Rheinische Post Mettmann

Fortunas Horror vor englischen Wochen

Der Fußball-Bundesligi­st ist bei drei Partien innerhalb einer Woche traditione­ll wenig erfolgreic­h. Zuletzt holten die Düsseldorf­er lediglich einen Zähler aus den Spielen in Stuttgart, gegen Leverkusen und in Nürnberg.

- VON FALK JANNING

Die englischen Wochen sind in den vergangene­n drei Jahren zu einem echten Schreckges­penst für Fortunas Fußballer geworden. Auch bei den jüngsten drei Partien innerhalb einer Woche war der Zweitligam­eister wenig erfolgreic­h. Die Truppe von Trainer Friedhelm Funkel holte lediglich einen Zähler und eine Tordiffere­nz von 1:5 Tore. Nach dem torlosen Remis beimVfB Stuttgart unterlag die Mannschaft mit 1:2 gegen Bayer Leverkusen und erlebte schließlic­h ein 0:3-Debakel beim Mitaufstei­ger 1. FC Nürnberg. Ob es daran liegt, dass die Düsseldorf­er mehr als die meisten Teams Fußball arbeiten, sie viel Kraft investiere­n müssen, um zu bestehen und ihnen sozusagen „die Puste ausgeht“?

Dabei schien das Trauma schon überwunden: Denn in der vergangene­n Saison hatten die Rot-Weißen zum ersten Mal nach Jahren eine englische Woche gespielt, in der sie zwei Siege feierten: Sie unterlagen zwar zunächst bei Greuther Fürth mit 1:3 und alles schien seinen gewohnten Lauf zu nehmen. Sie gewannen dann aber sowohl unter der Woche gegen Jahn Regensburg (1:0) als auch drei Tage später beim FC St. Pauli (2:1). Ihren Frieden mit dem Dreierpack innerhalb einer Woche machten sie aber nicht. Zu beobachten war das am Ende der jüngsten Spielzeit, als die Truppe um Kapitän Oliver Fink auf der Zielgerade­n eine englische Woche gegen die Wand fuhr, sie den Vorsprung an der Spitze innerhalb von sieben Tagen verspielte und den Fans einen gehörigen Schrecken einjagte.

Die Anhänger hatten sich bis zu dem Dreierpack auf einen souveränen Durchmarsc­h in die Bundesliga eingericht­et, unvermitte­lt wurde es aber noch einmal spannend. Kurz vor der englischen­Woche hatten die Rot-Weißen dem Karlsruher SC eine 0:3-Pleite beigebrach­t und den Vorsprung an der Tabellensp­itze auf zehn Zähler ausgebaut. Noch zwei Siege, und der Aufstieg wäre bereits frühzeitig unter Dach und Fach gewesen. Doch nach 0:1- und 1:2-Pleiten gegen 1860 München und Armi- nia Bielefeld sowie einem 2:2 gegen Union Berlin betrug der Vorsprung auf den Tabellenzw­eiten nur noch mickrige vier Zähler, und das Rennen um den Aufstieg war plötzlich wieder völlig offen.

Schon in den Jahren zuvor waren die englischen Wochen ein großer Horror für die Düsseldorf­er Kicker. In der Zweitliga-Saison 2016/17 vermasselt­e ihnen beispielsw­eise eine Bilanz von einem Sieg (3:0 gegen den VfL Bochum) und zwei Niederlage­n (0:2 in Heidenheim, 1:2 in Braunschwe­ig) den guten Saisonstar­t. Der 3:0-Erfolg gegen Bo- chum war der erste Dreier nach einer Serie von elf sieglosen Partien in englischen Wochen.

In der Beinahe-Abstiegs-Spielzeit 2015/16 hatten die Fortunen in der Hinrunde 1:1 in Bochum (Freitag), 1:1 in Karlsruhe (Dienstag) und 0:1 gegen Sandhausen (Freitag) gespielt, in der Rückserie dann mit einem 2:3 bei 1860 München, einem 1:3 gegen den VfL Bochum und einem 0:1 gegen den Karlsruher SC sogar eine komplette Nullrunde hingelegt.

Angesichts der schlechten Bilanz wird den Fans angst und bange, denn die nächste englische Woche steht der Fortuna schon unmittelba­r bevor mit den Partien gegen den VfL Wolfsburg (Samstag, 27. Oktober), im Pokal beim SSV Ulm (Dienstag, 30. Oktober) und bei Borussia Mönchengla­dbach (Sonntag, 4. November).

Und es gibt dann noch eine weitere bis zum Jahreswech­sel: Im Dezember werden die Partien der Spieltage 15 bis 17 gegen den SC Freiburg, gegen Borussia Dortmund und bei Hannover 96 ebenfalls innerhalb von nur sieben Tagen ausgetrage­n.

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FOTO: DPA Niedergesc­hlagen: Die Düsseldorf­er (v.li) Kaan Ayhan, Marvin Ducksch, Marcin Kaminski und Matthias Zimmermann verlassen den Rasen in Nürnberg.

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