Rheinische Post Mettmann

Kabarettis­tin Nessi Tausendsch­ön auf Dauer-Zenit

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Als Nessi Tausendsch­ön das erste Mal auf der Bühne stand, wollte sie Geld für ihr Studium verdienen. Nun feiert die Kabarettis­tin und Sängerin morgen ihre 30-jährige Bühnenpräs­enz in einer für ihre Karriere wichtigen Location: dem Düsseldorf­er Kom(m) ödchen.

Wie so oft bei künstleris­chen Karrieren spielte auch bei Nessi Tausendsch­ön, die mit bürgerlich­em Namen Annette Maria Marx heißt, der Zufall eine große Rolle. Während ihres Studiums der Germanisti­k und Theaterwis­senschafte­n hatte die gebürtige Hannoveran­erin kleine Gesangs-Auftritten in einer Kneipe. Aus dieser Zeit stammt auch ihr Künstlerna­me.

„Ich stand damals mit einem Pianisten auf der Bühne und wir brauchten einen Namen. ‚Die abstürzend­en Brieftaube­n’ war leider schon an eine Punkband vergeben, also erinnerte ich mich an meine abgeschlos­sene Gärtnerleh­re zurück und hab mich nach einer Blume benannt“, erklärt die 54-Jährige. Neben dem Gesang streute Tausendsch­ön immer häufiger auch Textpassag­en ein und schrieb erste Nummern. „Mir wurde relativ schnell klar, dass ich auf der Bühne bleiben wollte. Ich wusste nur nicht, dass 30 Jahre so schnell herumgehen würden“, erzählt die Künstlerin lachend.

Mittlerwei­le zählt die mehrfach ausgezeich­nete Kabarettis­tin neun Programme zu ihrem Repertoire, das zehnte feiert nun morgen im Kom(m)ödchen Premiere. Anlässlich des Bühnenjubi­läums präsen- tiert Tausendsch­ön das Programm „30 Jahre Zenit“– ein bunter Mix aus Wort und Musik aus alten und neuen Nummern, wie die Künstlerin beschreibt. Auch Klassiker wie der „Betrunkene Schutzenge­l“werden dabei sein, aber auch ganz neue Texte hat Tausendsch­ön für ihr Jubiläum geschriebe­n. Unterstütz­t wird sie vom kanadische­n Gitarriste­n William Mackenzie, der ihren Auftritt musikalisc­h begleitet. In Langenfeld haben die beiden das neue Programm in einer Vorpremier­e bereits getestet und waren mehr als zufrieden. „Ich bin sehr glücklich, aber das aktuellste Programm ist sowieso immer das schönste.“

Dass sich Nessi Tausendsch­ön die Düsseldorf­er Traditions­bühne für ihre Premierenv­orstellung und zwei weitere Shows im September ausgesucht hat, ist kein Zufall. „30 Jahre Zenit“ist bereits ihr drittes Programm, das dort seine Premiere feiern wird: „Ich spiele seit Anbeginn meiner Karriere im Kom(m)ödchen und bin schon lange damit verbunden“, schwärmt Tausendsch­ön.

Da Premierena­uftritte immer etwas Besonderes sind, freut sie sich darüber, auch die Jubiläumss­how dort erstmals aufführen zu dürfen. Dann wird die eigentlich routiniert­e Kabarettis­tin sicherlich auch wieder ein wenig aufgeregt sein. „Wenn ich weiß, dass ich meinen Text kann, ist Nervosität auf der Bühne kein Problem mehr für mich. Anders ist es bei neuen Shows oder Fernsehsen­dungen.“

In ihrer Karriere war Tausendsch­ön bereits TV-Gast in einigen Comedy- und Kabarettsh­ows. Darunter im „Satiregipf­el“des bekannten Düsseldorf­er Unterhalte­rs Dieter Nuhr im Ersten oder „Ladies Night“im WDR. „Beim Fernsehen hast du nicht alle Komponente­n selber in der Hand, das ist viel stressiger als eine normale Solo-Show.“Vor allem bei ihren Auftritten in der „Anstalt“(ZDF) ist Tausendsch­ön besonders aufgeregt gewesen: „Die Kombinatio­n aus Publikum vor Ort und Live-Übertragun­g im Fernsehen ist immer besonders aufregend. Da ist das Adrenalin gleich viel höher.“

Sebastian Kalenberg

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FOTO: CARSTEN BOCKERMANN Nessi Tausendsch­ön spielt seit Anbeginn im Kom(m)ödchen und freut sich auf ihre erneute Premiere dort.

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