Musikfreunde lassen von Irland träumen
Gespielt wurden irische Stücke und einige Sätze aus dem „Karneval der Tiere“.
WÜLFRATH „Tierisch beste Musikfreunde“, so lautet das Jahresmotto der Musikfreunde Wülfrath, die jetzt in der Schlupkothener Kathedrale ihr Hauptkonzert gaben. „Wir kommen schon lange und immer wieder gerne hierher“, erzählte Vorsitzender Ingo Wünsch.
Unterstützt wurde das Orchester von„Nevermind Music“– vier junge Musiker, die bei den Musikfreunden Mitglied sind. „Wir bieten jugendlichen Musikern die Gelegenheit, unsere Anlage und unseren Probenraum zu nutzen. Natürlich können sie auch mit uns auf der Bühne stehen“, erläuterte Wünsch sein Konzept der Jugendförderung.
Vor dem wichtigsten Konzert des Jahres hatten sich die Musikfreunde neben den wöchentlichen Proben nur zu einer einzigen Sonderprobe getroffen: „Wir sind sowieso gut drauf“, zeigte sich der Vorsitzende überzeugt. Gut drauf war auch der musikalische Leiter und Dirigent, Stephan Lux. Die Idee, auf dem Konzert irische Stücke wie die „Irische Suite“und „Irish Coffee in Irish Pubs“zu spielen, sei auf einer Tour im Bus entstanden.
„Und von ,irisch‘ sind wir dann schnell zu ,tierisch‘ gekommen“, erklärte er mit einem Schmunzeln den Zusammenhang zum Jahresmotto und dem zweiten Teil des Konzertes, bei dem einige Sätze aus dem „Karneval der Tiere“auf dem Programm standen. „Im nächsten Jahr wollen wir noch mehr aus dem Karneval der Tiere spielen“, ergänzte Ingo Wünsch.
Und obwohl den Musikfreunden, bei denen die Akkordeons dominieren, die traditionellen irischen Instrumente fehlen, kamen die Stücke doch dem Klang vom echten Irish Folk sehr nah. Die Klangvielfalt des Akkordeons kombiniert mit einem dumpfem Schlagzeug, dazu ein Bild von der irischen Steilküste im Hintergrund – wer fühlte sich da nicht wie auf die grüne Insel entführt?
„Ich hatte gar nicht damit gerechnet, dass sie so viel Irish Folk spielen“, sagte Hartmut Lubberich, der als ehemaliger „Musikfreund“eher spontan zum Konzert gekommen ist und auch selbst irische Musik macht, „aber es gefällt mir.“
Während die Musikfreunde von den Nevermind-Musikern angesagt wurden, kündigten die Musikfreunde die vier jungen Musiker an, die im ersten Konzertteil unter anderem mit einem Country-Medley überzeugen. Sranya spielt die Cajons, Nico, Marius und Lori singen auch. Die schöne Stimme der Sängerin kommt bei „Jolene“von Dolly Parton besonders gut zum Ausdruck. Natürlich fehlt auch das Hintergrund-Bild von Dolly Parton nicht, die das Lied aus Eifersucht auf eine andere Frau geschrieben hat.
Nach der Pause ging es weiter mit dem Karneval der Tiere. Stephan Lux hatte sich dafür extra umgezogen. Und während er auf seinen Einsatz wartete, nutzte er eine kleine Pause humorvoll für ein „politisches Statement“:„I don’t eat my friends“stand auf seinem T-Shirt, auf dem auch verschiedene Tiere abgebildet sind.