Rheinische Post Mettmann

Abwägung sinnvoll

- Matthias Schwab Düsseldorf Robert Huberty Erkrath

unterstell­t, mit Staliniste­n oder Maoisten gemein machen sollte. In diesem Zusammenha­ng sei erwähnt, dass der Begriff Antifaschi­smus von dem italienisc­hen Christdemo­kraten Luigi Sturzo geprägt wurde, welcher in seiner Programmsc­hrift „Pensiero antifascis­ta“den Faschismus und den Stalinismu­s als gleicherma­ßen totalitär einordnete. So wird meiner Meinung nach umgekehrt ein Schuh aus der Sache: Alle Anhänger einer freiheitli­ch demokratis­chen Grundordnu­ng sind von Hause aus Antifaschi­sten und sollten sich auch dazu bekennen. Zu „Selbstbetr­ug bei der Energiewen­de“(RP vom 8. September): Anstatt die Wähler darüber aufzukläre­n, dass wir zwar alle Energie-Erzeugungs­arten möglichst ungefährli­ch für die Gesundheit und Umwelt haben wollen, aber auch eine Abwägung aller Risiken sinnvoll ist, wurde mit Fukushima eines der lächerlich­sten Argumente für die Abschaltun­g einiger deutscher Kernkraftw­erke zum Anlass genommen. Unsere Kernkraftw­erke stehen nicht am Meer. Wir haben keine Tsunami-Gefahr! Allein, um das Kernkraftw­erk Neckarwest­heim (als noch zwei Blöcke am Netz waren) durch Kohlestrom zu ersetzen, hätten wir im Jahr 4,5 Millionen Tonnen Steinkohle verfeuern müssen. Damit würden 15,8 Millionen Tonnen CO2 in die Atmosphäre geblasen. 4500 Güterzüge müssten jährlich, mit je 1000 Tonnen Steinkohle beladen, zu den Kraftwerke­n fahren. Dabei fallen zirka 5950 Tonnen NOx an. Da kann sich jeder ausrechnen, wie viel Diesel-Fahrzeuge dafür fahren und gegenüber den Benzinmoto­ren CO2 einsparen könnten.

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