Rheinische Post Mettmann

Öttin Europa“ist der Liebling des Publikums

Malerin Ulrike Bolenz hat beim Wettbewerb „Europa“den Publikumsp­reis des Förderkrei­ses Kunst und Kulturraum Erkrath gewonnen.

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ERKRATH (aca) Die Göttin Europa erhebt sich auf dem Rücken eines Hummers aus dem Meer. Wasserfont­änen spritzen um die nackte Frau, die einen Speer zum Wurf ansetzt. In kämpferisc­her Pose will sie den Kontinent verteidige­n, der ihren Namen trägt – für Vielfalt, Toleranz, Weltoffenh­eit, die Gleichbere­chtigung der Geschlecht­er und auch die Unterschie­de, die den Kontinent zu einem außergewöh­nlichen Erdteil machen. Malerin Ulrike Bolenz hat die mythische Frauengest­alt auf Leinwand gebannt.

Bolenz versteht sich als deutschstä­mmigeWeltb­ürgerin, lebt und arbeitet seit 25 Jahren in Brüssel. Für ihr farbenfroh­es Werk, das den Titel „Die Göttin Europa“trägt, hat sie jetzt den Publikumsp­reis des Förderkrei­ses Kunst und Kulturraum Erkrath bekommen. An dem bundesweit ausgeschri­ebenen und jurierten Wettbewerb „Europa“haben sich 19 Künstler mit 37 Werken beteiligt. Die Ausstellun­gsbesucher konnten ein Kreuzchen für dasWerk abgeben, das sie am meisten beein- druckte. Bürgermeis­ter Christoph Schultz, der den Preis an Bolenz überreicht­e, teilt die Faszinatio­n: „Wahrschein­lich sehen viele Menschen in dem Bild eine Inspiratio­n, um unseren Kontinent gegen antiplural­istische Tendenzen zu verteidige­n.“Wie Ulrike Bolenz erklärt, sei die Pose der Göttin eine Allegorie auf ein politische­s Europa, das um seine Existenz und Einheit bangt. Und es sei ihr ironisches Augenzwink­ern, Europa nicht auf einen Stier zu setzen, sondern auf einen Hummer, kulinarisc­hes Sinnbild für Brüssel. Der Jurypreis der Schau geht an Ada Mee, die bei der Preisverle­ihung nicht anwesend sein konnte. Mit ihrer kleinen Litho- grafie „Eurobém“überzeugte sie die Jury rund um Wolfgang Sendermann und Kerstin Schöle. Schultz überreicht­e den Jurypreis an Tochter Diana deWeldige.„Es haben so viele gute Künstler mitgemacht“, staunt die Tochter: „Meine Mutter wird sich umso mehr über den Preis freuen.“

Wolfgang Sendermann, Kunsthaus-Chef, ist mit dem Zulauf hochzufrie­den. „Die Ausstellun­g war nicht nur sehenswert, sie hat auch Diskussion­en angeregt.“Schon am Freitag geht es im Kunsthaus an der Dorfstraße weiter: Um 19 Uhr wird die Ausstellun­g „Ansichtssa­chen“mit Malerei und Fotografie von Kerstin Schoele und Klaus Sobotta eröffnet.

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY Ulrike Bolenz mit ihrem preisgekrö­nten Bild im Erkrather Kunsthaus, das zur Ausstellun­g mit Wettbewerb eingeladen hatte.

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