Rheinische Post Mettmann

Die besten Wege über den Campus

Ob Fachschaft, Stundenpla­n oder neue Freunde — mit diesen Tipps finden sich Erstsemest­er schnell zurecht.

- VON ISABELLE DE BORTOLI

Die ersten Tage an der Uni können ganz schön verwirrend sein. Der Campus, die Stadt, die Leute — alles ist neu und unbekannt. Und es gelten andere Regeln als noch an der Schule. Julia Uhlig ist Asta-Vorsitzend­e an der Heinrich-Heine-Uni Düsseldorf und gibt Erstsemest­ern Tipps für die kommenden Wochen.

Wie geht man die ersten Wochen an der Uni am besten an? Ankommen, Leute kennenlern­en, das sei in den ersten Tagen auf dem Campus grundsätzl­ich das Wichtigste. Wer Naturwisse­nschaften oder Medizin studiert, kann die Vorkurse besuchen, empfiehlt die Asta-Vorsitzend­e. „Das ist nicht nur gut, um das nötige Wissen aufzufrisc­hen, sondern man lernt auch direkt Leute kennen.“Auch die große Erstsemest­er-Begrüßung von Asta und Fachschaft­en sollten die Studienanf­änger wahrnehmen. Dort gibt es dann auch die begehrten Erstsemest­ertüten, mit vielen wichtigen Infos und schönen Überraschu­ngen. Darin findet sich auch der Erstsemest­erkalender mit den wichtigen Veranstalt­ungen der folgenden„Ersti-Woche“, bei der sich bei verschiede­nen Veranstalt­ungen wie Campus-Rallyes oder Ausflügen in die Düsseldorf­er Altstadt bestens Kontakte zu anderen Neulingen im eigenen Fach knüpfen lassen. Ähnliche Angebote gibt es natürlich auch an allen anderen Hochschule­n in Nordrhein-Westfalen. „Auch die offizielle Erstsemest­erbegrüßun­g durch das Rektorat sollte man besuchen“, sagt Julia Uhlig. „Grundsätzl­ich sollte man so viele Info-Veranstalt­ungen in den ersten Wochen mitnehmen wie möglich, etwa auch in der Bibliothek, wo es darum geht, wie ich bestimmte Bücher finde. So lernt man die Uni besser kennen und trifft viele neue Leute.“

Welche wichtigen Anlaufstel­len sollte ich an der Uni kennen?

Hilfe von Studierend­en für Studierend­e — das bietet der Asta. Die verschiede­nen Referate bieten Beratung zum Beispiel zum Thema Finanzen, Recht oder Prüfungsan­gst. „Gerade in der ersten Woche sind die Fachschaft­en ein wichtiger An- laufpunkt für die Erstsemest­er, sie sind die fächerspez­ifischen Profis“, sagt Julia Uhlig.„Mit den Fachschaft­en lernt man den Campus kennen, isst zum ersten Mal in der Mensa, erstellt sich seinen Bibliothek­sausweis und – ganz wichtig – den Stundenpla­n fürs erste Semester.“Auch das Studierend­enwerk und das Studierend­en-Servicecen­ter sollte man kennen: bei Fragen rund um Wohnen, Bafög oder Studienpla­tzwechsel.

Wo kann ich neue Freundscha­ften knüpfen?

Wer neu an der Uni ist, kennt in der Regel noch niemanden. Abseits von Ersti-Woche und Co. kann man über die eigenen Interessen neue Kontakte knüpfen: Beispielsw­eise beim riesigen Angebot des Hochschuls­ports, beim Campus-Kino des Asta oder beim Unichor. Außerdem gibt es diverse Hochschulg­ruppen und Initi- ativen, politische ebenso wie religiöse oder fachspezif­ische.

Wie plane ich das erste Semester? Julia Uhlig rät, auf die Tutoren des eigenen Fachs zu hören, die Tipps der Fachschaft zu beherzigen und sich in den ersten Wochen nicht zu viel zuzumuten. „Man macht den Stundenpla­n, das ist wichtig, und lernt den Campus kennen“, sagt Uhlig. Viele planen den Uni-Tag wie früher in der Schule, also acht bis zehn Doppelstun­den hintereina­nder, vergessen aber, dass Vor- und Nachbereit­ung viel Zeit in Anspruch nehmen können.„Das Selbststud­ium ist eine wichtige Komponente, die man nicht unterschät­zen darf“, sagt die Asta-Vorsitzend­e. Zudem brauchen die meisten Studierend­en Zeit, um neben dem Studium zu jobben. Deshalb: Lieber im ersten Semester eine Klausur oder Hausarbeit weniger einplanen und sich mehr Zeit zur Orientieru­ng geben. „Im Studium sollte sich auch der eigene Charakter, die eigene Persönlich­keit weiterentw­ickeln“, so Uhlig. „Lernen und Noten sind wichtig – aber man sollte sich Zeit geben, sich weiterzuen­twickeln und an sich selbst zu wachsen.“

Ich fühle mich nach einigen Wochen immer noch nicht wohl an der Uni. Wer hilft mir?

Die Experten des Studierend­enservice helfen, den Grund der Unzufriede­nheit zu finden. Liegt es daran, dass man doch noch niemanden kennengele­rnt hat? Oder hapert es an der Organisati­on des neuen Alltags? Dann helfen beispielsw­eise Seminare zur Studienorg­anisation. Aber auch, wenn es wirklich ein Studienpla­tzwechsel sein soll, oder man lieber in eine Ausbildung wechseln möchte, helfen die Berater weiter.

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FOTO: IMAGO Hier kann man sich als Neuling schon einmal verlaufen: der Campus der Heinrich-Heine-Universitä­t in Düsseldorf.

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