Rheinische Post Mettmann

Beim Hausverkau­f entscheide­t die Lage

Wie man den privaten Immobilien­verkauf richtig angeht und welche Schwierigk­eiten es dabei zu beachten gilt, erklärte jetzt der LBS-Immobilien­experte Harald Meyer bei einem Infoabend in der Kreisspark­asse.

- VON RABEA GRUBER UND CHRISTOPH ZACHARIAS

METTMANN Wer eine Immobilie besitzt, kommt vielleicht auch irgendwann an den Punkt, diese verkaufen zu wollen. Wie man den privaten Immobilien­verkauf richtig angeht und welche Schwierigk­eiten es dabei zu beachten gilt, erklärte LBS-Immobilien­experte Harald Meyer in der Kreisspark­asse am Jubiläumsp­latz. Meyer ist seit 23 Jahren in der Branche tätig und hatte entspreche­nd viele Anekdoten aus der Praxis dabei. Den Gästen zeigte er einmal einen kompletten Verkauf am Beispiel eines Einfamilie­nhäuschens mit Wintergart­en – von der Preisbesti­mmung bis zum Kaufvertra­g.

Wie sich zeigte, interessie­rten sich viele Mettmanner vor allem für die ersten Schritte zum Verkauf. Wie man den Wert seines Hauses richtig bestimmt, war eine häufig ge- stellte Frage. Meyer riet, sorgfältig auf regionale Feinheiten zu achten. „Den einen Immobilien­markt gibt es nicht“, sagte er. Selbst für eine Stadt ließe sich kein Pauschalur­teil fällen. „Im Großen und Ganzen haben sie sicher das Gefühl, dass die Preise in Mettmann gestiegen sind, und das stimmt auch.“Für die Preisbesti­mmung der Immobilie sei aber die ganz genaue Lage wichtig – „da können Straßen entscheide­n.“

Den angehenden Verkäufern riet der Experte, wie ein Käufer zu denken. „Am besten schaut man sich auf den gängigen Onlineport­alen, bei Tageszeitu­ngen und bei Maklern an, was für vergleichb­are Häuser im eigenen Viertel genommen wird.“Zusätzlich zum Blick auf den Markt empfahl er Hilfsmitte­l wie Bodenricht­wertskarte­n. „Hier gilt allerdings: Wer solche Karten nicht richtig interpreti­ert, kommt schnell zu Fehlurteil­en.“Ein profession­eller Gutachter könne dabei helfen. Die vierstelli­gen Kosten, die man dafür kalkuliere­n müsse, lohnten sich oft: Meist sei die Preisbesti­mmung besser und die Immobilie könne schneller verkauft werden.

Auf einen Makler könne man dagegen in der Regel verzichten, meint der LBS-Mitarbeite­r. Da Makler kein geschützte­r Ausbildung­sberuf sei, gerate man da leicht an schwarze Schafe. Viele Makler sind nach Meyers Einschätzu­ng„einfach schlecht.“Mit ein bisschen Vorbereitu­ng sei es aber kein Problem, eine Immobilie im Alleingang zu verkaufen – dem Internet sei Dank. „90 Prozent der Immobilien­verkäufe laufen heute über das Netz.“Mit Marktreche­rche könne man daher nie früh genug anfangen. Meyer riet: Selbst wenn man jetzt noch nicht verkaufen möchte, lohnt ein Blick auf die Angebote in der Stadt.

In Mettmann existiert seit Jahren der Trend, dass Eigentümer den Wunsch haben, aus einem Ortsteil in die Innenstadt zu ziehen. So sind in den vergangene­n Jahren beispielsw­eise die Neubaugebi­ete am Friedhof Goethestra­ße oder am Stadtwald entstanden. DieVermark­tung war kein Problem, die Nachfrage sehr groß. Auch am Schellenbe­rg entstand stadtnah auf einer ehemaligen Industrieb­rache ein kleiner Stadtteil. Auch hier war die Nachfrage groß.

Allerdings hört man von heimischen Maklern, dass die Preise beispielsw­eise für Eigentumsw­ohnungen in der Innenstadt extrem angezogen sind. Die Besitzer eines Einfamilie­nhauses in Metzkausen oder Mettmann-Süd, das vielleicht aus den 70er Jahren stammt, erhoffen sich beim Verkauf einen hohen Preis. Vergessen allerdings bisweilen, dass es in dem Haus eineb Sanierungs­stau gibt, der den Preis drückt.

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JANICKI RP-FO- TO/ARCHIOV: DIETRICH Das Neubaugebi­et am Mettmanner Stadtwald war schnell vermarktet.

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