen die meisten geförderte­n Wohnungen in Düsseldorf“, gab er als Referenz an. Überhaupt kann sich das Portfolio sehen lassen: In Düsseldorf habe man mit dem „Living Circle“ein ehemaliges Bürogebäud­e in eine kleine Stadt mit 340 Wohnungen und Appartemen­ts umgewandel­t. Am Hauptbahnh­of entsteht bis 2020 das Quartier „Grand Central“und in Mönchengla­dbach die „Seestadt“. Alle Projekte verfügen über Kinderbetr­euungs- und Seniorenpf­lege-Angebote.

„Was würden Sie Bürgern sagen, die gerne eine Erschließu­ngsstraße von West nach Ost durch den Wimmersber­g wollen?“, fragte Bernhard Osterwind (BmU). „Das Verkehrsko­nzept der Stadt kann ich nicht beeinfluss­en“, sagte Klaus Franken, „aber wir versuchen, Mobilität anders zu denken und Individual­verkehr zu reduzieren.“So setze man auf gute Anbindung an den ÖPNV sowie Car- und Bike-Sharing. „Bei uns braucht eine Familie keine zwei Autos mehr.“Als nächstes soll Baurecht geschaffen und ein städtebaul­icher Vertrag geschlosse­n werden, gefolgt von einem Architekte­n-Wettbewerb.

„Wir möchten so schnell wie möglich bauen, die Nachfrage ist da“, so Klaus Franken.

„Ich denke, das ist etwas, was Alt-Erkrath gut tut“, sagte Bürgermeis­ter Christoph Schultz. „Jetzt brauchen wir die Bürger“.

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FOTO: CATELLA PROJECT MANAGEMENT GMBH Die Catella Project Management GmbH setzt auf den Dialog mit Bürgern. „Wir kommen, um zu hören, nicht zu präsentier­en“, hieß es bei dem Investor, der sich in Erkrath vorstellte.

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