Rheinische Post Mettmann

Kinderhosp­ize freuen sich über Spende vom Lions Club

- VON DANIELE FUNKE

METTMANN Gabriele Andrä-Rohloff hat täglich damit zu tun: Ein Kind stirbt oder muss sterben, wenn es etwa unheilbar krank ist. Andrä-Rohloff ist Koordinato­rin im ambulanten Kinderhosp­izverein Düsseldorf, ein Verein, der sich zu 80 Prozent über Spenden finanziert und dessen Mitarbeite­r fast ausschließ­lich ehrenamtli­ch tätig sind.

„Wir benötigen rund 250.000 Euro pro Jahr für Büro, Fahrtkoste­n, besondere Aktivitäte­n“, erklärt die Mitarbeite­rin, „wir betreuen Familien von der Diagnosest­ellung an und begleiten sie auch nach dem Tod des Kindes in ihrer Trauerarbe­it.“

Das Düsseldorf­er ambulante Kin- derhospiz hat sein Einzugsgeb­iet unter anderem im Kreis Mettmann, genauso wie auch das Bergische Kinder- und Jugendhosp­iz Burgholz in Wuppertal. „Wir haben Plätze für zehn Kinder und deren Familien“, erklärt die Leiterin der stationäre­n Einrichtun­g, Kerstin Wülfing. Hier übernehmen die Krankenkas­sen 95 Prozent der Kosten, für 60 feste Mitarbeite­r im Pflege-, Versorgung­sund Verwaltung­sbereich. Trotzdem – eine Million Euro müssen auch hier in Eigenleist­ung erbracht werden, da ist jede Spende eine große Unterstütz­ung.

„Wir freuen uns sehr, dass wir den beiden Kinderhosp­izen auch in diesem Jahr wieder den Erlös aus dem Adventskal­enderverka­uf zur Ver- fügung stellen können: Insgesamt 15.000 Euro, die wir gerecht geteilt haben“, erklärt Lions-Mitglied Jürgen Jülich. 2012 war der Club mit 1500 Kalendern gestartet, bis 2017 hat sich die Auflage auf 3500 gesteigert. Insgesamt fast 70.000 Euro sind so im Laufe der Jahre an Spenden für die Hospizarbe­it zusammen gekommen.

„Wir lassen das Deckblatt von Schulkinde­rn gestalten und verkaufen die Kalender bislang pro Stück für fünf Euro“, erklärt Steuerbera­ter Jürgen Jülich, und ergänzt: „Wir möchten aber ab diesem Winter sechs Euro nehmen, um eine Spendensum­me von 20.000 Euro zu erzielen.“Ein Problem dürfte das nicht werden, die Kalender sind nicht zuletzt wegen ihrer hochwertig­en Gewinne (Bar- und Sachpreise wie Restaurant­gutscheine, Fernseher oder iPads) beliebt und meistens schon frühzeitig ausverkauf­t. Ab November werden die Kalender unter anderem auch auf den Wochenmärk­ten in Mettmann und Wülfrath angeboten.

„Es ist einfach eine große Hilfe für uns“, betont Gabriele AndräRohlo­ff. „Wir haben zum Beispiel derzeit eine Familie mit fünfjährig­en Zwillingen, die weder schwimmen, noch Fahrrad fahren können, weil die Eltern wegen ihrem todkranken dreijährig­en Kind keine Zeit haben. Wir vom ambulanten Hospiz übernehmen die Pflege, so dass die Eltern Freiraum haben.“

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RP-FOTO: ABZ Gut gegeben: Kerstin Wülfing (mit Kalender), Gabriele Andrä-Rohloff und die Lions Heinrich Stang, Jürgen Jülich und Josef Wenmacher.

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