Auch Alt-Bürgermeister kritisiert Heimatfest
Ottokar Iven kritisiert nicht nur die zu laute Musik: Er beklagt auch eine „lieblose“Vorbereitung.
METTMANN (arue) Die Kritik am Heimatfest nimmt jetzt auch Mettmanns Alt-Bürgermeister Ottokar Iven auf. „Es kann nicht sein dass das Heimatfest zum Saufgelage verkommt“, schreibt der Christdemokrat in einer E-Mail an die RP-Redaktion.
Ottokar Iven war von 1994 bis 1999 Bürgermeister der Kreisstadt Mettmann und kann sich noch gut an die eigentlichen Ziele des Festes erinnern. „Der ursprüngliche Gedanke war, es sollte ein Fest der Mettmanner Vereine für die Mettmanner Bürgerschaft sein. Es sollte ein Familienfest mit vielen guten Begegnungen und Gesprächen sein. Stattdessen ist es zu einem ,Spektakel geworden“, beklagt er. Er reagiert damit auf einen Bericht in der RP, demzufolge sich eine Bürgerin über die Lautstärke der Musik beschwert hatte. Darauf angesprochen sicherte die Stadtverwaltung zu, künftig auf die Lärmentwicklung zu achten.
Die Kritik von Ottokar Iven geht noch weiter: Der Stadtverwaltung wirft er vor, das Fest „lieblos“vorzubereiten. Das sei „schon seit einigen Jahren zu bemerken“. Es fehle an Kreativität und Engagement. „Das fehlende Geld kann nicht ausschlaggebend sein. Ich kann mich erinnern, dass in der Vergangenheit die Verwaltung, also der Stadtdirektor, das Fest meistens aus den Spendengelder der Sponsoren finanzieren konnte. Dazu war man mit den Sponsoren im ständigen Gespräch und hat sich nicht auf Anschreiben ausgeruht. Auch waren die Standgebühren moderat und für die Vereine erschwinglich“, schreibt Iven.
Auch dem Beitrag der RP-Leserin, die sich über die zu laute Musik beschwerte, könne er sich „voll umfänglich“anschließen. Ein Heimatfest stehe und falle mit der richtigen musikalischen Mischung. Eigenen Aussagen zufolge haben auch Vertreter der Stadtverwaltung die laute Musik wahrgenommen. „Warum haben sie als Veranstalter dieses Getöse nicht unterbunden?“, fragt Iven. Er hoffe nun darauf, dass bei den Verantwortlichen ein Umdenken stattfindet.
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