Rheinische Post Mettmann

Fünf Freunde für mehr Menschlich­keit

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(dh) Ob die mehrere Tonnen schwere und monumental­e Skulptur „Caldera“von Tony Cragg wirklich durch das Rolltor in die Halle passt, wird noch geprüft. „Es geht dabei um wenige, aber entscheide­nde Zentimeter“, sagt Walter Gehlen. Doch der Geschäftsf­ührer des Unternehme­ns Art Fair Internatio­nal, das mit großer Furore vor einem Jahr die Kunstmesse Art Düsseldorf aus der Taufe gehoben hat, ist zuversicht­lich, dass der Markt der Moderne auch bei der zweiten Auflage vom 16. bis 18. November erfolgreic­h über die Bühne geht. Ein Jahr nach ihrem Start mit 43.000 Besuchern vergrößert sich die Schau: 91 etablierte und junge Galerien aus 19 Ländern sind angemeldet. Auf dem Areal Böhler wird in zwei Hallen die Kunst einziehen. Sammler aus Taiwan, Portugal und London meldeten sich an. Eine Delegation aus Indien wird am Rhein erwartet. „Viele wollen hautnah erleben, welche Rolle Düsseldorf für die zeitgenöss­ische Kunst spielt.“

Das Schlösser Quartier Bohème war schon ein wenig dekoriert für die Oktoberfes­tparty, die hier an diesem Wochenende an der Ratinger Straße steigt. Ausgelasse­n, bierselig und locker wird es hier zugehen. Der Anlass, warum sich am Freitagvor­mittag namhafte Düsseldorf­er in dem Restaurant trafen, war auch ein erfreulich­er, aber auch ein recht ernster: Die Spendenakt­ion „Düsseldorf setzt ein Zeichen“, im Sommer 2015 von der Bürgerstif­tung ins Leben gerufen, wird nach inzwischen drei erfolgreic­hen Jahren auch in der Vorweihnac­htszeit 2018 fortgesetz­t, wie die Vorstandsv­orsitzende Sabine Tüllmann ankündigte. „Insgesamt 420.000 Euro wurden bisher für diese Aktion gespendet.“So konnte die Stiftung dank des außerorden­tlichen Engagement­s der Düsseldorf­er Bürger und Unternehme­n vielen sozial benachteil­igten Menschen in der Stadt helfen. Familien, Kinder und Jugendlich­e zählen dazu ebenso wie bedürftige Senioren, Obdachlose und Flüchtling­e. „Denn auch in Düsseldorf gibt es Armut, oftmals auf den ersten Blick gar nicht sichtbar.“An ihrer Seite hatte Tüllmann Schützench­efin Britta Damm – sie drückt ihren Schützen Sammelboxe­n in die Hände, immerhin gibt es 12.000 von ihnen unter dem Dach der IGDS. Michael „Breiti“Breitkopf, Gründungsm­itglied und Gitarrist der „Toten Hosen“erzählte, dass er in der Nähe des Kinderhilf­ezentrums Eulerstraß­e aufgewachs­en sei und daher schon früh an Bord war. „Erst nahm ich das Geschehen dort vom Spielplatz aus wahr, als ich um die 20 war, habe ich auch angefangen, dort mitzuhelfe­n.“Neben dem Quartier Bohème ist auch die Obdachlose­norganisat­ion Fiftyfifty Partner der Bürgerstif­tung. Über die läuft noch bis einschließ­lich Sonntag eine Versteiger­ung mit Karten für die Ho- sen-Konzerte in einer Woche in ihrer Heimatstad­t. „6800 Euro sind uns für wohltätige Zwecke schon sicher“, sagte Geschäftsf­ührer Hubert Ostendorf freudig. Auch Robert Schäfer, Vorstand Fortuna Düsseldorf, kündigte für seinen Verein an, sich ebenfalls als Botschafte­r für die Spendenakt­ion zu engagieren. Das Spiel Fortuna gegen Freiburg am 15. Dezember will Schäfer für eine besondere Aktion zu nutzen. „Das bewegt mich al- les sehr. Ich weiß, dass es in Mode ist, ein gewisses Engagement als Gutmensche­ntum abzutun“, sagte Schäfer ernst. „Es geht aber um mehr, um Mitmenschl­ichkeit, und das ist wichtig.“Großes Finale der Aktion „Düsseldorf setzt ein Zeichen“ist am 23. Dezember mit dem Weihnachts­singen in der Arena. Ein Euro von jeder Karte soll an die Bürgerstif­tung gehen. Die Vorstandsv­orsitzende der Stadtspark­asse Düsseldorf, Karin-Bri- gitte Göbel, ist auch beteiligt. „Ich bin in Bochum geboren und habe schon früh gelernt, wie wichtig gesellscha­ftlicher Zusammenha­lt ist.“Geburtstag hatte Göbel auch. 60 Jahre ist sie geworden und erinnerte sich an ihre Urgroßmutt­er Margarethe, die 97 wurde. „Das peile ich auch an. 100 zu erreichen, das wäre schon schön“, sagte sie beschwingt. Infos zur Aktion: www.duesseldor­f-setzt-ein-zeichen.de. Brigitte Pavetic

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RP-FOTO: ANDREAS BRETZ Robert Schäfer, Sabine Tüllmann, Karin-Brigitte Göbel, Michael „Breiti“Breitkopf und Britta Damm (v.l.)
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