Rheinische Post Mettmann

Fortunen treffen auf ihre Vergangenh­eit

Marcel Sobottka und Kaan Ayhan spielen am Samstag gegen den FC Schalke 04, dessen Trikot sie schon als Fünfjährig­e trugen.

- VON FALK JANNING

Die Fortunen Marcel Sobottka (24) und Kaan Ayhan (23) treffen am Samstag (15.30 Uhr, Arena) mit ihrer Mannschaft auf den FC Schalke 04 und ihre Vergangenh­eit. Schon vor 18 Jahren spielten die beiden Defensivsp­ezialisten gemeinsam in einer Mannschaft, kickten als Fünfjährig­e für die Schalke-Minis. „Dieses Spiel lässt mich nicht kalt, das ist etwas ganz Besonderes für mich“, sagt Ayhan mit glänzenden Augen. „Ich bin auf Schalke groß geworden, habe dort meine ersten Schritte gemacht. Gespielt habe ich noch nie gegen Schalke, das ist eine Premiere für mich und wird eine ganz neue Erfahrung.“

Kontakt zu Spielern der aktuellen Schalker Mannschaft haben weder Ayhan noch Sobottka. „Dafür hat sich das Gesicht der Mannschaft zu sehr verändert“, sagt der türkische Nationalsp­ieler. Die Bindung dorthin ist aber weiterhin sehr groß. Sämtliche Bekannte, Freunde und Verwandten wohnen schließlic­h noch in Gelsenkirc­hen. Das zeigt die Flut an Kartenanfr­agen, die die beiden Ex-Schalker in den vergangene­n Tagen bekommen haben.„Mehr als 100 Tickets sollte ich besorgen. Nun habe ich 20 organisier­en können“, sagt Ayhan, „für die Familie und die engsten Freunde.“ Der temperamen­tvolle Innenverte­idiger zeigt auf dem Platz regelmäßig große Emotionen und erhält dafür auch schon mal eine Verwarnung. Beim 0:3 in Nürnberg in der vergangene­n Woche hatte er sich bei der Rudelbildu­ng im Griff – auch schon wegen des Duells gegen seinen Heimatklub, wie er gesteht. Eine Gelb-Rote Karte und eine Sperre wollte der Nationalsp­ieler vor dem Duell, das ihn so sehr elektrisie­rt, auf keinen Fall riskieren. „Ich möchte gegen Schalke unbedingt 90 Minuten dabei sein, ich werde mich zerreißen, bin bis in die Haarspitze­n motiviert, möchte jeden Zweikampf gewinnen.“

Sportlich hat er mit seinem ExKlub längst abgeschlos­sen, wie er erklärt. „Ich bin voll auf Fortuna konzentrie­rt. Es wäre sehr wichtig, dass wir den zweiten Dreier der Saison einfahren.“Ein kleiner Vorteil könne sein, dass Schalke am Mittwoch in der Champions League in Moskau antreten muss und mit müden Beinen kommt.

Die Niederlage in Nürnberg hätten die Fortunen längst aus den Kleidern geschüttel­t. „Das 0:3 hat extrem geschmerzt, aber nur kurz“, sagt Ayhan. „Denn die Niederlage

war verdient. Schlimmer war das 1:2 gegen Leverkusen, weil es so ungerecht war. Da denke ich dann noch lange drüber nach, wie es hätte anders laufen können.“Aber in der Bundesliga würden kleinste Unachtsamk­eiten eben konsequent bestraft.„Das müssen wir gegen Schalke abstellen.“

Sobottka brennt ebenfalls auf seinen Einsatz gegen seinen ExKlub. Nachdem er das jüngste Spiel in Nürnberg wegen eines Magen-Darm-Virus’ verpasste und am Dienstag am ersten Training derWoche nicht teilnehmen konnte, steht hinter seinem Einsatz aber noch ein Fragezeich­en. „Ich hoffe, dass ich am Mittwochmo­rgen wieder ins Training einsteigen kann“, sagte der defensive Mittelfeld­spieler. „Die Schalker haben eine große Qualität. Es ist schwer zu sagen, warum es bei ihnen an den ersten Spieltagen nicht geklappt hat und sie sich in der unteren Tabellenhä­lfte befinden. Dennoch haben wir auch in diesem Spiel eine Siegchance.“

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FOTO: SCHALKE 04 Bereits vor 18 Jahren spielten Kaan Ayhan (links) und Marcel Sobottka gemeinsam für die Schalke-Minis.

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