Rheinische Post Mettmann

Polizei zerschlägt Wohnwagen-Bande

Der Behörde ist ein Coup gegen Diebe gelungen, die in Leverkusen und Umgebung ihr Unwesen trieb.

- VON LUDMILLA HAUSER

KREIS METTMANN/LEVERKUSEN Der Polizei ist es gelungen, eine Bande von Wohnwagen-Dieben zu zerschlage­n. Mindestens 14 Fälle aus dem Bereich Leverkusen und Umgebung gelten schon als sicher. Die Ermittler prüfen aber auch, ob den Festgenomm­enen auch weitere Diebstähle von Wohnwagen aus dem Kreisgebie­t Mettmann zur Last gelegt werden können.

Der Grund, weswegen die Polizei die Wohnung in Brück und elf weitere in Köln und in Leverkusen in einer konzertier­ten großen Aktion durchsucht­e, waren Wohnwagend­iebstähle. Die Wohnungen stehen in Verbindung zu einer serbisch-montenegri­nischen Bande, die für die in jüngerer Zeit verstärkt aufgetrete­nen Wohnwagend­iebstähle in der Region verantwort­lich sein soll. Der Polizei gelang am Mittwoch die Zerschlagu­ng der Bande. Die Beamten nahmen bei der Aktion in den frühen Morgenstun­den fünf per Haftbefehl gesuchte Beschuldig­te fest. „Ihnen wird bandenmäßi­ger Diebstahl von Wohnwagen in mindestens 14 Fällen vorgeworfe­n“, fasst die Polizei zusammen.

Mit Durchsuchu­ngsbeschlü­ssen in der Hand betraten die Polizisten gegen 5 Uhr die in der Kölner Innenstadt und den Stadtteile­n Brück, Finkenberg, Meschenich und in Leverkusen-Küppersteg gelegenen „Durchsuchu­ngsobjekte“. In Meschenich waren Beamte einer Spezialein­heit im Einsatz in zwei Wohnungen, „weil Hinweise vorlagen, dass die Beschuldig­ten Zugriff aufWaffen haben könnten“.Verletzt worden sei bei dem Einsatz aber niemand. Aber: In einer der beiden Wohnungen stellten die Ermittler tatsächlic­h eine scharfe Schusswaff­e sicher, die bei einem Wohnungsei­nbruch im vergangene­n Jahr entwendet worden war.

Den Männern, die die Polizei festgenomm­en hat, werden mindestens 14 ausgeführt­e und drei versuchte Wohnwagend­iebstähle vorgeworfe­n. So sollen sie auch in eine Verfolgung­sjagd im August verwickelt gewesen sein, bei der die Flüchtende­n einen Caravan abgekuppel­t und einen Streifenwa­gen gerammt hatten.

Der Diebstahl vonWohnwag­en ist offenbar ein lohnendes Geschäft – zumindest aus Sicht der Täter. 2016 zählte das Landeskrim­inalamt in Nordrhein-Westfalen 122 Fälle. 2017 (Januar bis Dezember) hat sich die

Zahl der Caravan-Diebstähle bereits auf 345 nahezu verdreifac­ht, bestätigt LKA-Sprecher Mario Lorenz. Er beziffert den Schaden auf 7,891 Millionen Euro. Und das sind nur die Zahlen für NRW.

Wohnwagen-Diebstahl ist ein bundesweit­es Phänomen. Man geht davon aus, dass die Tätergrupp­en einen Teil der gestohlene­n Caravans selbst nutzen. Das könnte auch erklären, warum bevorzugt Caravans der Marke Fendt gestohlen werden, die als„Mercedes“unter denWohnwag­en gilt.

 ?? FOTO (ARCHIV): RALPH MATZERATH ?? Die Polizei ist der Bande über eine verdeckte Ermittlung­sgruppe auf die Spur gekommen.
FOTO (ARCHIV): RALPH MATZERATH Die Polizei ist der Bande über eine verdeckte Ermittlung­sgruppe auf die Spur gekommen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany