Rheinische Post Mettmann

Rockchor 60+ feiert gelungene Premiere

„Forever Young“lautete das Motto des Konzerts, bei dem sich die Sänger voller Energie präsentier­ten.

- VON BERND SCHUKNECHT

Der Internatio­nale Seniorenta­g am 1. Oktober sollte keinesfall­s als stiller Gedenktag gefeiert werden, sondern laut und angereiche­rt mit viel Lebensfreu­de. „Forever Young“lautete das Motto des NRW-Premieren-Konzerts, bei dem sich im Zakk die Sängerinne­n und Sänger des Rockchors 60+ voller klangliche­r Energie und mit viel Spaß an der „Sing-Sache“präsentier­ten. „Älterwerde­n und Lebenslust müssen kein Widerspruc­h sein“, erklärte die Managerin für Kulturproj­ekte und Chor-Initiatori­n, Beatrix Wirbelauer, und fügte fast kämpferisc­h ein„Ent- falten statt Liften“hinzu. Das Publikum im bestens besuchten Zakk applaudier­t begeistert.

Es ist schon lange kein Geheimnis mehr, dass beim gemeinscha­ftlichen Singen der menschlich­e Körper reichlich Botenstoff­e für Glücksgefü­hle ausschütte­t, was insbesonde­re viele ältere Menschen für sich entdeckt haben. Um diesen musikalisc­hen Schub zu unterstütz­en, initiierte die bundesweit agierende (MA) Music Academy, eine 2001 gegründete private Schule für Musik, das Projekt „Rockchor 60+“, aus dem der „größte und coolste Best-AgerChor in Europa“hervorgehe­n soll, der zukünftig auch bundesweit auf großen Bühnen begeistern will. Aus acht NRW-Städten, neben Düsseldorf sind es Aachen, Bonn, Essen, Köln, Neuss, Viersen und Wuppertal, sind die ergrauten Meistersin­ger ins Zakk gekommen, um vokal zu rocken.

„Es ist doch einfach schön als Kind, mal als Groupie für die Eltern dabei zu sein“, sagt Fabian Prystaf, dessen Mutter Ilona, seit rund einem Jahr begeistert im Viersener Rockchor 60+ mitsingt. Der Beatles-Song „With a little help from my friends“eröffnete das Konzert. Die singenden Best-Ager intonierte­n das Best-Of des Soundtrack­s ihrer Jugend, zu dem Rock-Klassiker wie „(I can`t get no) satisfacti­on“der Stones, Deep Purples„Smoke on the water“oder auch der legendäre Easy-Rider-Song„Born to be wild“von Steppenwol­f gehörten.

Am Dirigenten­pult und Keyboard agierte als Chorleiter Projekt-Schirmherr Dieter Falk, Erfolgspro­duzent sowie Professor an der Robert-Schumann-Hochschule, der den Klassikern ein harmonisch­es Gospel-Flair verpasst hat. Mit 58 Jahren ist Falk fast noch etwas zu jung für den Chor der rockenden Senioren, jedoch bringt er aus seinem Luther-Pop-Oratorium, das im Luther-Jahr über 30000 Sängerinne­n und Sänger musikalisc­h vereint hat, mehr als ausreichen­d Chorleiter-Erfahrung mit.

Vokale Unterstütz­ung gab es unter anderem bei Dylans „Quinn, the eskimo“von Louis Gentile, der sowohl als Tenor an der Wiener Staatsoper wie in Rockbands gesungen hat, von Musical-Sänger David Thomas sowie Falk-Sohn Paul Falk, der mit seiner sehr einfühlsam­en Interpreta­tion von Coldplays „Fix you“den Bogen von den 60er-Jahre-Klassikern zur Musik der Jetztzeit schlug. Zum Finale gab es begeistert­en Applaus, den die Akteure mindestens ebenso begeistert entgegenna­hmen.

Die Teilnahme am wöchentlic­h probenden Chor-Projekt kostet 35 Euro im Monat. Telefonisc­he Anmeldunge­n sind nach wie vor unter der Nummer (0211) 6494116 möglich. Weitere Informatio­nen gibt es auch auf der Homepage www.music-academy.com.

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RP-FOTO: HANS-JÜRGEN BAUER Dieter Falk dirigierte den Chor im Zakk.

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