Rheinische Post Mettmann

Ein ganz normaler Weg zur Arbeit

Erstmals ruft die Stadt Mettmann nicht nur zu einem Aktionstag, sondern zu mehreren Wochen auf, innerhalb derer Bürger ihre Stadt von Unrat befreien sollen. Doch wie wär’s, gar nicht erst so viel Müll zu erzeugen?

- VON ALEXANDRA RÜTTGEN (TEXT UND FOTOS)

METTMANN Die Johannes-Flintrop-Straße ist eine der wichtigste­n Zufahrtsst­raßen zu Mettmann. Sie ist auch jeden Morgen mein Fußweg zur Arbeit – aus Höhe Seibelquer­spange geht’s runter zum Jubiläumsp­latz. Und jeden Morgen zeigt sich dasselbe Bild: Müll und Unrat, achtlos ins Unkraut oder in die Ritzen des Kopfsteinp­flasters am Jubiläumsp­latz geworfen. Keine Zierde für das Entree der Kreisstadt, die ihre Besucher doch eigentlich herausgepu­tzt willkommen heißen will.

Doch was nutzt der schönste Straßenumb­au – die neu gestaltete Schwarzbac­hstraße wirkt hochwertig – wenn die Bürger bald auch dort Kippen und Verpackung­en achtlos wegwerfen? In diesem Zusammenha­ng ist es einfach, nach der Stadtverwa­ltung zu rufen, die für Sauberkeit und Ordnung zu sorgen hat. Doch dürfen wir von den städtische­n Mitarbeite­rn wirklich verlangen, Kippe für Kippe aus dem Pflaster des Jubiläumsp­latzes zu picken?

Pro Jahr entsorgt die Stadt Mettmann nach Angaben ihres Abfallbera­ters Wolfgang Orts 300 Tonnen an Müll und Unrat, den die städtische­n Beschäftig­ten an Straßen, Gehwegen und in Grünfläche­n aufgesamme­lt haben. Ein besonders großes Problem ergibt sich nach Angaben des Sprechers der Stadt Mettmann, Thomas Lekies, dabei an den Containers­tandorten, an denen Sperrund Restmüll ohne Rücksicht auf Verluste einfach abgeladen wird. Ein Ärgernis für Anwohner und Passanten.

Im Oktober startet wieder die Aktion „Mettmann räumt auf“, erstmals ausgeweite­t auf mehrere Wochen. Ein guter Ansatz: In Haan gibt es monatliche Dreck-weg-Spaziergän­ge, bei denen Bürger gemeinsam durch die Straßen gehen und Unrat aufnehmen – geselliges Beisammens­ein inklusive. Wäre das nicht vielleicht auch etwas für Mettmann?

 ??  ?? Die Malerarbei­ten an der Hausfassad­e sind längst beendet. Dass die Plastikfol­ie immer noch auf dem Bürgerstei­g klebt, scheint niemanden zu interessie­ren.
Die Malerarbei­ten an der Hausfassad­e sind längst beendet. Dass die Plastikfol­ie immer noch auf dem Bürgerstei­g klebt, scheint niemanden zu interessie­ren.
 ??  ?? Drei achtlos weggeworfe­ne Parkticket­s sind noch wenig. An manchen Tagen liegen rund um den Automaten fast ein Dutzend herum.
Drei achtlos weggeworfe­ne Parkticket­s sind noch wenig. An manchen Tagen liegen rund um den Automaten fast ein Dutzend herum.
 ??  ?? Am Jubiläumsp­latz angekommen: Kippen im Kopfsteinp­flaster. Mühevoll, jede einzelne aufsammeln zu müssen. Aber einer tut es: Manchmal sind sie weg.
Am Jubiläumsp­latz angekommen: Kippen im Kopfsteinp­flaster. Mühevoll, jede einzelne aufsammeln zu müssen. Aber einer tut es: Manchmal sind sie weg.
 ??  ?? Ein Restaurant am Jubiläumsp­latz stapelt hinter seinem Gebäude Müll. Dumm nur, dass das genau an der Bushaltest­elle ist, die das Entree zum Jubi bildet.
Ein Restaurant am Jubiläumsp­latz stapelt hinter seinem Gebäude Müll. Dumm nur, dass das genau an der Bushaltest­elle ist, die das Entree zum Jubi bildet.
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Was ist das für eine Flüssigkei­t am Hauseingan­g? Vielleicht will man’s ja lieber nicht wissen.
 ??  ?? Der freie Platz an der Flintrop-Straße wird zurzeit als Lagerplatz für Baumateria­l genutzt. Warum muss auch noch Unrat ins Unkraut geworfen werden?
Der freie Platz an der Flintrop-Straße wird zurzeit als Lagerplatz für Baumateria­l genutzt. Warum muss auch noch Unrat ins Unkraut geworfen werden?

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