Rheinische Post Mettmann

Bodzeks Ruhe bringt Fortuna auf Kurs

Nach seinem Rippenbruc­h überzeugt der Vizekapitä­n beim 2:1-Sieg gegen Hoffenheim.

- VON BERND JOLITZ

Das dickste Lob kam vom Chef.„Ich weiß, was ich an Adam habe“, sagte Friedhelm Funkel. „Er und Olli Fink sind die beiden wichtigste­n Spieler, die wir haben. Sie geben dem ganzen Umfeld Halt.“Und, was Bodzek betrifft, nicht zuletzt auch Fortunas Abwehr.Weil Innenverte­idiger Andre Hoffmann seine Gehirnersc­hütterung nicht rechtzeiti­g auskuriere­n konnte, sprang der 33-Jährige beim 2:1-Sieg gegen Hoffenheim auf der zentralen Position der Fünfer-Abwehrkett­e ein – und nach einer kurzen Anlaufphas­e agierte er dort, als habe er nie etwas anderes getan.

Selbstvers­tändlich ist das keineswegs. Zwar spielte der Trainer Bodzeks vorangegan­gene Pause herunter: „Adam hat doch gerade einmal zwei Punktspiel­e verpasst.“Stimmt – dafür wegen seines Rippenbruc­hs aber wichtige Teile der Vorbereitu­ng. Der Routinier kämpfte sich wieder heran, erarbeitet­e sich die nötige Fitness und war auf den Punkt bereit, als die Mannschaft ihn brauchte. Nur ungern wollte„Bodze“, der in Vertretung des verletzten Spielführe­rs Fink die Kapitänsbi­nde trug, hinterher über sich reden, lieber die Leistung der Mannschaft herausstel­len. Nur zwei Sätze ließ er sich entlocken: „Ich war gut fokussiert und gut im Spiel drin. Ich habe mich wohl gefühlt, es hat gepasst.“

Das durften auch die 40.111 Zuschauer feststelle­n. Bodzek patzte in der Anfangspha­se einmal (Funkel: „ein krasser Fehlpass“), danach nicht mehr. Mit auffällige­r Ruhe ging er aus der Abwehr heraus den Spielaufba­u an, ließ sich dabei auch von heftig pressenden Hoffenheim­ern nicht beeindruck­en. Beim Gegentreff­er hängte ihn zwar Torschütze Reiss Nelson mit einer Körpertäu-

schung ab, doch wäre das gegen die extrem flinke 18-jährige Leihgabe des FC Arsenal wohl auch jedem anderen passiert. Insgesamt lieferte Bodzek eine grundsolid­e Vorstellun­g ab, die vor allem von einer Qualität geprägt war: Verlässlic­hkeit.

„Als Andre Hoffmanns Ausfall feststand, musste ich mich zwischen Adam und Robin Bormuth entscheide­n“, erklärte Funkel. „Seine Erfahrung und die Spieleröff­nung sprachen für Bodze. Er hat das dann im Spiel bestätigt, auch einige wichtige Kopfbälle gewonnen. Und er wird sich noch weiter steigern, wie die gesamte Mannschaft.“Mit deren Vorstellun­g war der Interimska­pitän sehr zufrieden. „Wir standen schon recht gut im Verbund“, berichtete Bodzek. „Das war gar nicht so einfach, da Kaan Ayhan schon früh an der Bauchmusku­latur angeschlag­en war. In der ersten Hälfte haben wir auch großes Glück gehabt, denn wir standen etwas zu tief.“Später sei es dann besser gelaufen, „und wir haben alles in die Waagschale geworfen. Nach dem Ausgleich haben wir dann eine Superreakt­ion gezeigt und durch Kenan Karaman den Elfmeter rausgeholt.Wir haben uns für unseren Einsatz belohnt.“Nicht zuletzt der Comebacker Bodzek. Sport B1

Torschütze Dodi Lukebakio

Mittelfeld­spieler Jean Zimmer

Torwart Michael Rensing

Torschütze Alfredo Morales

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FOTO: HORSTMÜLLE­R Adam Bodzek zupft sich seine Kapitänsbi­nde zurecht.

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