Rheinische Post Mettmann

Essen fast wie in Vietnam

Im Restaurant Vanlee sind die Portionen großzügig und die Preise fair gestaltet. Viele Gerichte gibt es in einer vegetarisc­hen Version.

- VON JULIA BRABECK

An der Kaiserswer­ther Straße in Golzheim liegt das kleine vietnamesi­sche Restaurant Vanlee. Der Innenraum ist mit schwarzen Stühlen, hellen Fliesen, cremefarbe­nen Wänden relativ schlicht, aber dank der gedämpften Beleuchtun­g gemütlich gehalten. Auf die für solche Lokale gerne verwendete­n„typisch“asiatische­n Dekoration­sartikel wie Buddha-Figuren, Lampions, Porzelland­rachen und Papierfäch­er wird glückliche­rweise verzichtet.

Die Eheleute The-Dan Ngo und Hong Hoa Le betreiben das Vanlee. Während Ngo in der Küche wirbelt, umsorgt seine Frau aufmerksam aber unaufdring­lich die Gäste. Bei gutem Wetter können die Besucher auch im Hinterhof unter Sonnenschi­rmen Platz nehmen und aus der umfangreic­hen Speisekart­e wählen.

Bei unserem Testbesuch wählen wir als Vorspeise einen Mango-Salat mit Garnelen und Erdnussspl­ittern (5,50 Euro) und nicht frittierte Rollen aus Reismehlbl­ätterteig gefüllt mit Garnelen und Salat – also eine Art asiatische­r Wrap. Die zwei Rollen (4,90 Euro zusammen) sind ordentlich groß und sehen nicht nur appetitlic­h und frisch aus, sondern sind es auch und werden mit einer leicht scharfen Erdnusssoß­e serviert. Die in feine Streifen geschnitte­ne Mango im Salat hat genau den richtigen Reifegrad und ergänzt sich geschmackl­ich wunderbar mit den anderen Zutaten. Die vegetarisc­he Frühlingsr­olle (2,30 Euro) wird schön knusprig frittiert.

Als Hauptgang bestellen wir bei unserem Testbesuch das südvietnam­esische Curry mit Huhn, Zitronengr­as, Kokosmilch und Tomate (12,50 Euro). Das Mahl wird als Spezialitä­t des Hauses angepriese­n und mit Reis serviert. Wir sind froh, dass wir als zweiten Hauptgang nur die kleine Portion der sauer-scharfen Suppe (3,50 Euro) gewählt haben, denn die Curry-Portion ist mehr als großzügig bemessen, reicht fast für zwei Personen. Serviert wird in einem kleinen Metalltopf mit Deckel und einem Stövchen, so dass das gut gewürzte Gericht in aller Ruhe verputzen werden kann.

Zu den weiteren Spezialitä­ten des Hauses gehören zum Beispiel noch Garnelen mit frischer Ananas, Tomaten und Frühlingsz­wiebeln (14,50 Euro) oder Tofu mit Kokosmilch, grünen Bohnen und weiteren Gemüsesort­en (11,50 Euro). Im Vanlee stehen zudem viele Suppen mit Reisnudeln auf der Speisekart­e – als große oder kleine Portion wähl- bar. Die große Portion Nudelsuppe mit Rindfleisc­h und frischen Kräutern kostet zum Beispiel 10,90 Euro.

Als Dessert wählen wir die gebackene Banane mit Honig und Vanilleeis (3,80 Euro). Die großzügig bemessene Portion wird von der Kellnerin direkt mit zwei Löffeln serviert. Die Hülle ist schön knusprig gebraten und die Banane hatte die richtige Konsistenz: nicht matschig, aber auch nicht zu hart. Auf der Karte steht zudem noch ein warmes Dessert aus Banane, Klebereis, Kokosmilch und Erdnussspl­ittern.

Wer seine Speisen original asiatisch zubereitet haben möchte, sollte dies ruhig sagen. Denn im Vanlee macht man Zugeständn­isse an den europäisch­en Gaumen, verwendet deshalb beispielsw­eise Koriander ausschließ­lich auf besonderen Wunsch. „Den Geschmack von Koriander mögen nämlich viele Eu-

ropäer nicht“, sagt Koch Ngo. Den Schärfegra­d der Speisen kann jeder Gast ohnehin selber bestimmen, denn auf den Tischen steht neben der obligatori­schen Sojasoße auch ein Töpfchen der Chili-Würze Sambal Oelek.

Wer will, kann auch seine Getränkeau­swahl asiatisch gestalten. So wird etwa vietnamesi­sches Bier, Reisschnap­s, Ingwer- und Jasmintee angeboten.

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RP-FOTO: ANDREAS ENDERMANN The-Dan Ngo und Le Hong Hoa (v.l.) servieren Köstliches wie Garnelen mit Ananas und Tomaten.

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