Ein ganz normaler Weg zur Arbeit
Erstmals ruft die Stadt Mettmann nicht nur zu einem Aktionstag, sondern zu mehreren Wochen auf, innerhalb derer Bürger ihre Stadt von Unrat befreien sollen. Doch wie wär’s, gar nicht erst so viel Müll zu erzeugen?
METTMANN Die Johannes-Flintrop-Straße ist eine der wichtigsten Zufahrtsstraßen zu Mettmann. Sie ist auch jeden Morgen mein Fußweg zur Arbeit – aus Höhe Seibelquerspange geht’s runter zum Jubiläumsplatz. Und jeden Morgen zeigt sich dasselbe Bild: Müll und Unrat, achtlos ins Unkraut oder in die Ritzen des Kopfsteinpflasters am Jubiläumsplatz geworfen. Keine Zierde für das Entree der Kreisstadt, die ihre Besucher doch eigentlich herausgeputzt willkommen heißen will.
Doch was nutzt der schönste Straßenumbau – die neu gestaltete Schwarzbachstraße wirkt hochwertig – wenn die Bürger bald auch dort Kippen und Verpackungen achtlos wegwerfen? In diesem Zusammenhang ist es einfach, nach der Stadtverwaltung zu rufen, die für Sauberkeit und Ordnung zu sorgen hat. Doch dürfen wir von den städtischen Mitarbeitern wirklich verlangen, Kippe für Kippe aus dem Pflaster des Jubiläumsplatzes zu picken?
Pro Jahr entsorgt die Stadt Mettmann nach Angaben ihres Abfallberaters Wolfgang Orts 300 Tonnen an Müll und Unrat, den die städtischen Beschäftigten an Straßen, Gehwegen und in Grünflächen aufgesammelt haben. Ein besonders großes Problem ergibt sich nach Angaben des Sprechers der Stadt Mettmann, Thomas Lekies, dabei an den Containerstandorten, an denen Sperrund Restmüll ohne Rücksicht auf Verluste einfach abgeladen wird. Ein Ärgernis für Anwohner und Passanten.
Im Oktober startet wieder die Aktion „Mettmann räumt auf“, erstmals ausgeweitet auf mehrere Wochen. Ein guter Ansatz: In Haan gibt es monatliche Dreck-weg-Spaziergänge, bei denen Bürger gemeinsam durch die Straßen gehen und Unrat aufnehmen – geselliges Beisammensein inklusive. Wäre das nicht vielleicht auch etwas für Mettmann?