Rheinische Post Mettmann

25 Jahre Filmmuseum Düsseldorf

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Regelrecht zu hören und zu sehen war die Begeisteru­ng für das bewegte Bild, als Bernd Desinger, der Chef des Filmmuseum­s Düsseldorf, gemeinsam mit seinem „Vize“Matthias Knop das Jubiläumsp­rogramm anlässlich es 25-jährigen Bestehens ihres Hauses vorstellte­n. Ein Höhepunkt ist ohne Frage der kommende Samstag mit einem Mammut-Programm und etlichen hübschen Angeboten für Cineasten.

Als bekennende und auch anerkannte Film-Narren hatte das Doppel Glänzen in den Augen, als es um die Blicke zurück ging. Da war die Rede von der Kinematogr­aph-Adolf-Straße, wie die GrafAdolf-Straße früher mal genannt wurde, wie Desinger berichtete. „Weil sich hier ein Kino an das andere reihte.“Um die 1910 müsse das gewesen sein, ergänzte Knop. Exakt in dieser Zeit war auch Ludwig Gottschalk entschloss­en, die Welt mit Filmen zu beglücken. Seine Düsseldorf­er Film-Manufaktur gab nach Wissen Knops den Startschus­s für den Monopol-Filmverlei­h, von da an wurden Filmrechte gebündelt verkauft.

Desinger und Knop werden auch am Samstag die Stellung halten, wenn das Programm „25 Jahre Filmmuseum“um 11 Uhr startet. Auf einen Flohmarkt mit Schätzen aus der Geschichte des Filmes dürfen sich die Besucher freuen und darauf, alte 35-Millimeter-Filme in den Projektor einlegen zu können – fast ein wenig stolz berichtete­n die beiden Filmmuseum­s-Chefs, dass sie das als junge Männer noch gelernt hätten und schwärmten von der „unfass- baren Tiefenschä­rfe“der mitunter 100 Jahre alten Filme. Die Mutigen können im Rahmen einer Stuntshow auch mal aus sechs Meter Höhe in die Tiefe stürzen – das letzte und einzige Mal gab es die zur Eröffnung des Museums 1993. Das opulent bestückte Archiv des Filmmuseum­s ist „ein großer Kühlschran­k“(sechs Grad kalt, 25 Prozent Luftfeucht­igkeit) befindet sich an der Benzenberg­straße, ein Shuttle wird die Besucher vom Filmmuseum dorthin fahren. Bei einer Auktion gibt es jede Menge Filmplakat­e zu ersteigern. Und abends zur Vorführung des Filmes „Kleine Haie“im Black-Box-Kino kommt dessen in Düsseldorf lebende Regisseur Sönke Wortmann persönlich.

Zu Scherzen war Desinger (er kam 2009 ins Filmmuseum, Knop war schon 2004 da) allemal aufgelegt: „Unser Publikum ist zwischen acht und 80 Jahre alt, ähnlich wie bei den Rolling-Stones-Konzerten, allerdings von denen in den 1960er-Jahren.“

Gut 60.000 Besucher pro Jahr zählt mittlerwei­le das im Herzen der Altstadt gelegene und 1993 gegründete Filmmuseum an der Schulstraß­e. Es gewährt als interaktiv­es Museum einen Zugang zur Welt des Films von seinen frühesten Anfängen bis in die Gegenwart. „Sowohl, was die Vielzahl der Themen rund um den Film als auch die Bandbreite des Publikums angeht, werden wir nicht stehen bleiben. Wir wollen in jeder Hinsicht noch ‚inter-attraktive­r‘ werden“, sagt Desinger. Auch Sonderauss­tellungen soll es weiter geben. Mit Schmunzeln erinnerten er und Knop an die Vampir-Schau, „bei der ich unzählige Male in einen Sarg steigen musste“, sagt Desinger. Knop denkt gerne an die Schau zum Krimi „Tatort“: „Die Waffen und Repliken wurden erst spät geliefert, und so bauten wir bis zum frühen Morgen auf. Aber das hat auch total Spaß gemacht.“Die Waffe von Kommissar Walther, „Walther PPK“, hieß dann zwar leider „Walther PKK“, „damals gerieten wir ins Schwitzen, heute lachen wir darüber“, meint Knop. Brigitte Pavetic

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„Winnetou“Pierre Brice kam zur Ausstellun­gseröffnun­g „Schatz im Silbersee“.
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Schauspiel­er Günter Lamprecht (l.) mit Bernd Desinger, Leiter des Filmmuseum­s Düsseldorf.

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