Kinderhospize freuen sich über Spende vom Lions Club
METTMANN Gabriele Andrä-Rohloff hat täglich damit zu tun: Ein Kind stirbt oder muss sterben, wenn es etwa unheilbar krank ist. Andrä-Rohloff ist Koordinatorin im ambulanten Kinderhospizverein Düsseldorf, ein Verein, der sich zu 80 Prozent über Spenden finanziert und dessen Mitarbeiter fast ausschließlich ehrenamtlich tätig sind.
„Wir benötigen rund 250.000 Euro pro Jahr für Büro, Fahrtkosten, besondere Aktivitäten“, erklärt die Mitarbeiterin, „wir betreuen Familien von der Diagnosestellung an und begleiten sie auch nach dem Tod des Kindes in ihrer Trauerarbeit.“
Das Düsseldorfer ambulante Kin- derhospiz hat sein Einzugsgebiet unter anderem im Kreis Mettmann, genauso wie auch das Bergische Kinder- und Jugendhospiz Burgholz in Wuppertal. „Wir haben Plätze für zehn Kinder und deren Familien“, erklärt die Leiterin der stationären Einrichtung, Kerstin Wülfing. Hier übernehmen die Krankenkassen 95 Prozent der Kosten, für 60 feste Mitarbeiter im Pflege-, Versorgungsund Verwaltungsbereich. Trotzdem – eine Million Euro müssen auch hier in Eigenleistung erbracht werden, da ist jede Spende eine große Unterstützung.
„Wir freuen uns sehr, dass wir den beiden Kinderhospizen auch in diesem Jahr wieder den Erlös aus dem Adventskalenderverkauf zur Ver- fügung stellen können: Insgesamt 15.000 Euro, die wir gerecht geteilt haben“, erklärt Lions-Mitglied Jürgen Jülich. 2012 war der Club mit 1500 Kalendern gestartet, bis 2017 hat sich die Auflage auf 3500 gesteigert. Insgesamt fast 70.000 Euro sind so im Laufe der Jahre an Spenden für die Hospizarbeit zusammen gekommen.
„Wir lassen das Deckblatt von Schulkindern gestalten und verkaufen die Kalender bislang pro Stück für fünf Euro“, erklärt Steuerberater Jürgen Jülich, und ergänzt: „Wir möchten aber ab diesem Winter sechs Euro nehmen, um eine Spendensumme von 20.000 Euro zu erzielen.“Ein Problem dürfte das nicht werden, die Kalender sind nicht zuletzt wegen ihrer hochwertigen Gewinne (Bar- und Sachpreise wie Restaurantgutscheine, Fernseher oder iPads) beliebt und meistens schon frühzeitig ausverkauft. Ab November werden die Kalender unter anderem auch auf den Wochenmärkten in Mettmann und Wülfrath angeboten.
„Es ist einfach eine große Hilfe für uns“, betont Gabriele AndräRohloff. „Wir haben zum Beispiel derzeit eine Familie mit fünfjährigen Zwillingen, die weder schwimmen, noch Fahrrad fahren können, weil die Eltern wegen ihrem todkranken dreijährigen Kind keine Zeit haben. Wir vom ambulanten Hospiz übernehmen die Pflege, so dass die Eltern Freiraum haben.“