Experten empfehlen Grippe-Impfung
Ob Arzte, Apotheker, Kreisgesundheitsamt oder das Paul-Ehrlixch Institut: Alle befürworten den kleinen Piks. Die Kassenärztliche Vereinigung hat Informationen für Patienten und Mediziner im Internet zusammengestellt.
KREIS METTMANN Mit Beginn der Herbstzeit naht wieder die alljährliche Grippesaison, die in diesem Frühjahr besonders heftig ausfiel und bewies, dass die „echte“Influenza mit hohen Risiken verbunden ist. Diesen Risiken kann man einfach vorbeugen. Die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein vertritt die Auffassung, dass eine Impfung den besten Schutz vor einer Erkrankung mit der Influenza bietet. Vor allem über 60-Jährige, chronisch Kranke und immungeschwächte Menschen sollten sich impfen lassen – sie sind besonders gefährdet, sich anzustecken. Aber auch für Schwangere und Personen, die beruflich viel Kontakt mit anderen Menschen haben, kann der „kleine Piks“sinnvoll sein.
Im vergangenen Jahr ließen sich im Rheinland rund 985.000 Menschen gegen die Influenza impfen, weniger als 2016. Da waren es waren es über 990.000 Grippeschutzimpfungen. In einer nicht repräsentativen Umfrage in der Ratinger Innenstadt sagen viele Befragte fast entrüstet „Nein“zur Impfung – nur eine Seniorin reagiert erstaunt auf die Frage: „Aber natürlich lasse ich mich impfen, schon immer.“Ähnlich sieht es die Apothekerkammer: „Ich persönlich finde es wichtig, sich impfen zu lassen“, sagt Inge Funke, Apothekerin in Hilden und Sprecherin der Apothekerkammer. „Dieses Jahr kommt dabei ein Impfstoff zum Einsatz, der gegen vier Influenza-Virustypen schützt. Bislang war für gesetzlich Versicherte ein Dreifachimpfstoff die Regel.“
Eine Impfung aus dem Vorjahr ist in diesem Jahr nicht mehr wirksam, und eine erneute Impfung vor der diesjährigen Grippesaison ist erforderlich. Denn die Grippeviren sind Verwandlungskünstler. Der Impf- stoff wird daher den sich verändernden Viren jedes Jahr neu angepasst.
Ärzte und Apotheker empfehlen, deshalb, sich möglichst zwischen Ende September und Mitte Oktober impfen zu lassen. „Dann ist man rechtzeitig zu Beginn der Grippewelle, die in der Regel zu Be- ginn des neuen Jahres auftritt, geschützt“, sagt Dr. Carsten König, stellvertretender Vorsitzender der KV Nordrhein und Hausarzt in Düsseldorf. „Nach der Impfung dauert es in der Regel etwa zwei Wochen, bis der Körper genügend Antikörper produziert hat.“
Die ersten Chargen des Influenza-Impfstoffes sind ausgeliefert und in den Arztpraxen verfügbar. Neben Hausärzten nehmen auch Kinder- und Jugendärzte sowie Gynäkologen die Grippeschutzimpfungen vor. Vor einer Impfung sollten Patienten mit ihrem behan-
delnden Arzt sprechen.
Mit einigen Krankenkassen konnte die KV Nordrhein zusätzlich Sondervereinbarungen abschließen: So übernehmen die Techniker Krankenkasse, Kaufmännische Krankenkasse, KKH, BKK 24, Pronova BKK, die actimonda Krankenkasse sowie die VIACTIV Krankenkasse von Oktober dieses Jahres bis Ende März 2018 die Kosten der Grippeimpfung für alle ihre Versicherten – auch wenn sie keiner Risikogruppen angehören. Die AOK Rheinland/Hamburg trägt zudem die Kosten der Grippeimpfung für alle Versicherten bis 18 Jahre.
Informationen rund um die Grippeschutzimpfung hat auch die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) im Netz unter www.kbv.de zusammengestellt. Im Rahmen der Aktion„Gib der Grippe eine Abfuhr!“finden Interessierte dort zahlreiche Informationsmaterialien sowie ein Patienten-Video zum Thema.