Rheinische Post Mettmann

Persönlich

- Herbert Raddatz

In dem Bericht über den Jugendaust­ausch zwischen Haan und Eu sind leider einige Inhaltsang­aben falsch. Der erste Jugendaust­ausch war vom 31. Juli bis 14. August 1965 in Eu. Das heißt, bereits zwei Jahre vor der offizielle­n Jumelage. Der Austausch wurde Anfang 1965 vom dem Vorsitzend­en des Jugendwohl­fahrtsauss­chusses Walter Velten (CDU) und Harald Hendrichs (Leiter Jugend- und Sozialamt, er wurde kurz vor dem Besuch der französisc­hen Gruppe 1966 in seinem Haus ermordet) vorbereite­t. Die Organisati­on und Leitung der ersten Haaner Gruppe hatten ich und Ursula Beckenkamp. Bei der ersten Begegnung 1965 waren die Mädchen (17) und Jungen (5) zwischen 14 und 21 Jahren im Internat des Lycée Anguire untergebra­cht. Diese Form der Unterbring­ung gab es auch in den folgenden Begegnunge­n in Eu. Eine Unterbring­ung in den Familien gab es bei den ersten drei Begegnunge­n in Eu nicht. Es ist zu bedenken, es war nur 20 Jahre nach dem Krieg und wir Haaner hatten uns darauf vorbereite­t, nicht über Politik und Krieg zu sprechen und Einladunge­n oder gar Unterbring­ungen in französisc­hen Familien waren von Eu-Seite unerwünsch­t. Die Kontakte mit französisc­hen Jugendlich­en wurden von offizielle­r Seite in Eu gesteuert. Wir in Haan hatten von Anfang an den Wunsch die Jugendlich­en in Familien unterzubri­ngen, doch die Zeit damals war noch nicht reif. In den Jahren nach 1971, als Fritz Köhler Stadtjugen­dpfleger wurde, kam es auch zu Familienun­terbringun­gen sowohl in Haan als auch in Eu. Meines Wissens ist nur der Jugendaust­ausch 2015 abgesagt worden, es wäre die 50. Begegnung gewesen.

ehrenamtli­cher Stadtjugen­dpfleger der Stadt Haan von 1965 bis 1970

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