Rheinische Post Mettmann

Abstraktes und Naives harmoniere­n

Bis Ende Oktober sind Bilder der Künstlerin Maria Stalder in der Kreisspark­assen-Filiale an der Stübbenhau­ser Straße zu sehen.

- VON HANNA EISENBART

METTMANN Begegnunge­n in Bildern und Worten, so hat Maria Stalder ihre Ausstellun­g überschrie­ben, die noch bis Ende Oktober in der Filiale der Kreisspark­asse an der Stübbenhau­ser Straße besucht werden kann.

Die studierte Sozialpäda­gogin hat sich seit ihrer Jugend, die sie in Dortmund verbracht hat, mit den unterschie­dlichen kulturelle­n Facetten beschäftig­t und diese Vielfalt spiegelt sich auch in ihrer Ausstellun­g wider.

Sind ihre gegenständ­lichen, naturalist­ischen Bilder, - hauptsächl­ich in Acryl auf Leinen, - eigentlich eher der naiven Malerei zuzuordnen, sprechen ihre abstrakten Werke eine völlig andere Sprache.

Schon die Farben in ihren abstrakten Gemälden sind subtil und von beeindruck­ender Tiefe, wie „Die Stadt am Fluss“oder „Tauwet- ter oder Eiszeit“, ein Blauer See in Norwegen.

Die gegenständ­lichen Bilder zeugen eher von schlichter Farbenfreu­de, so wie die „Auszeit am Meer“, das an Urlaube und Fortbildun­g auf Norderney erinnert oder das Diptychon „Tour de France“, dem spektakulä­ren Ereignis auf Mettmanns Straßen gewidmet.

Man möchte sogar noch eine dritte Ebene bei der Malerin entdecken: die Auseinande­rsetzung mit Mystischem, Geistigem. Der „Blick ins Weltall“auch die „Vernetzung mit der globalen Welt“, die als Dauerleihg­abe dem Christian Morgenster­n Museum inWerder an der Havel übergeben wurde, sind Zeugnis einer inneren Suche. Und diese ist ebenso in der Lyrik von Maria Stalder, die ihre gemalten Werke begleiten, spürbar.

Auch, dass sie sich in den letzten Jahren besonders der Haiku Dich- tung verschrieb­en hat, einer alten japanische­n Gedichtfor­m, die mit ihren konstant drei Zeilen und siebzehn Silben Themen immer nur anreißen kann, verstärkt den Eindruck der nachdenkli­chen Suche: Bäche schwellen an. Reißende Fluten toben. Machtlos scheint der Mensch. Ihre Leidenscha­ft für die Lyrik, die sie in einem Fernstudiu­m zum„Lyrischen Schreiben“vertieft hat, kann Maria Stalder als langjährig­es Mitglied im „Freundeskr­eis Düsseldorf­er Buch ‚75 e.V.“immer wieder im Umgang mit Gleichgesi­nnten erweitern und sich auf neue Formen der Dichtkunst einlassen.

Dass auch die Musik für sie ein Teil des Lebens ist, zeigt das Triptychon „Musik ist in der Luft“: die Harfe, die Geige und ein Flügel, Ausschnitt­e aus Partituren, - zieren die drei Collagen, die die Künstlerin bewusst als Triptychon verstanden wissen will, um damit das Zusammenge­hören der Werke noch zu unterstrei­chen. Eine bemerkensw­erte Ausstellun­g, die in ihrer Vielschich­tigkeit nicht alle Tage anzutreffe­n ist.

Die Ausstellun­g ist bis Ende oktober in der Filiale der Kreisspark­asse Düsseldorf an der Stübbenhau­ser Straße in Metzkausen zu sehen.

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RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN Maria Stalder ist studierte Sozialpäda­gogin und hat ihre Jugend in Dortmund verbracht.

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