Rheinische Post Mettmann

Funkels Umbaupläne

Der Ausfall von Fortunas Andre Hoffmann kann auch die Chance für einen Offensivsp­ieler werden.

- VON PATRICK SCHERER

Der Kopf spielt nicht mit. Am Donnerstag klagte Andre Hoffmann immer noch über Schwindelg­efühle und konnte auch eine Woche nach seinem Zusammenpr­all noch nicht wieder ins Training einsteigen. „Andre wird ausfallen“sagte Friedhelm Funkel mit Blick auf das Heimspiel am Samstag gegen die TSG Hoffenheim (15.30 Uhr). Für den Trainer heißt das, er wird aufgrund Hoffmanns Gehirnersc­hütterung auch im dritten Ligaspiel eine veränderte Abwehrform­ation ins Rennen schicken. Dabei bieten sich Funkel verschiede­ne Optionen, die auch Einfluss auf die offensiven Positionen haben können.

Das 1:1 in Leipzig diente eigentlich als Blaupause gegen Top-Gegner in der Fußball-Bundesliga – und als solchen schätzen Fortunas Verantwort­liche die TSG Hoffenheim mit ihrem Trainer Julian Nagelsmann ein. Funkels 5-3-2 brachte eine nahezu perfekte Balance zwischen aufopferun­gsvoller Abwehrarbe­it und kreativem Angriffssp­iel auf den Rasen.„Nominell hatten wir zwar acht Defensive und nur zwei Offensive auf dem Platz. Und doch haben wir so offensiv gespielt wie selten“, hatte der Trainer nicht ohne Stolz festgestel­lt.

Vieles spricht dafür, auch gegen den Champions-League-Teilnehmer aus dem Kraichgau an dieser Formation festzuhalt­en. Dann gäbe es vor allem zwei Optionen bei der Suche nach dem fehlenden Nebenmann für die beiden gesetzten Innenverte­idiger Kaan Ayhan und Marcin Kaminski. Die offensicht­liche Variante ist Robin Bormuth, der sich mit einer guten Leistung im Testspiel gegen Drittligis­t KFC Uerdingen nicht nur aufgrund seines Tores indirekt um den Posten bewarb. Eine weitere Möglichkei­t bietet Adam Bodzek. Der 33-jäh- rige Routinier ist allerdings gerade erst von einem Rippenbruc­h genesen. Es gilt als eher unwahrsche­inlich, dass Funkel ihn direkt ins kalte Wasser schmeißen wird.

Viel eher dürfte ein Systemwech­sel in Funkels engerer Auswahl sein: die Rückkehr zum 4-2-3-1 wie beim 1:2 gegen Augsburg oder ein 4-4-2. In dieser Formation würde die Viererkett­e wohl aus Niko Gießelmann, Kaminski, Ayhan und Matthias Zimmermann bestehen, der dann wieder den Rechtsvert­eidiger hinter Jean Zimmer geben würde. Spannend wäre, wer dann für Hoffmann ins Team rückt. Als gesetzt dürfte die Doppel-Sechs mit Marcel Sobottka und Alfredo Morales gelten. Auch an Rouwen Hennings im Sturm wird Funkel wohl festhalten. Entweder im Tandem mit Marvin Ducksch, der an Hennings’ Seite in Leipzig trotz fehlender Kaltschnäu­zigkeit einen guten Eindruck hinterließ, oder als Stoßstürme­r. Das würde dann für eine hängende Spitze, die Kevin Stöger geben könnte, sprechen.

So oder so wäre in einem System mit Viererkett­e der Platz im linken Mittelfeld frei. Und dort ist das Gedränge groß. Benito Raman durfte gegen Augsburg ran. Zwei Kandidaten brennen aber auf ihr Bundesliga­debüt für Fortuna: Takashi Usami, der seinen Trainingsr­ückstand nach demWM-Urlaub nach eigenem Bekunden aufgeholt hat. Und Dodi Lukebakio, der zuletzt für die belgische U21-Nationalma­nnschaft beim 4:0 gegen Malta mit einem Tor und zwei Vorlagen geglänzt hat.

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FOTO: FALK JANNING Dürfte für das Spiel gesetzt sein: Marcin Kaminski (li.) – hier mit Trainer Friedhelm nach seinem Debüt beim 1:1 in Leipzig.

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