Wimmersberg: Investor stellt sich vor
Ein schwedisches Unternehmen will das frühere Gewerbeareal zu einer neuen Siedlung entwickeln. 130 Wohnungen könnten entstehen. Das wäre gut für Alt-Erkrath, findet Bürgermeister Christoph Schultz.
ERKRATH Der Startschuss für das neue Wohngebiet Wimmersberg ist gefallen. Die Catella Project Management GmbH wird das ehemalige Gewerbegebiet im Herzen von Alt-Erkrath zu einer Siedlung mit rund 130 Wohneinheiten entwickeln. Die Stadt verspricht sich einen Attraktivitäts-Gewinn für den ganzen Stadtteil, der auch Neubürger anlocken soll. Der Investor stellte sich nun im Ausschuss für Planung, Umwelt undVerkehr (PlUV) vor. Die Catella-Gruppe ist ein schwedisches Unternehmen, das an der Stockholmer Börse gelistet ist und Niederlassungen in 14 europäischen Ländern hat. Die deutsche Tochter mit Sitz in Düsseldorf ist in den Bereichen Corporate Finance, Immobilienfonds und Project Management tätig. Catella ist seit 30 Jahren im Immobilien-Sektor aktiv und hat europaweit rund 650 Mitarbeiter.„Wir bringen das Kapital von global nach lokal“, sagt Geschäftsführer Klaus Franken. Die Firma tritt grundsätzlich nicht als Bauträger auf – das ist die Stadt Erkrath –, sondern konzipiert das„Produkt“und übernimmt nach Fertigstellung die Betreuungsfunktion. Das Eigentum an den Immobilien geht in eine treuhändische Vermögensverwaltung über.
„Der neue Wimmersberg soll integraler Bestandteil der Stadt werden“, so Klaus Franken.„Es muss so wirken, als wäre er schon immer da gewesen.“Sein Team habe in letzten Monaten versucht, Erkrath kennenzulernen und zu verstehen, wie die Stadt funktioniert. „Dabei hat jeder unterschiedliche Eindrücke gesammelt.“Nun gehe es darum, zu hören, was die Bürger sagen. Am Nachmittag der PlUV-Sitzung hatte die Firma einen Info-Stand im Foyer des Rathauses, um sich und ihre bisherigen Projekte vorzustellen und mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen. Weitere Bürgerbeteiligungen werden folgen. Grundsätzlich denke Catella ihre Bauprojekte von einem ganzheitlichen Ansatz her, der die demografische Entwicklung und weitere Anforderungen der heutigen Zeit berücksichtigt. So werde immer eine gute Durchmischung von unteren und mittleren Einkommen sowie jungen Familien und Senioren angestrebt.
Peter Knitsch (Grüne) war zunächst skeptisch. „Wir brauchen vor allem bezahlbaren Wohnraum und Sozialwohnungen.“Klaus Fran- ken erwiderte, dass man lieber von „geförderten Wohnungen“spreche und dass solche selbstverständlich im Konzept enthalten sein würden. „Wir bauen die meisten geförderten Wohnungen in Düsseldorf“, gab er als Referenz an. Überhaupt kann sich das Portfolio sehen lassen: In Düsseldorf habe man mit dem „Living Circle“ein ehemaliges Bürogebäude in eine kleine Stadt mit 340 Wohnungen und Appartements umgewandelt. Am Hauptbahnhof entsteht bis 2020 das Quartier „Grand Central“und in Mönchengladbach die „Seestadt“. Alle Projekte verfügen über Kinderbetreuungs- und Seniorenpflege-Angebote.
„Was würden Sie Bürgern sagen, die gerne eine Erschließungsstraße von West nach Ost durch den Wimmersberg wollen?“, fragte Bernhard Osterwind (BmU). „Das Verkehrskonzept der Stadt kann ich nicht beeinflussen“, sagte Klaus Franken, „aber wir versuchen, Mobilität anders zu denken und Individualverkehr zu reduzieren.“So setze man auf gute Anbindung an den ÖPNV sowie Car- und Bike-Sharing. „Bei uns braucht eine Familie keine zwei Autos mehr.“Als nächstes soll Baurecht geschaffen und ein städtebaulicher Vertrag geschlossen werden, gefolgt von einem Architekten-Wettbewerb.
„Wir möchten so schnell wie möglich bauen, die Nachfrage ist da“, so Klaus Franken.
„Ich denke, das ist etwas, was Alt-Erkrath gut tut“, sagte Bürgermeister Christoph Schultz. „Jetzt brauchen wir die Bürger“.