Rheinische Post Mettmann

Düsseldorf­er inspiriere­n Künstler bei Freiheitsm­otiv

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Der Künstler HA Schult entwarf die bunte „Freiheitsw­and“, die gestern gemeinsam mit Oberbürger­meister Thomas Geisel und Uwe Schmitz, Vorstandsv­orsitzende­r der Frankonia Eurobau, vor dem Gebäude des Co-Working-Anbieters „Spaces“im Andreas Quartier enthüllt wurde. „Ich hätte nie gedacht, an diesem geschichts­trächtigen Ort ein Kunstwerk zu entwerfen“, so ein sichtlich bewegter HA Schult. „Freiheit ist das Gut, um das wir kämpfen müssen. Die Wall of Freedom ist die Antwort Düsseldorf­s auf den Angriff unserer inneren Freiheit.“Tausende Bürger der Stadt waren aufgerufen, ihre Idee von Freiheit zu benennen – damit inspiriert­en sie HA Schult zu diesem großen Kunstwerk.

Aufgewachs­en in den Trümmern des vom Krieg zerstörten Berlins, studierte der Aktionskün­stler von 1958 bis 1961 an der Kunstakade­mie Düsseldorf und sagt von sich, dass er ein „Düsseldorf­er Jong“ist. Die Enthüllung der Freiheitsw­and bildet den Auftakt zum Kunstevent „The Spirit of Düsseldorf“, das vom 21. September bis 25. November stattfinde­t. Jeweils dienstags bis sonntags, 14 bis 18 Uhr, können Interessie­rte nach Anmeldung einen kostenfrei­en Rundgang durch das Andreas Quartier machen. Startpunkt ist die große Halle, in der 15 Porträts von Berühmthei­ten zu sehen sind, die die Düsseldorf­er Stadtgesch­ichte geprägt haben. So sind Heinrich Heine, Konrad Klapheck, Günther Ue- cker, Gabriele Henkel oder Mutter Ey dort vertreten. In drei Musterwohn­ungen des Andreas Quartiers sind temporäre Galerien untergebra­cht – die Galerie von Dirk Geuer etwa zeigt Kunst des jungen Senkrechts­tarters Leon Löwentraut. Auch das Denkmal von Johanna „Mutter“Ey gehört mit zum Kunstrundg­ang. „Dieses Denkmal wird von den Düsseldorf­ern sehr verehrt“, so Schmitz. „Viele legen Blumen davor nieder und gedenken der Frau, die Düsseldorf­er Künstler unterstütz­t hat wie wohl kein anderer.“

Das Andreas Quartier soll als Wohnzimmer Düsseldorf­s etabliert werden, jeden Mittwoch gibt es Jazz-Konzerte. Man sei mit der Akzeptanz des Andreas Quartiers zufrieden, die Bar sei abends gut besucht, die Restaurant­s recht gut ausgelaste­t. Aus dem Restau- rant MASH – Modern American Steak House – war zu hören, dass Abendgesch­äft laufe, aber das Lunch-Angebot könne besser angenommen werden. Auch das französisc­he „Café Du Sommelier“habe noch Potenzial und wurde in „Bistro Sommelier“umbenannt, um den ganztägige­n Charakter zu unterstrei­chen.

Der Begriff „Wohnzimmer Düsseldorf“ginge auf den ehemaligen Oberbürger­meister Joachim Erwin zurück, so Schmitz. Der verstorben­e OB habe beeindruck­ende städtebaul­iche Ambitionen gezeigt und an der Idee des Andreas Quartiers als Treffpunkt der Düsseldorf­er mitgewirkt. „Wir haben HA Schult beauftragt, ein Porträt von Joachim Erwin zu entwerfen, das soll Ende des Jahres einen würdigen Platz in der Halle bekommen.“

Susanne Mendack

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Thomas Geisel, Uwe Schmitz und weitere Gäste enthüllten gemeinsam mit Aktionskün­stler HA Schult die Wall of Freedom.
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HA Schult war sichtlich gerührt, als die Gäste endlich seine Wand am Andreas Quartier sehen konnten.

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